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Schleimbeutelentzündung im Knie
Das Kniegelenk verursacht bei vielen Patienten Beschwerden. Häufig ist das Gelenk von degenerativen Erkrankungen wie Arthrose betroffen, was mit Schmerzen und einer Bewegungseinschränkung einhergehen kann.
Bursitis im Kniegelenk
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Definition
Was versteht man unter einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis) im Knie?
Schleimbeutel (Bursae) gibt es an vielen Stellen des Körpers. Es handelt sich um Hohlräume, die von einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet werden, die man als Synovialis oder Gelenkschleimhaut bezeichnet. Diese Schleimhaut produziert eine Flüssigkeit, um an Körperstellen, an denen es zu einer hohen Belastung durch Reibung oder Druck kommt eine Art „Gleitlager“ zu bilden und als Dämpfung zu wirken.
Auch im Kniegelenk finden sich solche Schleimbeutel. Beim Kniegelenk handelt es sich um ein komplexes Gelenk, welches aus Knochen, Muskeln und Sehnen gebildet wird und welches neben einem großen Bewegungsumfang auch große Belastungen aushalten muss. Vor allem an druckbelasteten Stellen wie dem Kniegelenk können sich Schleimbeutel entzünden und akute oder chronische Beschwerden hervorrufen.
Welche Differentialdiagnosen gibt es?
Einige andere Erkrankungen, die zu einer ähnlichen Symptomatik wie eine Bursitis führen können (Differentialdiagnosen) sind im Folgenden aufgezählt:
- Weichteilschwellung anderer Genese
- Patellaspitzensyndrom: Hier kommt es zu einer Entzündung am Knochen-Sehnen-Übergang der Kniescheibe (Patella)
- Arthrose des Kniegelenks mit Gelenkerguss: degenerativer Gelenkverschleiß
Ursache
Welche Ursachen kommen für eine Schleimbeutelentzündung im Knie in Frage?
Von Überlastung bis zu Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma
Eine Vielzahl von Ursachen können eine Schleimbeutelentzündung im Knie hervorrufen. In einigen Berufen, bei denen viel auf den Knien gearbeitet wird, zum Beispiel bei Fliesenlegern oder Gärtnern kann es zu einer Überlastung des Kniegelenks mit einer Schleimbeutelentzündung kommen. Aber auch durch sonstige Unfälle oder Verletzungen am Knie können solche Beschwerden auftreten.
Bei Gicht-Patienten kann es durch Ablagerung von Harnsäurekristallen im Kniegelenk zu einer Bursitis kommen. Infektionen durch bakterielle oder sonstige Erreger kommen auch als Ursache von Schleimbeutelentzündungen in Frage. Aber auch rheumatische Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen zeigen häufig eine Beteiligung der Schleimbeutel (Synovialitis).
Symptome
Welche Symptome treten bei einer Schleimbeutelentzündung im Knie auf?
Zu Beginn wird von Patienten häufig ein Reiben bei Bewegung des Kniegelenkes beschrieben. Im Verlauf der Erkrankungen kommt es zu einer vermehrten Produktion der Schleimbeutel-Flüssigkeit durch die auskleidende Schleimhaut.
So entsteht ein Erguss, der zu einer prallen, aber elastischen Schwellung am Kniegelenk führt. Durch die Entzündung kann es zu Schmerzen, Schwellung, Überwärmung, Rötung und Bewegungseinschränkungen kommen.
Diagnose
Wie wird eine Schleimbeutelentzündung im Knie diagnostiziert?
Anamnese
Zu Beginn der Diagnosestellung gehört eine ausführliche Befragung (Anamnese) des Patienten mit Fokus auf seinen aktuellen Beschwerden, dem Verlauf seiner Beschwerden, zu Vorerkrankungen und beruflichen Tätigkeiten. Es folgt eine gründliche körperliche Untersuchung, um das Kniegelenk zu untersuchen. Da eine Bursitis im Knie meist einseitig auftritt, sieht man im Vergleich mit dem gesunden Knie die Schwellung und Überwärmung des betroffenen Knies recht deutlich (Inspektion).
Beim Betasten des Gelenkes (Palpation) im Rahmen der Untersuchung kann eine prall-elastische Schwellung im Bereich des Schleimbeutels getastet werden. In manchen Fällen können Schmerzen bei der Ausführung von typischen Bewegungen provoziert werden und somit die Verdachtsdiagnose erhärtet werden.
Laufanalyse zur Diagnose einer Schleimbeutelentzündung
Eine Laufbandanalyse kann hilfreich sein, um Störungen im Gangbild des Patienten zu identifizieren und kann Hinweise auf eine Schonhaltung aufgrund von Knieschmerzen durch eine Bursitis liefern. Für diese Untersuchung läuft der Patient auf einem Laufband in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Durch Videoaufzeichnung oder durch die simultane Beurteilung können so Rückschlüsse auf Achsenfehlstellungen der großen Gelenke gezogen werden, die auch für eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) ursächlich sein können.
Bildgebende Verfahren geben weitere Einblicke
Zur definitiven Diagnosestellung gehören neben Anamnese und körperlicher Untersuchung bildgebende Verfahren wie Röntgen-, Ultraschall- oder eine Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchungen. Hier kann man Rückschlüsse auf die Ursache gewinnen, um somit eine adäquate Therapie einleiten zu können. Durch die Darstellung des betroffenen Bereichs können im gleichen Zug andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Im Ultraschall kann der entzündete Schleimbeutel als eine Art „flüssigkeitsgefülltes Polster“ dargestellt werden.
Moderne MRT-Technologie für das Knie: Offene MRT-Geräte für Komfort und Präzision
Um das Kniegelenk im dreidimensionalen Raum detailliert darzustellen hat sich die Magnetresonanztomographie (MRT) klinisch etabliert. Durch die fehlende Strahlenbelastung, wie sie bei Untersuchungen mit Röntgenstrahlen z.B. in der Computertomographie(CT)-Untersuchungen eingesetzt werden, sind kurz- und langfristige Folgen für den Patienten/die Patientin ausgeschlossen. Im Vergleich zu diesen Untersuchungen ist die Untersuchungsdauer jedoch verlängert, weshalb Patienten häufig über Platzangst klagen, da sie auf beengtem Raum „in der Röhre“ für eine längere Zeit stillliegen müssen.
Mittlerweile sind jedoch „offene MRT-Geräte“ verfügbar. In unserer Praxis verfügen wir über die Möglichkeit eines „offenen MRTs“, sodass die Patienten während der Untersuchung nicht in einem engen Tunnel, sondern auf einer zu den meisten Seiten offenen Untersuchungsfläche liegen können. Dadurch können auch Patienten mit Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen) von dieser modernen Untersuchungsmethode profitieren.
Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir diese Verfahren entweder isoliert oder bei Bedarf auch kombiniert ein, um die Ursache der Beschwerden schnell und sicher diagnostizieren zu können.
Therapie
Wie lässt sich eine Schleimbeutelentzündung im Knie behandeln?
In den meisten Fällen lässt sich eine Schleimbeutelentzündung konservativ behandeln. Die wichtigsten Therapiesäulen hier sind die Ruhigstellung des betroffenen Gelenkes unter Vermeidung von Belastungen. Zusätzlich dazu kann der entzündete Schleimbeutel gekühlt werden und eine Schmerzlinderung mit entzündungshemmenden Medikamenten (nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac) durchgeführt werden. In selteneren Fällen bildet sich so viel Flüssigkeit im Schleimbeutel, dass dieser mithilfe einer Punktion entlastet werden muss, um das Druckgefühl schnell zu lindern.
Therapie bei einer chronischen Bursitis
Bei chronischen Entzündungen, die auf eine konservative Therapie nicht ansprechen kann eine operative Entfernung des betroffenen Schleimbeutels notwendig sein. Sobald eine Besserung der Symptome durch die oben genannten Maßnahmen eintritt ist es wichtig, das Knie nach der Schonung wieder in Bewegung zu bringen, um Gelenkversteifungen und Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Welche Übungen ab welchem Zeitpunkt sinnvoll sind und ob eventuell eine physiotherapeutische Anbindung sinnvoll sein könnte können Sie mit uns besprechen.
Prävention
Was kann ich tun, um der Entstehung einer Schleimbeutelentzündung im Knie vorzubeugen?
Um einer Entstehung einer Schleimbeutelentzündung im Knie vorzubeugen, können bei regelmäßigen Arbeiten auf den Knien Knieschoner oder Kissen eingesetzt werden. Aber auch andere das Knie überlastende Bewegungen sollten vermieden werden, vor allem wenn diese nur einseitig durchgeführt werden. Es gibt spezielle Übungen, mit deren Hilfe durch eine Stärkung der Muskulatur Knorpel, Sehnen und Knochen des Kniegelenkes entlastet werden können. Diese Übungen sollten auch nach einer abgelaufenen Bursitis durchgeführt werden, um eine erneute Schleimbeutelentzündung zu vermeiden (Rezidivprophylaxe).
Im Orthozentrum Bergstraße werden wir individuell auf die Beschwerden des Patienten eingehen und diese dann zielgerichtet behandeln.
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