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Hohlkreuz und Rundrücken
Die Begriffe Hohlkreuz oder Rundrücken, oder auch Hyperlordose und Hyperkyphose, sind vielfach geläufig. Doch hinter diesen beiden Begriffen stecken unterschiedliche Ursachen. Beide Fehlhaltungen können zu Schmerzen und langfristigen Problemen an der Wirbelsäule führen. Deshalb ist es wichtig, diese früh zu erkennen und richtig zu behandeln.
Kategorie: Baumgärtner, Rücken/Wirbelsäule, Wolf
16 Minuten
Wenn Schmerzen an der Wirbelsäule entstehen
Wie entstehen Rundrücken und Hohlkreuz? Wie werden diese diagnostiziert und was kann man zur Behandlung tun? Diese Seite soll bei der Beantwortung dieser Fragen helfen.
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Definition
Was ist ein Rundrücken und ein Hohlkreuz?
Um die Begriffe Rundrücken und Hohlkreuz wirklich zu verstehen, ergibt es Sinn, sich kurz mit dem Aufbau der Wirbelsäule vertraut zu machen.
Wie ist die Wirbelsäule aufgebaut?
Die menschliche Wirbelsäule besteht aus insgesamt 24 knöchernen Wirbeln. Sieben Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln und fünf Lendenwirbeln. Die Wirbelkörper sind im Bereich des Kreuzbeins und Steißbeins knöchern miteinander verbunden. Zwischen den restlichen Wirbelkörper sorgen die Bandscheiben wie eine Art Stoßdämpfer für die Abfederung von Stößen beim Gehen und Laufen. Von der Seite betrachtet nimmt die Wirbelsäule Form eines doppelten „S“ ein.
Die Wirbelsäule ist im Hals- und Lendenwirbelbereich normalerweise nach vorne gewölbt, was auch als Lordose bezeichnet wird. Im Bereich der Brustwirbelsäule und des Kreuzbeins ist sie etwas nach hinten gewölbt, was auch als Kyphose bezeichnet wird. Diese doppelte „S“-Form verleiht der Wirbelsäule federnde Eigenschaften, die neben den Bandscheiben zum abdämpfen von Stößen dienen, um in letzter Konsequenz das Gehirn zu schützen.
Es ist nun einfacher sich vorzustellen, dass es zu Schmerzen und langfristigen Schäden kommen kann, wenn diese physiologische (d.h. gesunde) Form der Wirbelsäule krankhaft verändert ist.
Hyperkyphose und Hyperlordose: Die Fehlstellungen der Wirbelsäule verstehen
Ein Rundrücken, medizinisch auch Hyperkyphose genannt, ebenso wie das Hohlkreuz, auch Hyperlordose genannt, bezeichnen solche Fehlstellungen der Wirbelsäule.
Man spricht von einem Rundrücken, wenn die Krümmung der Brustwirbelsäule über ein bestimmtes Maß verstärkt ist. Seitlich ist dies an der verstärkten runden Wölbung nach außen bzw. hinten zu erkennen. Eine Hyperkyphose ist allerdings auch in allen anderen Bereichen der Wirbelsäule möglich. Dies liegt jedoch meist ein angeborenen Erkrankungen oder sind Folge eines Unfalls.
Bei einem Hohlkreuz hingegen können vor allem die Bereiche der Lenden- oder Halswirbelsäule zu stark nach vorne gewölbt sein.
Ursache
Welche Ursachen haben ein Hohlkreuz und Rundrücken?
Ursachen und Behandlung von Rundrücken und Hohlkreuz: Eine differenzierte Betrachtung
Für die Entstehung von Rundrücken und Hohlkreuz gibt es allein schon aufgrund der Unterschiedlichkeit der Fehlstellungen verschiedene Ursachen. Bei der Entstehung von Rundrücken und Hohlkreuz spielen sowohl Fehlhaltungen, als auch zugrundeliegende Erkrankungen eine Rolle. Ist eine Fehlhaltung die Ursache, können durch Rückenschule und Physiotherapie schnell Therapieerfolge erzielt werden. Liegt eine Erkrankung zugrunde, ist es wichtig, diese neben einem Rückentraining adäquat zu behandeln.
Ursachen für den Rundrücken auf einen Blick:
- Osteoporose und Wirbelbrüche
- Morbus Bechterew
- Morbus Scheuermann
- Arthrose
- Muskuläre Defizite und Fehlhaltungen
Ursachen für das Hohlkreuz auf einen Blick:
- Muskuläre Defizite und Fehlhaltungen
- Abnahme der Bandscheibendicke
- Osteoporose
Osteoporose
Vor allem beim Rundrücken spielen auch zugrundeliegende Erkrankungen der Knochen und Gelenke der Wirbelsäule eine Rolle in der Entstehung. Bei der Osteoporose kommt durch Störungen des Knochenstoffwechsels zur Demineralisierung des Knochens. Der Knochen wird spröde und porös. Es kann anschließend zu Wirbelkörperbrüchen kommen. Diese verlieren hierdurch an Höhe, wodurch sich die Wirbelsäule insgesamt nach hinten abrundet. Ein Rundrücken entsteht.
Da die Osteoporose am häufigsten bei älteren Frauen nach der Menopause (das heißt nach der letzten Periodenblutung) vorkommt, hat man den Rundrücken früher auch als Witwenbuckel bezeichnet.
Morbus Scheuermann
Morbus Scheuermann ist eine Erkrankung des Kinder- und Jugendalters, die meist bei Jungen auftritt. Es handelt sich um eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule meist im Brustbereich, wodurch es zur Bildung von sog. Keilwirbeln (die Wirbelkörper nehmen die Form von Keilen an) kommt. Es kommt zur Ausbildung eines sehr starken Rundrückens.
Arthrose
Morbus Bechterew
Die Autoimmunerkrankung Morbus Bechterew führt durch chronische Entzündungsreaktionen vor allem im Wirbelsäulenskelett zu einer allmählichen Verknöcherung der Wirbelsäule (sog. Bambusstab). Aufgrund der nun eingeschränkten Beweglichkeit nehmen die Patientinnen und Patienten eine vorgebeugte Haltung ein. Morbus Bechterew beginnt häufig mit unspezifischen Symptomen und uneinheitlichen Beschwerden, weshalb die Diagnose oft schwierig ist. Patientinnen und Patienten klagen neben dem Rundrücken häufig über Schmerzen im Gesäßbereich, Morgensteifigkeit, tief sitzende Schmerzen im Lendenwirbelbereich und Entzündung einzelner Gelenke. Eine frühzeitige Behandlung und Physiotherapie können den Verlauf von Morbus Bechterew stark positiv beeinflussen.
Fehlhaltungen und muskuläre Defizite als häufigste Ursache
Die häufigsten Ursachen für einen Rundrücken oder ein Hohlkreuz sind jedoch Fehlhaltungen und muskuläre Defizite. Diese entstehen durch zu langes und häufiges bzw. „falsches“ Sitzen, Bewegungsmangel und einseitige Bewegungsabläufe.
Je nachdem, wo diese muskulären Schwächen am stärksten ausgeprägt sind, bildet sich ein Hohlkreuz oder ein Rundrücken aus. Ein Hohlkreuz entsteht durch zu schwach ausgeprägte untere Rückenmuskulatur. Es kommt zu einer Verkippung des Beckens nach vorne, der Brustkorb wird zur Einhaltung des Gleichgewichts anschließend kompensatorisch nach hinten verlagert. Bei der Hyperlordose können jedoch auch Osteoporose oder die Abnahme der Bandscheibendicke im Alter oder nach einer Verletzung Ursache für die Fehlhaltung sein.
Muskuläre Defizite führen zu Rundrücken oder Hohlkreuz
Beim Rundrücken ist vor allem die obere Rückenmuskulatur defizitär. Ein muskuläres Ungleichgewicht entwickelt sich aufgrund der Tatsache, dass unsere Arme bei den meisten Aktivitäten vor unserem Körper agieren. Sei es das Tippen auf der Tastatur oder das Zubereiten einer Mahlzeit. Hierdurch können sich Brust- und Bauchmuskulatur langfristig verkürzen, wenn man nicht regelmäßig Übungen zum Gegensteuern durchführt. Die Brustmuskulatur „zieht“ folglich den Oberkörper nach vorne. Die Rückenmuskulatur kann nicht gegenhalten und der Oberkörper bleibt nach vorne gebeugt.
Auch verklebte Faszien spielen eine Rolle bei der Entstehung von Hohlkreuz und Rundrücken. Faszien sind flexibles Bindegewebe, das zum Beispiel unsere Muskulatur mit etwas Spielraum an Ort und Stelle hält, und zusätzlich als Gleitlager funktioniert. Sind die Faszien z.B. durch Fehlhaltungen verklebt, kann sich die Muskulatur nicht wie gewohnt bewegen und verhärtet oder verkürzt sich.
Symptome
Welche Symptome treten bei Rundrücken und Hohlkreuz auf?
Beide Fehlhaltungen machen sich vor allem durch die Haltungsveränderung bemerkbar. Im Verlauf der Fehlhaltung kommt es jedoch zu weiteren Symptomen.
Beim Rundrücken kommt es je nach Ausprägung und Dauer zu:
- Schmerzen im oberen Rücken und Nackenbereich
- abstehenden Schultern
- Verspannungen Nacken- und Schulterbereich
- Ausstrahlung der Schmerzen in die Arme
- Einschränkungen der Bewegungsfreiheit
- verändertes Gangbild
- bei starker Ausprägung zu Kurzatmigkeit
Die Symptome eines Hohlkreuzes sind vor allem:
- Schmerzen im unteren Rücken
- Instabiler Gang
- Bandscheibenvorfälle die wiederum zu in das Gesäß und die Beine ausstrahlenden Schmerzen und Sensibilitätsverlusten führen können
- Bei Fehlstellung im Halsbereich kann es zu Kopfschmerzen und Schwindel kommen
Diagnose
Wie lässt sich ein Rundrücken oder ein Hohlkreuz diagnostizieren?
Ein Rundrücken bzw. eine Hyperlordose lassen sich meist schon per Blickdiagnose diagnostizieren. Allerdings gibt es einige klinische Untersuchungstests und je nach Ursache oder im späteren Stadium bildgebende Verfahren, die helfen können, die richtige Diagnose zu stellen.
Anamnese
Bei der Diagnostik steht zunächst eine ausführliche Anamnese an erster Stelle. Hierbei geht es vor allem um alltägliche Belastungsfaktoren und vorliegende Vorerkrankungen, die zu einem Hohlkreuz oder Rundrücken führen können. Außerdem spielen die Dauer und Art der bestehenden Symptome eine wichtig Rolle.
Körperliche Untersuchung & bildgebende Verfahren
Therapie
Wie kann ein Rundrücken oder Hohlkreuz behandelt werden?
Der wichtigste Baustein der Therapie eines Rundrückens oder einer Hyperlordose ist die sogenannte Rückenschule. Hierbei werden Übungen unter Anleitung einer physiotherapeutisch ausgebildeten Person durchgeführt, die die jeweilige Rückenmuskulatur langfristig stärken sollen.
Übungen mit der Faszienrolle und zum Dehnen
Ebenfalls wichtig sind Dehnübungen für die häufig verkürzte Brust- und Bauchmuskulatur, sowie Übungen mit der Faszienrolle um diese zu lockern und die Verklebungen zu lösen. Auch physikalische Therapie durch einen Physiotherapeuten oder eine Physiotherapeutin können ergänzend sinnvoll sein.
Essentiell für eine langfristig erfolgreiche Therapie, ist die regelmäßige Durchführung der Übungen zu Hause.
Schmerzmittel und weitere Hilfsmittel
Zusätzlich zur Physiotherapie und Rückenschule können unterstützende Schmerzmittel (sog. Analgetika) eingesetzt werden, sodass die Übungen möglichst schmerzfrei ausgeführt werden können und es nicht zu weiteren Verspannungen kommt.
Liegt eine ursächliche Grunderkrankung vor, oder ist die Ausprägung des Hohlkreuzes bzw. des Rundrückens so stark, dass eine Kräftigung und Dehnung der Muskulatur nicht ausreichen, können Hilfsmittel wie ein Korsett und als letzte Option auch eine aufrichtende Operation das Mittel der Wahl sein.
Bei den meisten Formen des Rundrückens bzw. der Hyperlordose ist die Rückenschule und die Physiotherapie häufig der Weg zum Ziel.
Prävention
Wie kann einem Hohlkreuz oder Rundrücken vorgebeugt werden?
Eine Kräftigung der beteiligten Muskulatur mithilfe von speziellen Übungen kann dabei helfen, Sprunggelenksverletzungen vorzubeugen. Ebenso kann das Tragen von geeigneten Schuhen das Verletzungsrisiko reduzieren. Spezielle Orthesen können bei wiederholten Sprunggelenksverletzungen bei körperlicher Betätigung getragen werden, um erneute Verletzungen zu vermeiden. Auch kann eine Gewichtsnormalisierung bei Übergewicht einer Überlastung des Sprunggelenkes entgegenwirken.
Fehlbelastungen als häufigste Ursache
Abgesehen von den oben genannten Grunderkrankungen, die zu einer Rundrücken bzw. Hohlrücken führen, kann man selbst einiges tun, um die Entstehung zu verhindern. Häufig entsteht ein Rundrücken oder ein Hohlkreuz durch Fehlbelastungen, repetitive Tätigkeiten und ungesunde Sitzhaltung im Alltag. Diese Fehlbelastungen gilt es zu identifizieren und schädliches Verhalten aufzugeben. Hierzu können Sie sich z.B. häufiger während des Sitzens nach hinten strecken, ihren Oberkörper nach rechts und links rotieren und sich immer wieder aktiv aufrichten.
Außerdem ist es sinnvoll, die Arbeitsposition zu wechseln, und sowohl im Stehen, als auch im Sitzen zu arbeiten. Arbeiten Sie an einem Bildschirm, ist es ratsam diesen so einzustellen, dass der Kopf und der Hals gerade sind, wenn Sie auf den Bildschirm schauen. Sie können außerdem eigenständig ihre Rückenmuskulatur trainieren und ihre Brust und Bauchmuskulatur dehnen, um Fehlhaltungen vorzubeugen.
Ausgleichende Kräftigungs- und Dehnübungen
Gehen Sie Sportarten nach, die eher einseitige Muskelgruppen fordern (z.B. Tennis, Brustschwimmen, Volleyball, Klettern etc. ) gilt es, ausgleichende Kräftigungs- und Dehnübungen der gegenläufigen Muskeln auszuführen. So kann man die Entstehung einer muskulären Dysbalance oder Verkürzung verhindern.
Eine gesunde Lebensweise im Alltag, eine gute Körperhaltung, und regelmäßiger moderater Sport, sind also ideal, um die Entstehung eines Hohlkreuzes oder Rundrückens zu verhindern.
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