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Haglundferse
Die Haglund-Exostose kann neben stechenden Schmerzen auch chronischen Druck im Schuh verursachen und führt häufig zu Reizungen sowie Entzündungen im Bereich der Achillessehne und der Ferse. Wir bieten im Orthozentrum Bergstraße – abhängig vom Stadium der Fehlbildung – verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an, um die Beschwerden gezielt zu lindern.
14 Minuten
Haglundferse: Wenn die Achillesferse schmerzt
Die Achillesferse war nicht nur in der Antike ein Sinnbild für Verwundbarkeit – auch heute ist der Bereich rund um die Ferse häufig von Beschwerden des Bewegungsapparates betroffen. Besonders Fehlstellungen der Fußstatik sowie exzessives Lauftraining können zur Entstehung der sogenannten Haglundferse (Haglund-Exostose) beitragen.
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Definition
Was ist eine Haglundferse?
Die Haglundferse, auch Haglund-Exostose genannt, ist eine krankhafte Veränderung (Deformität) des Fersenbeins (Calcaneus). Dabei wölbt sich der hintere Teil des Fersenbeins stark vor, weshalb diese Fehlbildung umgangssprachlich oft als „Überbein“ bezeichnet wird. Infolge der Deformität kann es zu Verkalkungen und Verknöcherungen der Achillessehne sowie der angrenzenden Schleimbeutel kommen. Dies kann wiederum Beschwerden im aufsteigenden Bewegungsapparat verursachen.
Ursache
Ursachen der Haglundferse: Belastung und Fehlstellungen als Risikofaktoren
Faktoren, die zur Entstehung einer Haglund-Exostose beitragen können:
- Angeborene Fehlbildungen
- Exzessives Lauftraining oder zu schnelle Trainingssteigerung
- Übergewicht und langes Stehen
- Fehlbelastung des Fußes
- Unbehandelter Hohlfuß
- Fehlfunktion des unteren Sprunggelenks
Sport als Risikofaktor für eine Haglund-Exostose
Die Ursachen der Haglundferse sind vielfältig. Besonders betroffen sind Läufer und Läuferinnen, die intensive Trainingseinheiten absolvieren oder als Anfänger zu schnell ihre Laufumfänge steigern. Der Knochen passt sich – ähnlich wie die Muskulatur – an Belastungen an. Während dies in einem gesunden Maß erwünscht ist, kann eine übermäßige Beanspruchung zu einer krankhaften Knochenverdickung führen, wodurch sich die Exostose entwickelt.
Weitere Ursachen: Berufliche Belastung und Fußfehlstellungen
Nicht nur Sport, sondern auch berufliche Tätigkeiten, die langes Stehen erfordern (z. B. im Verkauf oder in der Pflege), sowie Übergewicht können zur Entstehung einer Haglundferse beitragen. Besonders problematisch ist dies in Kombination mit einem unbehandelten Hohlfuß: Durch die veränderte Fußstatik verlagert sich die Belastung verstärkt auf die Ferse. Bei einem Hohlfuß ist das Fußlängsgewölbe übermäßig ausgeprägt, sodass nur die Ferse und der Ballen Bodenkontakt haben. Dies führt dazu, dass sich das Fersenbein nach hinten verschiebt und verstärkt hervortritt.
Symptome
Symptome der Haglundferse: Beschwerden und Anzeichen
Die Symptome der Haglundferse variieren je nach Stadium der Erkrankung. In der Regel entwickelt sich die Haglund-Exostose über einen längeren Zeitraum als chronischer Prozess. Allerdings kann sie bei starkem Übertraining auch innerhalb kurzer Zeit auftreten.
Typische Symptome einer Haglundferse:
- Vorwölbung der Ferse
- Rötung und Schwellung im Bereich der Ferse und Achillessehne
- Druck- und Belastungsschmerzen im Fersenbereich
- Schmerzen beim Tragen von Schuhen (besonders bei engem Schuhwerk)
- Schmerzen in der Achillessehne sowie verspannte Wadenmuskulatur, teilweise bis hin zu Knieschmerzen
Diese Beschwerden können die Beweglichkeit einschränken und den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Symptomatischer Verlauf der Haglundferse: Entwicklung und Beschwerden
Die Symptome der Haglund-Exostose entwickeln sich schrittweise und sind abhängig von der individuellen Fußstatik sowie der Belastung. Ist die Fehlbildung nicht angeboren, entsteht sie durch anhaltende Über- oder Fehlbelastung.
Entstehung der Haglund-Exostose
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Exostose ausbildet, hängt von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere von der individuellen Belastung und der Fußform. Ein unbehandelter Hohlfuß in Kombination mit Übergewicht oder exzessivem Training kann die Entstehung beschleunigen.
Entzündliche Prozesse und Folgeerkrankungen
Hat sich das Überbein erst einmal gebildet, kann es zu einer lokalen Reizung des umliegenden Gewebes kommen. Besonders betroffen sind:
- Schleimbeutel rund um die Achillessehne und das Fersenbein
- Haut im Bereich der Exostose
- die Achillessehne selbst
Durch die Reizung entsteht eine Entzündung, die sich durch Rötung, Schwellung und Druckempfindlichkeit bemerkbar macht. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, können langfristige Schäden auftreten – dazu gehören chronische Schleimbeutelentzündungen und Verkalkungen der Achillessehne. Diese Veränderungen verstärken die Reizung weiter und können die Entzündung dauerhaft aufrechterhalten – ein Teufelskreis entsteht.
Schmerzen und Beschwerden im Alltag
Die Betroffenen leiden häufig unter stechenden Schmerzen beim Stehen oder Laufen, die ohne Schmerzmittel, Kühlung und Schonung kaum erträglich sind. Zudem kann die Vorwölbung der Ferse unabhängig vom Schuhwerk zu vermehrter Blasenbildung führen, insbesondere bei längeren Geh- oder Laufeinheiten.
Diagnose
Diagnose der Haglund-Exostose: Untersuchungsmethoden im Überblick
Treten typische Symptome der Haglundferse auf, sollte eine orthopädische Abklärung erfolgen. Die Diagnosestellung umfasst verschiedene Untersuchungsmethoden, um die Ursache der Beschwerden präzise zu bestimmen.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Zu Beginn steht eine ausführliche Anamnese (Befragung der Patientinnen und Patienten), um Risikofaktoren und individuelle Symptome zu erfassen. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, bei der der Arzt den Bewegungsablauf beim Gehen und Laufen sowie die Fußstatik analysiert.
Je nach Ausprägung der Haglund-Exostose können bereits erste Rückschlüsse auf die Erkrankung gezogen werden. Oft ist die Vorwölbung der Ferse schon mit bloßem Auge erkennbar. Zur endgültigen Diagnose wird eine bildgebende Untersuchung durchgeführt.
Bildgebende Verfahren zur Diagnosesicherung
- Röntgenaufnahme: Eine seitliche Röntgenaufnahme des Fußes ermöglicht eine genaue Beurteilung der knöchernen Veränderungen bei gleichzeitig geringer Strahlenbelastung.
- Ultraschall und MRT: Zur Untersuchung des Weichteilgewebes, insbesondere der Achillessehne und der Schleimbeutel, werden Ultraschall oder MRT-Untersuchungen (Magnetresonanztomographie) eingesetzt. Diese Verfahren helfen, Entzündungen der Schleimbeutel (Bursitiden) sowie Verkalkungen oder Entzündungen der Achillessehne sichtbar zu machen. Zudem können ähnliche Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Differentialdiagnosen: Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen
Bei Beschwerden im Bereich der Ferse und Achillessehne müssen folgende Krankheitsbilder in Betracht gezogen werden:
- Achillodynie (Entzündung der Achillessehne)
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
- Insertionstendinopathie (Erkrankung des Achillessehnenansatzes, auch als oberer Fersensporn bezeichnet)
- Fersenbeinknochenödem
- Gicht
- Rheumatoide Erkrankungen
Therapie
Behandlung der Haglundferse: Konservative und operative Therapiemöglichkeiten
Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung der Haglundferse. In den meisten Fällen wird zunächst eine konservative Therapie empfohlen, bevor eine Operation in Betracht gezogen wird. Ihr Orthopäde erstellt ein individuelles Therapiekonzept, das auf die Ursachen und Beschwerden abgestimmt ist.
Akute Beschwerden lindern
Verbesserung der strukturellen Gegebenheiten
Um einer Verschlechterung oder einem Wiederauftreten der Beschwerden vorzubeugen, ist es wichtig, Fehlstellungen und muskuläre Schwächen gezielt zu behandeln. Dazu gehören:
- Physiotherapeutische Kräftigungs- und Dehnübungen, die das Fußgewölbe sowie die Muskulatur von Unterschenkel und Fuß stabilisieren.
- Regelmäßige Übungen zu Hause, um den Therapieerfolg zu sichern.
- Einlagenversorgung bei begleitendem Hohlfuß, um die Fußhaltung zu optimieren.
Weitere konservative Maßnahmen zur Schmerzlinderung
- Kälte-, Wärme- und Stoßwellentherapie, um die Durchblutung zu fördern und Entzündungen zu reduzieren.
- Fersenpolster, die den Druck auf die Achillessehne verringern.
- Ernährungsumstellung, um entzündungsfördernde Faktoren zu minimieren.
Operative Behandlungsmöglichkeiten bei einer Haglund-Exostose
Ist die Exostose stark ausgeprägt oder liegt eine strukturelle Schädigung der Achillessehne vor, kann eine operative Therapie notwendig sein.
Minimalinvasive Operation (Arthroskopie)
Über einen kleinen Zugang zum Gelenk kann das Fersenbein verschmälert und die Exostose abgetragen werden. Falls erforderlich, wird gleichzeitig entzündetes Gewebe oder ein gereizter Schleimbeutel entfernt.
Offene Operationen (z. B. Zadek-Operation)
Bei stärker ausgeprägten Fehlstellungen kann eine Knochenumstellung am Fersenbein erforderlich sein. Nach dem Eingriff folgt eine gezielte Schmerztherapie und Physiotherapie, um die Beschwerden langfristig zu reduzieren.
Übersicht der konservativen Therapiemaßnahmen
- Physiotherapie zur Stabilisierung des Fußgewölbes
- Trainingspause oder Belastungsreduktion
- Medikamentöse Entzündungshemmung und Schmerzlinderung
- Sport- und Alltagseinlagen bei zusätzlichem Hohlfuß
- Fersenpolster zur Entlastung der Achillessehne
- Stoßwellentherapie zur Geweberegeneration
- Regelmäßige Dehnübungen für Fuß- und Wadenmuskulatur
- Ernährungsumstellung zur Reduktion entzündlicher Prozesse
Prävention
Haglundferse vorbeugen: Wichtige Maßnahmen zur Prävention
In seltenen Fällen ist die Haglundferse angeboren – dann kann eine frühe operative Korrektur notwendig sein, um Folgeschäden zu vermeiden. In den meisten Fällen jedoch entwickelt sich die Exostose erst im Laufe der Zeit durch Fehlbelastungen, Fußfehlstellungen oder Übergewicht. Eine gezielte Prävention kann helfen, die Entstehung der Beschwerden zu verhindern.
Sportliche und berufliche Routinen optimieren
- Achten Sie auf Anzeichen von Überlastung und passen Sie Ihr Trainingspensum entsprechend an.
- Lassen Sie Ihr Lauftraining von einem Sportmediziner oder Physiotherapeuten überprüfen, um Fehl- oder Überbelastungen zu vermeiden.
- Personen mit stehenden Berufen sollten regelmäßig Sitzpausen einlegen, Dehnübungen durchführen und zwischendurch ein paar Schritte gehen.
- Eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht tragen dazu bei, die Belastung auf die Füße zu reduzieren.
Orthopädische Maßnahmen bei einem Hohlfuß
- Wer unter einem Hohlfuß leidet, sollte sich von einem Orthopäden oder Orthopädietechniker beraten lassen und individuell angepasste Einlagen regelmäßig tragen.
- Spezielle physiotherapeutische Kräftigungs- und Dehnübungen können das Fußgewölbe stabilisieren und einer Haglundferse vorbeugen.
- Ihr Orthopäde oder Physiotherapeut kann Ihnen gezielte Übungen zeigen, die Sie regelmäßig durchführen sollten.
Frühzeitig vorbeugen – langfristige Beschwerden vermeiden
Durch die richtige Anpassung von Bewegungsgewohnheiten, orthopädischen Maßnahmen und Training lässt sich das Risiko einer Haglundferse deutlich verringern. Eine frühzeitige Prävention ist besonders wichtig, um langfristige Beschwerden und strukturelle Veränderungen zu vermeiden.
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