Coxarthrose (Hüftarthrose)

Wenn jemand unter Schmerzen in der Hüfte leidet, dann ist das häufig die Folge einer Coxarthrose oder auch Koxathrose. Durch einen Verschleiß des Knorpels werden alle Bewegungen der Hüfte für die Patienten sehr unangenehm. Dabei nehmen die Schmerzen stetig zu, je weiter die Krankheit fortschreitet.

Zuletzt aktualisiert: 26.06.2024

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Wenn die Hüfte nicht mehr richtig funktioniert

Aber was ist eine Coxarthrose genau? Wie wird sie ausgelöst und wie lässt sie sich behandeln? Im Orthozentrum Bergstraße haben wir diesbezüglich ein Konzept etabliert, um die Beschwerden effizient zu behandeln.

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Definition

Was ist eine Cox­arthrose?

Bei einer Coxarthrose handelt es sich um einen Sammelbegriff für degenerative Veränderungen im Hüftgelenk. Die Erkrankung wird umgangssprachlich als Hüftarthrose bezeichnet. Dabei unterscheidet man zwischen einer primären und einer sekundären Coxarthrose.

Primäre vs. sekundäre Hüftarthrose: Ursachen und geschlechtsspezifische Unterschiede

Bei der primären Form sind die Ursachen für die Verschleißerscheinungen unbekannt. Wenn dagegen medizinisch belegt werden kann, wodurch es zu den Veränderungen im Hüftgelenk kommt, wird von einer sekundären Hüftarthrose gesprochen.

Im Deutschland leiden ca. 6% der Menschen über 60 Jahren an einem krankhaften Verschleiß des Knorpels in den Hüftgelenken. Dabei tritt das Leiden häufiger bei Frauen auf. Der Grund dafür ist, dass Frauen häufiger unter einer Hüftdysplasie, also einer Fehlstellung der Hüfte leiden. Außerdem ist der Gelenkknorpel von Frauen weniger belastbar und wird gerade in den Wechseljahren durch die hormonellen Umstellungen schneller abgebaut.

Ursache

Welche Ursachen hat eine Cox­arthrose?

Primäre und sekundäre Formen der Hüftarthrose

Für die primäre Form der Hüftarthrose sind die Ursachen unbekannt. Mediziner gehen davon aus, dass normale Alterungsprozesse dazu führen, dass der Knorpel in den Gelenken schneller abgebaut wird als er vom Körper aufgebaut werden kann. Allerdings sind noch nicht alle Mechanismen vollkommen entschlüsselt, die zum Abbau des Knorpels führen.

Eine sekundäre Coxarthrose tritt häufig auch bei Patienten auf, die Ende 30 beziehungsweise Anfang 40 sind. Dem Verschleiß des Knorpels geht eine andere Erkrankung voraus wie zum Beispiel eine X-Beinstellung oder eine O-Beinstellung. Diese Fehlstellungen bewirken, dass die Druckverteilung in den Hüftgelenken ungleichmäßig ist und dadurch an einer Stelle der Knorpel stärker belastet wird als an einer anderen Stelle. Auch durch Übergewicht kann so eine Fehlbelastung der Hüftgelenke verursacht werden.

Traumabedingte sekundäre Hüftarthrose: Die Rolle von Knochenbrüchen und Gelenkverletzungen

Eine andere häufige Ursache für eine sekundäre Hüftarthrose sind Traumata wie ein Knochenbruch oder eine anderweitige Gelenkverletzung. Wenn es bei einem Sturz zum Beispiel zu einer Acetabulumfraktur kommt, entsteht durch den Bruch der Hüftgelenkspfanne eine verändert Form des Hüftgelenks, wodurch sich der Gelenkkopf in der Pfanne anders bewegt. Das führt wiederum zu einer unerwünschten Belastung, die den Knorpel stärker abnutzt. Bei einer Magnetresonanztomographie ist deutlich erkennbar, wie sich die Hüftgelenkspfanne in Folge der Fraktur verändert hat.

Entzündliche Erkrankungen als Ursache für sekundäre Coxarthrose: Gicht und rheumatoide Arthritis

Entzündliche Erkrankungen wie Gicht oder rheumatoide Arthritis sind ebenfalls eine mögliche Ursache einer sekundären Coxarthrose. Durch die Entzündung wird die Durchblutung des Knorpels und der Knochensubstanz eingeschränkt. Es kommt zu einer Unterversorgung und der Knorpel schwindet. Außerdem beeinträchtigt eine Entzündung die Produktion von Hyaluronsäure, welche in den Gelenken als Schmiermittel fungiert.

Die Arthrose des Hüftgelenkes geht meist mit einer reduzierten Gehstrecke und Leistenschmerzen einher. Im Orthozentrum Bergstraße versuchen wir unseren Patient so lange wie möglich konservativ, also ohne Operation, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Dr. med. Mehmet Rüzgar

Symptome

Welche Symptome treten bei einer Arthrose des Hüftgelenks auf?

Der Verschleiß der Hüftgelenke erfolgt schleichend und dauert oft mehrere Jahre an. In der Anfangsphase spüren die Patienten keinerlei Schmerzen, weil der Abbau des Knorpels noch geringfügig ist. Wenn der Knorpel allerdings zu dünn wird, dann beginnen die Knochen der Hüftgelenkspfanne und des Oberschenkelkopfes bei Bewegungen aneinander zu reiben.

Gelenksschmerzen bei Coxarthrose: Symptome und Verlauf

Die Gelenksschmerzen machen sich zuerst nur bemerkbar, wenn die Betroffenen nach einer längeren Ruhephase aufstehen oder losgehen. Allerdings lassen die Anlaufschmerzen nach einer Weile nach. Typischerweise treten die Schmerzen morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen auf. Je weiter die Arthrose voranschreite, umso mehr Knorpel wird zerstört. Die Gelenkschmerzen sind dann auch in Ruhephasen spürbar.

Manche Patienten haben auch chronische Schmerzen im Leistenbereich. Die Schmerzen können ins Gesäß und bis in die Knie ausstrahlen und sind sowohl bei Belastungen als auch im Liegen oder im Sitzen spürbar.

Veränderung im Gangbild kann Symptom einer Hüftarthrose sein

Zu den weiteren Symptomen einer Hüftarthrose zählen Auffälligkeiten im Gangbild. Die betroffenen Personen knicken auf der Seite, auf der der Knorpel stärker abgebaut wird, leicht ein. Außerdem ist nach längerem Laufen ein Hinken zu beobachten. Darüber hinaus kommt es zu Einschränkungen in der Bewegung, weil der Oberschenkelkopf nicht mehr so flüssig in der Hüftgelenkspfanne rotieren kann. Bewegungen, bei denen der Oberschenkel stark gebeugt oder abgespreizt wird, sind besonders schmerzhaft. Darum haben Patienten auch häufiger Schwierigkeiten beim Anziehen der Schuhe, beim Fahrradfahren oder beim Schwimmen.

Aufgrund der Schmerzen nehmen die betroffenen Personen außerdem öfter eine Schonhaltung ein, wodurch Verspannungen und Schmerzen im Rücken entstehen können.

Diagnose

Wie wird eine Coxarthrose diagnostiziert?

Eine Arthrose der Hüftgelenke festzustellen, kann sich gerade im Anfangsstadium als schwierig erweisen, wenn die Patienten noch wenige Symptome wahrnehmen. Bildgebende Verfahren wie eine Röntgenaufnahme oder eine Palpation, also eine Abtastung und Bewegung der Hüfte sind in diesem Stadium noch unauffällig. Wenn ein Patient dagegen einen Unfall hatte, bei dem Oberschenkel oder Hüfte betroffen sind, wird meistens auch eine Magnetresonanztomographie (MRT) , kurz MRT angewendet.

Offene MRT - Diagnose ohne Platzangst

Der Vorteil bei diesem Verfahren liegt darin, dass andere Gewebestrukturen dargestellt werden können. Selbst kleinste Veränderungen der Knochenstruktur und des Knorpels lassen sich bei einem MRT darstellen.

Dabei ist für die Patienten besonders das offene MRT sehr angenehm. Bei dieser Form der Magnetresonanztomographie müssen die Patienten nicht in einer großen Röhre Platz nehmen. Stattdessen wird die Untersuchung mit einer kleinen Sonde ausgeführt, die der Arzt direkt über die Stellen fahren kann, die er untersuchen möchte. Die Patienten haben dadurch keine Beklemmungsgefühle, sodass es ihnen normalerweise leichter fällt während der Untersuchung ruhig zu bleiben.

Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir diese Verfahren entweder isoliert oder bei Bedarf auch kombiniert ein, um die Ursache der Beschwerden schnell und sicher diagnostizieren zu können.

Verschiedene knorpelerhaltende Therapien stehen uns im Orthozentrum Bergstraße zur Verfügung. Das ist konservative Orthopädie mit maximalem Spektrum.

Philipp Wolf

Therapie

Wie kann man eine Hüftarthrose behandeln?

Die Behandlung des Knorpelverschleißes ist nicht immer einfach. Viele Ärzte greifen zu operativen Eingriffen für die Behandlung, die teilweise mehr Nachteile als Vorteile für die Patienten mit sich bringen. Es gibt allerdings auch Therapieformen, die für die Patienten deutlich schonender sind und trotzdem Linderung versprechen.

Schonende Behandlung von Hüftarthrose: Therapie mit Hyaluronsäure im Fokus

Eine dieser schonenden Behandlungsformen beinhaltet eine Therapie mit Hyaluronsäure. Diese Säure wird normalerweise vom Körper produziert, um die Flüssigkeit in den Gelenken herzustellen, damit die Knochen sich flüssig in den Gelenkpfannen bewegen können. Wenn eine Entzündung in der Hüfte vorliegt, dann ist die Produktion der Säure gestört, wodurch sich der Knorpel im Gelenk stärker abnutzt.

Im Orthozentrum Bergstraße werden wir individuell auf die Beschwerden des Patienten eingehen und diese dann zielgerichtet behandeln.

Hyaluronsäure Injektionen

Indem dem Patienten Hyaluronsäure direkt ins Hüftgelenk gespritzt wird, erhält das Gelenk wieder mehr Bewegungsfähigkeit und der Abrieb des Knorpels verringert sich. Patienten spüren davon meist innerhalb weniger Tage eine deutliche Schmerzlinderung. Vorteilhaft ist auch, dass eine Behandlung mit Hyaluronsäure für mehrere Monate ausreicht. Viele Patienten benötigen erst nach ein bis zwei Jahren eine erneute Injektion. Einige Patienten können sogar nach einer einmaligen Injektion wieder schmerzfrei gehen. Bei einer Behandlung mit Hyaluronsäure erhalten die Patienten dafür erst eine lokale Betäubung, bevor der Arzt das Präparat mit der Säure ins Gelenk einspritzt.

Magnetfeldtherapie

Eine andere Behandlungsform neben dem Spritzen von Hyaluronsäure ist eine sogenannte Magnetfeldtherapie . Bei dieser Therapie wird das Hüftgelenk des Patienten ähnlich wie bei einem MRT mit elektromagnetischen Wellen behandelt. Die Wellen regen die Durchblutung und den Abbau von Entzündungen an wodurch sich die Durchblutung des Knorpels und der Knochen wieder verbessert.

Triggerpunktakupunktur

Eine ähnliche Wirkung hat auch die Triggerpunktakupunktur . Bei diesem Verfahren werden Akupunkturnadeln in der hüftgelenksumgebenden Muskulatur platziert. Durch die feinen Einstiche der Nadeln werden Muskelverspannungen, sogenannte Triggerpunkte, aufgelöst.

Prävention

Wie kann man einer Cox­arthrose vorbeugen?

Weil eine Hüftarthrose einen schleichenden Verlauf hat, lässt sie sich nur schwer vorbeugen. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, wenn die Patienten bei den ersten Anzeichen wiederkehrender Schmerzen in der Hüfte einen Arzt aufsuchen. Wenn eine Arthrose frühzeitig erkannt wird, kann sie sich besser und nachhaltiger behandeln lassen.

Vorbeugung und Behandlung von Hüftarthrose: Bedeutung regelmäßiger Kontrollen und individueller Maßnahmen

Bei Patienten, bei denen bisher noch keine Schmerzen aufgetreten sind, kann ein Besuch bei einem Orthopäden empfehlenswert sein, um zu überprüfen, ob die betroffenen Personen korrekt gehen und stehen. Sollte eine Fehlstellung wie X- oder O-Beine festgestellt werden, kann das Tragen von Einlagen und entsprechende Krankengymnastik einer Arthrose vorbeugen.

Wenn bei einem Patienten bereits eine Arthrose diagnostiziert wurde, dann ist eine regelmäßige Kontrolle der Gelenke unablässig, um die Funktionsfähigkeit der Hüfte zu überprüfen. Auch bei einer Behandlung mit Hyaluronsäure ist eine regelmäßige Überprüfung empfehlenswert, um die Gelenkflüssigkeit gegebenenfalls nachzu spritzen. Auf diese Weise können Arthrose-Patienten häufig schmerzfrei wieder ihren Alltag bestreiten, ohne dass sie sich einer Operation am Hüftgelenk unterziehen müssen.

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