Rotatoren­manschetten­ruptur

Wenn das Heben des eigenen Arms mit erheblichen Schmerzen verbunden ist, kann sich das selbst auf einfachste Alltagsdinge auswirken. Egal, ob ein Buch aufgehoben werden soll oder ob sich Betroffene die Zähne putzen wollen, der Schmerz ist bei jeder Bewegung spürbar.

Zuletzt aktualisiert: 28.11.2024

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10 Minuten

Wenn eine schmerzende Schulter den Schlaf rauben kann

Häufig ist eine sogenannte Rotatorenmanschettenruptur für die Schmerzen verantwortlich. Aber worum handelt es sich dabei eigentlich? Wie entsteht der Schmerz und wie lässt er sich behandeln? Was sind die Symptome für eine Rotarenmanschettenruptur?

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Definition

Was ist eine Rotatoren­manschetten­ruptur?

Bei einer Rotatorenmanschettenruptur handelt es sich um eine Verletzung der Rotatorenmanschette. Diese Manschette wird aus mehreren Muskelsehnen gebildet, die für die Stabilität und Beweglichkeit des Schultergelenks verantwortlich sind.

Ursachen und Folgen von Überlastung und Entzündungen

Die Rotatorenmanschette wird aus folgenden Muskelsehnen gebildet:

  • Musculus supraspinatus
  • Musculus infraspinatus
  • Musculus subcapularis
  • Musclus teres minor

Die vier Muskeln übernehmen in ihrer Hauptfunktion die Drehung des Oberarms beim Anheben oder beim Führen von Dingen, die man mit der Hand gegriffen hat. Bei einer Rotatorenmanschettenruptur unterscheidet man Teilrupturen von vollständigen Rupturen.

Ursache

Welche Ursachen hat eine Rotatoren­manschetten­ruptur?

Verletzungen, z.B. Sturz

Es gibt unterschiedliche Ursachen, die eine Rotatorenmanschettenruptur nach sich ziehen können. Gerade bei jungen Menschen ist die Verletzung häufig eine Folge eines Sturzes, wenn sich die stürzende Person versucht mit dem Arm noch abzufangen. Das ruckartige Abknicken des Arms belastet die Rotatorenmanschette und kann einzelne Sehnen abreißen lassen.

Ausrenkungen, z.B. beim Sport

Eine andere Ursache ist eine vorherige Ausrenkung des Oberarms, was zum Beispiel Sportlern passieren kann, wenn sie ihre Oberarme während des Trainings oder bei einem Spiel zu stark belasten müssen. Auf den Bildern einer Magnetresonanztomographie kann dann beurteilt werden, ob die Sehnen verletzt sind.

Abnutzungserscheinungen im Alter

Bei älteren Patienten kann eine Rotarenmanschettenruptur häufig aufgrund von Abnutzung entstehen. Im Alter nimmt die Blutversorgung der Muskeln und Sehnen stetig ab, was die Elastizität der Sehnen reduziert. Der Körper produziert weniger Hyaluronsäure. Dadurch verlieren die Sehnen ihre Elastizität und sind anfälliger für Beschädigungen. Selbst leichte Prellungen wie beispielsweise das Anstoßen des Arms an einem Türrahmen können schon ausreichen, um kleine Einrisse in der Rotatorenmanschette zu verursachen. Solche Verletzungen sind oft kaum spürbar, können aber bei bildgebenden Verfahren wie einem MRT sehr genau sichtbar gemacht werden.

Die Rotatorenmanschette ist eine Sehnenplatte, die den Oberarmkopf umspannt und in seiner Gelenkpfanne stabilisiert. Am genauesten ist die Rotatorenmanschette mittels MRT zu beurteilen. Nicht jeder Riss muss operiert werden. Im Orthozentrum Bergstraße verfügen wir über zahlreiche Konzepte zur Behandlung von Verletzungen der Rotatorenmanschette, um Sie schnell wieder fit zu machen.

Dr. med. Mehmet Rüzgar

Symptome

Welche Symptome zeigen sich bei einer Rotatoren­manschetten­ruptur?

Der Rotatorenmanschettenriss ist in der Regel mit Schmerzen verbunden, die bei Bewegungen des Oberarms auftreten. Teilrisse der Rotatorenmanschette lösen oft nur einen Bewegungsschmerz aus. Bei kompletten Rissen besteht häufig auch ein Ruheschmerz. Zusätzlich nehmen die Patienten oft eine Schonhaltung ein, um den betroffenen Arm zu entlasten. Als Folge wird ihre Schuterbeweglichkeit deutlich eingeschränkt.

Rolle der Magnetresonanztomographie (MRT) und Kernspintomographie (MRI)

Problematisch kann sein, dass die Schmerzen häufig ausstrahlen und zum Teil nicht direkt der Schulter zuzuordnen sind. Deshalb ist meist eine Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie erforderlich, um die Diagnose sicher stellen zu können.

Diagnose

Wie lässt sich eine Rotatoren­manschetten­ruptur diagnostizieren?

Der Orthopäde wird aufgrund der Schilderung der Beschwerden zunächst Funktionstests durchführen. Dazu bewegt er die Arme des Patienten in verschiedene Positionen. Er kann durch die Untersuchung abschätzen, wie schwerwiegend die Einschränkungen sind. Im zweiten Schritt wird in einem bildgebenden Verfahren die schmerzende Schulter untersucht. Hier bietet sich ein offenes MRT an.

Das offene MRT und seine Vorzüge

Bei diesem Verfahren muss der Patient nicht in die typische „MRT-Röhre“ geschoben werden, die bei manchen Patienten aufgrund des geringen Platzes und der lauten Geräusche Angstzustände auslösen kann. Das offene MRT lässt sich dagegen zielgerichtet und für den Patienten komfortabler anwenden, um die Rotarenmanschettenruptur zu untersuchen.

Häufig zeigt die Rotatorenmanschette degenerative Veränderungen und wird spröde. Dies begünstigt eine Rissbildung. Wir setzen verschiedene sehnenstabilisierende Maßnahmen ein, um die Beweglichkeit zügig zu verbessern und den Schmerz zu bekämpfen.

Dr. med. Uwe Baumgärtner

Therapie

Wie kann man eine Rotatoren­manschetten­ruptur behandeln?

Wenn der Arzt bei der Auswertung der Befunde eine Verletzung der Rotatorenmanschette diagnostiziert hat, entscheidet er, welche Art der Behandlung angewendet werden kann. Neben operativen Verfahren stehen auch zahlreiche konservative (nicht-operative) Therapieansätze zur Verfügung. Die konservativen Therapie sieht neben einer physiotherapeutischen Beübung der geschädigten Schulter auch Injektionen vor. Hier stehen unterschiedliche Präparate und unterschiedliche Therapieansätze zur Verfügung.

PRP Therapie

Bei der PRP-Therapie wird der Patient mit seinem eigenen aufbereitetem Blut behandelt. Die Abkürzung „PRP“ steht für „Platelet-Rich Plasma“, was so viel wie „plättchenreiches Plasma“ bedeutet. Es werden dem Patienten wenige Milliliter Blut entnommen und mit einer Zentrifuge aufbereitet. Die festen Blutbestandteile werden dabei von dem flüssigen Plasma getrennt.

Das Plasma wird dem Patienten anschließend hochsteril in die Schulter gespritzt. Das Plasma enthält Thrombozyten, Wachstumsfaktoren und Proteine und bewirkt so eine beschleunigte Reparatur der Sehne und der geschädigten Strukturen.

Hyaluronsäure

Alternativ kann auch Hyaluronsäure eingesetzt werden. Die Säure erhöht die Flexibilität der Fasern, erhöht die Schmierung und hilft ebenfalls bei der Regeneration.

Prävention

Wie lässt sich eine Rotatoren­manschetten­ruptur vermeiden?

Eine Rotatorenmanschettenruptur lässt sich vergleichsweise gut vermeiden, indem man gerade vor Sport oder anderen körperlichen Aktivitäten die Muskeln und Sehnen langsam dehnt.

Wenn die Rotatorenmanschettenruptur allerdings als Folge eines Sturzes oder einer ähnlich schweren Verletzung zustande gekommen ist, dann steht nach einer Ruhephase von mehrere Wochen regelmäßige Krankengymnastik auf dem Programm. Durch die Gymnastik sollen die Muskeln wieder gestärkt werden, um ihr normales Bewegungspotential zurück zu erlangen. Ein Orthopäde veranlasst eventuell auch eine Nachuntersuchung mit einem Magnetresonanztomographen, um den Heilungsprozess der Sehnen der Rotatorenmanschette überprüfen zu können.

Ist die Ruptur der Rotatorenmanschettenruptur zu ausgedehnt oder reagiert die Verletzung nicht auf eine konservative Therapie muss mit dem Patienten über eine Operation gesprochen werden.

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