Haglundferse

Haglund, Achilles und das Überbein


Die Achillesferse ist nicht nur in der Antike ein Ort des Schmerzes. Auch heutzutage ist der Bereich rund um die Ferse ein häufiger Ursprung von Beschwerden des Bewegungsapparates. Vor allem durch Fehlstellungen im Bereich der Fußstatik, sowie durch exzessives Lauftraining kann die sogenannte Haglundferse (Haglund-Exostose) entstehen.

Diese führt unter anderem zu stechenden Schmerzen, aber auch zu chronischem Druck im Schuh und kann Reizungen und Entzündungen im Bereich der Achillessehne und der Ferse verursachen. Den Ärzten im Orthozentrum Bergstraße stehen je nach Stadium der Fehlbildung einige Möglichkeiten zur Behandlung dieses Krankheitsbildes zur Verfügung.

Wir sind auf die Behandlung von einer Haglundferse spezialisiert

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Unsere Experten


Mit ihrer jahrelangen Erfahrung sind unsere Ärzte darauf spezialisiert, Ihnen bei allen Beschwerden, die bei einer Haglundferse auftreten können, weiterzuhelfen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen möglichst beschwerdefreien Alltag wieder für Sie herzustellen.
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Porträt von Dr. med. Uwe Baumgärtner

Dr. med. Uwe Baumgärtner

FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE, CHIROTHERAPIE UND AKUPUNKTUR (A-UND B-DIPLOM)
Porträt von Philipp Wolf

Philipp Wolf

FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE, CHIROTHERAPIE UND SPORTMEDIZIN

Was genau ist eine Haglundferse?

Eine Haglundferse oder auch Haglund-Exostose genannt ist eine Deformität (d.h. krankhafte Veränderung) des Fersenbeins (auch Calcaneus genannt). Der hintere Teil des Fersenbeins ist bei dieser Fehlbildung stark vorgewölbt, weshalb man es umgangssprachlich auch „Überbein“ nennt.

Aufgrund dieser Fehlbildung kann es zu Verkalkungen und Verknöcherungen der Achillessehne, die am Fersenbein ansetzt, und der angrenzenden Schleimbeutel kommen. Dies führt wiederum zu weiteren Beschwerden im aufsteigenden Bewegungsapparat.


Wie entsteht eine Haglundferse?

Faktoren, die zu einer Haglundferse führen können:


  • Angeborene Fehlbildungen
  • Extremes Lauftraining oder zu schnell gesteigerte Intensität
  • Übergewicht und langes Stehen
  • Fehlbelastung des Fußes
  • Unbehandelter Hohlfuß
  • Fehlfunktion des unteren Sprunggelenks

Sport als Ursprung einer Haglundferse


Die Ursprünge der Haglund-Exostose sind vielfältig. Vor allem Läufer und Läuferinnen, die exzessiv Lauftraining betreiben, oder Laufanfänger, die zu schnell die Umfänge des Trainings steigern, haben ein erhöhtes Risiko, eine Haglundferse zu entwickeln.

Der Knochen reagiert auch (zwar deutlich langsamer als z.B. die Muskulatur) auf die vermehrten Belastungen, die durch das Lauftraining entstehen und verstärkt sich in beanspruchten Bereichen. Im gesunden Rahmen ist dies ein gewünschter Effekt. Bei exzessivem Training oder zu starker Belastung verstärkt sich jedoch auch der Knochen krankhaft und baut zu viel Knochenmaterial im beanspruchten Bereich an.

Weitere mögliche Ursprünge einer Haglundferse


Ähnlich funktioniert die Ausbildung eines Überbeines bei Personen, die in ihrem beruflichen Alltag viel stehen müssen (z.B. Verkäuferinnen und Verkäufer, Pflegepersonal etc.) oder Menschen mit Übergewicht. Verstärkt wird diese Beanspruchung des Knochens bei allen Entstehungsarten vor allem durch einen unbehandelten Hohlfuß.

Hierbei verlagert sich die Kraft, die auf den Fuß beim Stehen und Laufen wirkt, in den hinteren Bereich der Ferse. Das Fußlängsgewölbe im Vergleich zum Quergewölbe ist bei einem Hohlfuß zu stark ausgeprägt und nur der Ballen und die Ferse berühren den Boden. Das Fersenbein verschiebt sich durch die vermehrte Belastung nach hinten und steht hervor.

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Wie macht sich eine Haglund-Exostose bemerkbar?

Die Symptome der Haglundferse sind je nach Stadium der Erkrankung unterschiedlich stark ausgeprägt. Generell ist die Ausbildung einer Haglundferse ein chronischer (d.h. lang andauernder) Entstehungsprozess, kann jedoch bei starkem Übertraining auch in einem kürzeren Zeitraum auftreten.

Symptome der Haglundferse in Kürze:


  • Vorwölbung der Ferse
  • Rötung und Schwellung im Bereich der Ferse und Achillessehne
  • Druck- und Belastungsschmerz im Fersenbereich
  • Schmerzhaftes Schuhetragen (vor allem bei schmalem Schuhwerk)
  • Achillessehnenschmerz und verspannte Wadenmuskulatur bis hin zu Knieschmerzen

Symptomatischer Verlauf bei einer Haglundferse

Je nach Ausprägung kommt es zu verschiedenen Symptomen im Bereich der Ferse. Ist die Haglund-Exostose nicht angeboren, muss sie sich zunächst einmal durch Über- oder Fehlbelastung ausbilden.

Ausbilden einer Exostose:


Wie schnell sich eine solche Exostose ausbildet, hängt stark von der individuellen Belastung und dem Fußgewölbe der Patientinnen und Patienten ab. Vor allem der Hohlfuß in Kombination mit Übergewicht oder extremes Training trägt zu einer eher schnellen Entstehung bei.

Entstehen einer Entzündung:


Hat sich das Überbein ausgebildet, kommt es anschließend zu einer lokalen Reizung des umliegenden Gewebes. Hiervon sind vor allem die Schleimbeutel rund um die Achillessehne und das Fersenbein, die Haut im Bereich der Exostose, sowie die Achillessehne selbst betroffen. Eine Entzündung entsteht. Es kommt hierbei zu einer Rötung und Schwellung des entzündeten und belasteten Gewebes. Bleibt eine Therapie aus, entstehen bei lang anhaltender Entzündung chronische Veränderungen der Schleimbeutel und der Achillessehne bis hin zu Verkalkungen. Dies wiederum führt zur weiteren Reizung des Gewebes und erhält die Entzündung aufrecht – ein Teufelskreis.
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Schmerzen beim Stehen oder Laufen:


Die Folgen sind meist stechende Schmerzen beim Stehen oder Laufen, die oft nur mit ausreichend Schmerzmittel, Kühlung und Schonung auszuhalten sind. Aufgrund der Vorwölbung der Ferse, kommt es außerdem vermehrt zur Bildung von Blasen bei längerem Gehen oder Laufen – unabhängig vom Schuhwerk.

Wie diagnostiziert man eine Haglundferse?

Treten einige der oben beschriebenen Symptome auf, ist es sinnvoll, einen Orthopäden aufzusuchen.

Anamnese und körperliche Untersuchung


Zu Beginn der Diagnosestellung steht zunächst die ausführliche Befragung (Anamnese) und körperliche Untersuchung der Patientinnen und Patienten. Hier geht es vor allem darum, bestimmte Risikofaktoren, die zur Ausbildung einer Haglundferse beitragen können, zu erkennen und die individuellen Symptome spezifisch abzufragen.

In der körperlichen Untersuchung schaut sich der Arzt zunächst den Bewegungsablauf beim Gehen und Laufen, sowie den Fuß selbst genau an. Durch die Untersuchung lassen sich je nach Ausprägungsgrad der Exostose bereits erste Rückschlüsse auf das weitere Vorgehen ziehen. Die Vorwölbung ist meist schon mit bloßem Auge erkennbar. Um die Verdachtsdiagnose zu sichern, wird anschließend eine radiologische Bildgebung durchgeführt.

Bildgebende Verfahren bei einer Haglundferse


In einer seitlichen Röntgenaufnahme des Fußes kann, bei geringer Strahlenbelastung für die Patientin oder den Patienten, die Ausprägung der Exostose genau festgestellt werden. Um das umliegende Weichteilgewebe sowie die Achillessehne beurteilen zu können, bedient man sich der Ultraschall- bzw. MRT-Untersuchung.

Mit deren Hilfe können Entzündungen der Schleimbeutel (sog. Brusitiden) oder Entzündungen und Verkalkungen der Achillessehne identifiziert werden. Außerdem können andere Diagnosen, die zu ähnlichen Beschwerden führen ein- oder ausgeschlossen werden.

Differentialdiagnosen bei einer Haglundferse


Wichtige Differentialdiagnosen der Haglundferse sind:

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Wie kann eine Haglundferse behandelt werden?

Die Therapie teilt sich bei der Haglundferse in konservative (nicht operative) und operative Therapiemöglichkeiten ein.

Übersicht der konservativen Therapiemaßnahmen:


  • Physiotherapie
  • Trainingspause bzw. Reduktion der Belastung
  • Medikamentöse Entzündungshemmung und Schmerzeinstellung
  • Sport- und Alltagseinlagen bei zusätzlichem Hohlfuß
  • Fersenpolster zur Entlastung der Achillessehne
  • Stoßwellentherapie
  • Dehnübungen
  • Ernährungsumstellung

Welche konservativen Behandlungsmöglichkeiten der Haglundferse gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, eine Haglundferse zunächst konservativ zu behandeln. Hierfür wird Ihr Orthopäde ein individuelles Therapiekonzept mit Ihnen erstellen.

Behandeln akuter Beschwerden:


Bei akuten Beschwerden ist zunächst eine Trainingspause bzw. eine Reduktion der Belastung, sowie eine ausreichende Schmerztherapie essentiell. Die Einnahme sogenannter nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac wirken zusätzlich zu ihren schmerzlindernden Eigenschaften antientzündlich, was vor allem bei einer begleitenden Entzündung von Schleimbeuteln oder der Achillessehne ein gewünschter Effekt ist.
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Verbessern der strukturellen Gegebenheiten:


Neben der Therapie der akuten Beschwerden ist es wichtig, die strukturellen Gegebenheiten, die zur Entstehung der Hagdlundferse geführt haben, zu verbessern, um eine Verschlechterung oder ein Wiederauftreten der Beschwerden zu verhindern.

Es geht hierbei vor allem darum, die Mechanik und Struktur des Fußes zu verbessern. Hierbei können z.B. physiotherapeutische Kräftigungs- und Dehnübungen unter Anleitung eingesetzt werden. Diese führen zur Verbesserung des Halteapparates und der Muskulatur des Unterschenkels und vor allem des Fußgewölbes.

Wichtig für den optimalen Therapieerfolg ist die regelmäßige und selbstständige Durchführung dieser Übungen zu Hause. Ebenso können bei begleitendem Hohlfuß Einlagen eingesetzt werden, die die Fehlstellung des Fußgewölbes ausgleichen und zu einer gesünderen Fußhaltung führen.

Operationen bei einer Haglundferse


Zusätzlich können auch Kälte-, Wärme- und Stoßwellentherapie zu einer Linderung der Beschwerden führen. Bei sehr ausgeprägtem Befund oder schon struktureller Schädigung der Achillessehne sollte eine operative Therapie zusammen mit dem Arzt abgewogen werden. Die Operation funktioniert über einen minimalinvasiven Zugang direkt in das Gelenk (sog. Arthroskopie). Mithilfe der Operation kann das Fersenbein verschmälert und die Exostose abgetragen werden. Auch ein entzündeter Schleimbeutel oder anderes entzündetes Gewebe kann entfernt werden.

Offene operative Verfahren


Eine weitere Möglichkeit besteht in verschiedenen offenen operativen Verfahren (z.B. sog. Zadek-Operation) bei der eine Knochenumstellung am Fersenbein durchgeführt wird. Mithilfe anschließender erfolgreicher Nachbehandlungen mit Schmerztherapie und aufbauender Physiotherapie sollten die Beschwerden anschließend deutlich reduziert sein.

Kann man das Auftreten einer Haglundferse verhindern?

Ist das Überbein angeboren, hilft häufig nur eine frühe Operation um Folgeschäden zu vermeiden. In den aller meisten Fällen jedoch entwickelt sich die Haglundferse erst aufgrund von häufigen Fehlbelastungen einer Fußfehlstellung oder Übergewicht.

Sportliche und berufliche Routinen anpassen:


Es ist deshalb wichtig, seine sportlichen und beruflichen Routinen genau unter die Lupe zu nehmen und auf Zeichen der Überbelastung zu achten. Im Zweifel ist es ratsam, einen Sportmediziner zu konsultieren, um Über- bzw. Fehltraining zu vermeiden. Auch im beruflichen Alltag von Personen, die viel stehen müssen, kann es sinnvoll sein, immer wieder kleine Sitzpausen einzulegen, sich zwischendurch zu dehnen oder ein paar Schritte zu laufen. Generell ist es natürlich hilfreich, sich möglichst ausgewogen und gesund zu ernähren und Übergewicht zu vermeiden.

Orthopädische Beratung bei einem Hohlfuß


Besteht ein Hohlfuß, ist es sinnvoll, sich von einem Orthopäden bzw. einem Orthopädietechniker über die richtigen Einlegesohlen beraten zu lassen und diese regelmäßig zu tragen. Außerdem können bestimmte regelmäßig durchgeführte physiotherapeutische Kräftigungs- und Dehnübungen einer Haglund-Ferse vorbeugen. Sprechen Sie hierzu Ihren Orthopäden oder Physiotherapeuten an, um Ihnen einige Übungen zu zeigen.

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