Beckenschiefstand

Was tun, wenn die Hüfte schief steht


Unser Becken stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen der Wirbelsäule und den Beinen dar. Wir brauchen es nicht nur zum Stabilisieren unserer Körperhaltung, sondern auch zum Laufen oder Sitzen. Damit unser Bewegungsapparat optimal funktioniert, sollte das Becken am besten in einer waagerechten Position stehen. Ist dies nicht der Fall, spricht man von einem Beckenschiefstand.

Erfahren Sie deshalb hier, wie ein Beckenschiefstand entsteht, auf welche Symptome Sie achten sollten und wie wir Ihnen im Orthozentrum Bergstrasse durch eine Behandlung helfen können.

Wir sind auf die Behandlung eines Beckenschiefstands spezialisiert

Vereinbaren Sie einen Termin bei unseren erfahrenen Experten für die Abklärung und Behandlung bei Problemen am Becken. Eine kompetente und auf Sie individuell abgestimmte Beratung, Diagnose und Therapie kann Ihnen helfen in Zukunft schmerzauslösende Faktoren zu verringern oder ganz zu vermeiden. Holen Sie sich jetzt eine professionelle Einschätzung und fachmännische Beratung.

Unsere Experten


Mit ihrer jahrelangen Erfahrung sind unsere Ärzte darauf spezialisiert, Ihnen bei allen Beschwerden, die bei einem Beckenschiefstand auftreten können, weiterzuhelfen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen möglichst beschwerdefreien Alltag wieder für Sie herzustellen.
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Porträt von Dr. med. Mehmet Rüzgar

Dr. med. Mehmet Rüzgar

FACHARZT FÜR CHIRURGIE, ORTHOPÄDIE, UNFALLCHIRURGIE UND SPORTMEDIZIN
Porträt von Dr. med. Stefan Gouder

Dr. med. Stefan Gouder

FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE, UNFALLCHIRURGIE UND NOTFALLMEDIZIN

Was ist ein Beckenschiefstand?

Ein leichter Beckenschiefstand ist nicht untypisch. Doch auch wenn man beim größeren Teil der Menschen einen leichten Schiefstand finden könnte, bleibt dieser oft jahrelang unbemerkt oder verursacht nie Beschwerden. Treten allerdings Schmerzen oder andere Beschwerden auf, sollte man unbedingt einen genaueren Blick auf das Becken werfen lassen, da eine Fehlstellung schwere Folgen haben kann. In den meisten Fällen lässt sie sich jedoch gut behandeln.

Problematik eines Beckenschiefstands


Unser Becken spielt eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der Körperhaltung, indem es die Wirbelsäule mit den Beinen verbindet. Normalerweise steht das Becken waagerecht, die beiden seitlich tastbaren Beckenkämme stehen auf gleicher Höhe.

Bei einem Beckenschiefstand ist das Becken zu einer Seite abgekippt, was zu Fehlhaltungen und Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates führen kann. Die Wirbelsäule versucht zunächst, die vorhandene Fehlstellung auszugleichen, was langfristig jedoch zu Fehlstellungen und Verkrümmungen der Wirbelsäule selbst führt und zahlreiche Beschwerden verursacht.


Wie entsteht ein Beckenschiefstand?

Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen strukturellem und funktionellem Beckenschiefstand.

Struktureller Beckenschiefstand


Hier ist eine Beinlängendifferenz die primäre Ursache. Das bedeutet, dass ein Bein deutlich kürzer ist als das andere. So kippt das Becken im Stehen zur kürzeren Seite und führt zu Schäden an der Wirbelsäule und der Ausbildung einer Skoliose.

  • Beinlängendifferenzen können angeboren oder in der Kindheit erworben sein
  • eine angeborene Skoliose kann ihrerseits auch eine Beinlängendifferenz verursachen
  • weitere mögliche Ursachen: Unfälle, Prothesen

Funktioneller Beckenschiefstand


Der Schiefstand ist hier nicht anatomisch begründet, sondern wird durch Verspannungen oder ausgeprägte Dysbalancen der Muskulatur bedingt. Ist die Muskulatur auf einer Seite deutlich stärker ausgeprägt als auf der anderen oder sind die Rückenmuskeln verspannt, werden Fehlhaltungen begünstigt und das Becken wird auf einer Seite durch die Muskulatur stärker nach oben gezogen. Eine muskuläre Ursache ist im Gegensatz zur strukturellen bei rechtzeitigem Therapiebeginn reversibel.

Mögliche Auslöser:

  • fehlende Beanspruchung der Muskulatur bei Bewegungsmangel oder langem Sitzen
  • übermäßiger Stress
  • Fehlhaltungen
  • einseitige Belastung beim Sport
  • unterschiedlich stark ausgeprägte Muskulatur der linken und rechten Körperhälfte, auch Muskeldysbalance genannt

Wichtig:

Einem Beckenschiefstand liegt nicht immer eine tatsächliche Beinlängendifferenz zugrunde!

Wie macht sich ein Beckenschiefstand bemerkbar?

In der ersten Zeit wird ein Beckenschiefstand häufig gar nicht bemerkt, da er am Anfang kaum Probleme verursacht. Je nach Ausprägung und Alter kann er auch zunächst nicht behandlungsbedürftig sein, da sich ein leichter Schiefstand häufig ein Leben lang nicht verschlechtert oder in der Wachstumsphase noch zurückbilden kann.

Mit zunehmendem Alter oder beim Auftreten von Beschwerden wie Schmerzen beim Laufen oder Stehen sollten Sie sich jedoch von einem Arzt beraten lassen. So kann eine weitere Verschlimmerung vermieden und eine geeignete Behandlung begonnen werden.


Welche Beschwerden treten bei einem Beckenschiefstand auf?

Während eine leichte Beinlängendifferenz noch gut durch die Wirbelsäule ausgeglichen werden kann, kommt es bei einer starken Fehlstellung des Beckens zu einer massiven Verkrümmung der Wirbelsäule, die letztendlich eine Skoliose zur Folge haben kann. Die Fehlhaltung der Wirbelsäule führt zu Bewegungseinschränkungen, vorzeitiger Abnutzung der Wirbelkörper und Verspannungen der Muskulatur. Diese sind für einen Großteil der Beschwerden verantwortlich.

Auch eine Fehlbelastung an Fuß und Knie begünstigt vorzeitige Abnutzung. Im weiteren Verlauf entstehen hier Schmerzen, insbesondere nach langem Sitzen oder Stehen oder auch beim Laufen.

Typische Symptome sind:


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Wie kann man einen Beckenschiefstand diagnostizieren?

Um unsere Behandlung im Orthozentrum Bergstraße optimal auf unsere Patientinnen und Patienten abzustimmen, ist es für uns besonders wichtig, zunächst die richtige Diagnose zu stellen.

Anamnese & körperliche Untersuchung bei einem Beckenschiefstand


Dafür wird der Patient zuerst im Rahmen der Anamnese zu Auslöser, Dauer und Art der Beschwerden befragt.

Ein ausgeprägter Schiefstand kann meist bereits im Rahmen der körperlichen Untersuchung festgestellt werden: Die nicht parallele Stellung des Beckens kann durch Abtasten von Wirbelsäule und Beckenknochen oder auch mit bloßem Auge am stehenden Patienten bzw. der stehenden Patientin festgestellt werden.

Bildgebende Verfahren bei einem Beckenschiefstand


Für schwach ausgeprägte Befunde kann eine Röntgenuntersuchung hilfreich sein, da sie die Knochenstrukturen genauer darstellt. Hier kann außerdem eine strukturelle Ursache, wie z.B. eine anatomisch bedingte Beinlängendifferenz festgestellt werden.

4D-Wirbelsäulenvermessung


Ein weiteres Verfahren ist die 4D-Wirbelsäulenvermessung, die u.a. auch bei Skoliose eingesetzt wird, um Fehlstellungen der Wirbelsäule zu verbildlichen. Da hier nur Lichtstrahlen eingesetzt werden und keine Röntgenstrahlung nötig ist, eignet sich dieses Verfahren auch besonders gut für Kinder. Die Kosten für eine solche Untersuchung betragen 100-150 €. Sie werden von den gesetzlichen Krankenkassen allerdings nicht übernommen. Die meisten privaten Krankenversicherungen erstatten die Kosten.
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Behandlung einer Beinlängendifferenz

Da der Körper einen schwach ausgeprägten Schiefstand gut ausgleichen kann, ist eine Therapie hier meist nicht notwendig. Treten Beschwerden auf oder besteht eine Fehlstellung von mehreren Zentimetern, sollte jedoch möglichst zeitnah mit einer geeigneten Behandlung begonnen werden.

Entscheidende Faktoren, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und für wen diese in Frage kommen, sind insbesondere die Ursache und die Ausprägung der Fehlstellung.

Therapie bei struktureller Beinlängendifferenz

Hier spielt auch das Alter eine entscheidende Rolle. Bei Kindern und Jugendlichen, die sich noch im Wachstum befinden, kann es vorübergehend zu einer leichten Beinlängendifferenz kommen. Diese kommt durch ein unterschiedlich schnelles Wachstum der Knochen zustande. Die unterschiedlichen Beinlängen gleichen sich jedoch meist mit dem Ende der Wachstumsphase wieder an.

Beinlängendifferenz bei Erwachsenen


Da sich die Beinlänge bei Erwachsenen nicht mehr ändert, sollte ein Ausgleich der Differenz durch Hilfsmittel erfolgen, um das Becken in eine möglichst waagerechte Position zu bringen:
  • Schuheinlagen (bis ca. 1 cm Unterschied)
    • regelmäßige Anpassungen notwendig
  • Absatz- /Schuhsohlenerhöhung (bei 1-3 cm Unterschied)
  • operative Verlängerung des kürzeren Beins (ab mind. 3 cm Unterschied)
    • sehr langwierig, erfordert oft mehrere Eingriffe und wird nur in seltenen Fällen in Erwägung gezogen
Eine Sonderform stellt die Behandlung einer Skoliose als Auslöser der Beinlängendifferenz dar. Diese wird meist durch Tragen eines Korsetts und Physiotherapie behandelt.

Therapie bei Muskeldysbalancen und Verspannungen

  • Physiotherapie / Ergotherapie zum Lockern der Muskulatur
  • Gezielte Kräftigung der Muskulatur der schwächeren Seite bei Dysbalance
  • Muskelaufbau zur Haltungskorrektur und -stabilisierung
  • Massagen
  • Entspannungsübungen, z.B. progressive Muskelrelaxation
  • Manuelle Therapie / Osteopathie zum Lösen von mechanischen Blockaden
  • Dehnen der Muskulatur in Hüfte und unterem Rücken, z.B. durch Yoga
Ein funktioneller Beckenschiefstand ist durch gezieltes Training meist wieder vollständig reversibel, wenn er rechtzeitig bemerkt und behandelt wird.

Wie lässt sich ein Beckenschiefstand vorbeugen?

Einem strukturellen Beckenschiefstand kann man kaum vorbeugen, da er häufig angeboren ist und nicht im Laufe des Lebens durch falsche oder nicht ausreichende Belastung entsteht.

Bei einem funktionellen Schiefstand ist es dafür umso leichter, durch eine Korrektur von Fehlhaltungen oder -belastungen einen entstehenden Schaden zu verhindern. Im Allgemeinen hilft Bewegung, ein aktiver Lebensstil und eine Stärkung verschiedener Muskelgruppen durch Ausdauer- und Krafttraining dabei, einem funktionellen Schiefstand des Beckens effektiv entgegenzuwirken.

Mögliche Präventionsmaßnahmen im Alltag:


  • ausreichend Bewegung an der frischen Luft bei klassischen „Bürojobs“
  • mehr Bewegung in den Alltag einbauen, z.B. durch Benutzung der Treppen anstelle des Aufzugs
  • Vermeiden von langem Sitzen oder Einlegen „aktiver“ Pausen mit Bewegung
  • Vermeiden einseitiger Belastungen, indem man z.B. Taschen nicht immer auf der gleichen Schulter trägt

Weitere Präventionsmaßnahmen:


  • Training der Muskelgruppen der schwächeren Seite bei Muskeldysbalance
  • regelmäßiger Sport
    • gezieltes Training der Muskulatur im unteren Rücken- und Hüftbereich
    • Ausdauersport zur gleichmäßigen Belastung der gesamten Muskulatur des Körpers
  • Entspannungsübungen zur Stressreduktion & Lösen von Verspannungen
    • progressive Muskelrelaxation
    • autogenes Training
    • Yoga
    • Pilates
  • Dehnung der Muskelgruppen in Hüftbereich & unterem Rücken, um Verkürzungen vorzubeugen
  • Physiotherapie

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