Hüftschmerzen

Viele Menschen mit Schmerzen in der Hüfte befürchten eine Arthrose oder einen Gelenkverschleiß. Doch in der Mehrzahl der Fälle ist das Hüftgelenk selbst nicht die Ursache der Beschwerden. Hüftschmerzen können durch eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen ausgelöst werden – und häufig liegt der eigentliche Ursprung ganz woanders als an der schmerzenden Stelle.

13 Minuten

29. Oktober 2025

Hüftschmerzen-Diagnostik im Orthozentrum Bergstraße

Eine präzise Diagnose erfordert eine umfassende orthopädische Untersuchung durch einen Facharzt. Im Orthozentrum Bergstraße in Heppenheim gehen wir nach einem strukturierten Konzept vor, um die tatsächliche Ursache Ihrer Hüftbeschwerden schnell und sicher zu identifizieren – als Grundlage für eine gezielte Behandlung.

Bei uns sind Sie in guten Händen

Unsere erfahrenen Ärzte sind auf Hüftschmerzen spezialisiert und helfen Ihnen mit individueller Beratung, Diagnose und Therapie. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für eine professionelle Einschätzung.

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Dr. med. Stefan Gouder

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Manuelle Medizin / Chirotherapie
Notfallmedizin
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Philipp Wolf

Facharzt für Orthopädie
Chirotherapie
Sportmedizin

Definition

Anatomie der Hüfte: Überblick über Aufbau und Funktion

Die Hüfte ist weit mehr als nur ein Gelenk, das Ober- und Unterkörper miteinander verbindet. Sie bildet eine komplexe anatomische Einheit aus Knochen, Muskeln, Sehnen, Bändern und Schleimbeuteln, die exakt zusammenarbeiten müssen. Dieses Zusammenspiel ist entscheidend – denn Hüftschmerzen können aus nahezu jeder dieser Strukturen entstehen.

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Das Hüftgelenk: Knöcherner Aufbau und funktionelle Einheiten

Die Hüfte besteht anatomisch aus den beiden Hüftbeinen (Ossa coxae), die sich jeweils aus drei Teilen zusammensetzen: dem Darmbein (Os ilium), dem Sitzbein (Os ischii) und dem Schambein (Os pubis).

Das Hüftgelenk selbst verbindet das Hüftbein mit dem Oberschenkelknochen (Os femur). Der kugelförmige Hüftkopf sitzt in der schalenförmigen Gelenkpfanne des Beckens – eine Konstruktion, die hohe Beweglichkeit bei gleichzeitig großer Stabilität ermöglicht.

Umgeben ist das Gelenk von starken Muskelgruppen, Sehnen und Schleimbeuteln (Bursae), die die Gleitfähigkeit verbessern und so eine schmerzfreie Bewegung fördern.

Ursache

Ursachen von Hüftschmerzen: Vielfältig und oft schwer zu lokalisieren

Die Anatomie der Hüfte ist komplex – und ebenso vielfältig sind die möglichen Ursachen für Hüftschmerzen. Das Spektrum reicht von akuten Reizzuständen über Überlastungsschäden bis hin zu chronischen Gelenkveränderungen. Besonders herausfordernd: Die Beschwerden treten häufig diffus auf, ohne dass sie sich einer bestimmten Struktur eindeutig zuordnen lassen. Das erschwert die Diagnosestellung.

Im Orthozentrum Bergstraße in Heppenheim setzen wir verschiedene diagnostische Verfahren ein, um auch unspezifische Hüftschmerzen präzise zu analysieren und anschließend gezielt zu behandeln.

Überlastung und Fehlbelastung: Häufige Auslöser von Hüftschmerzen

Eine häufige Ursachen für Schmerzen im Hüftbereich ist die Überlastung oder Fehlbelastung der beteiligten Strukturen. Diese kann durch intensive sportliche Aktivität, körperlich belastende Arbeit oder anatomische Besonderheiten wie Beinlängendifferenzen entstehen.

Die Folge: Reizungen oder Schädigungen von Muskeln, Sehnen, Bändern, Schleimbeuteln, Gelenkknorpel oder Knochen. Auch Nervenreizungen und muskuläre Dysbalancen können anhaltende Beschwerden verursachen.

Wie zeigen sich Erkrankungen der Hüfte?

Erkrankungen im Hüftbereich verlaufen sehr unterschiedlich: Manche sind harmlos und verschwinden mit Schonung und gezielter Therapie, andere erfordern eine weiterführende orthopädische Behandlung. Die Beschwerden können einseitig, beidseitig oder wechselseitig zwischen den Hüftgelenken auftreten.

Häufige Ursachen für Hüftschmerzen im Überblick:

Symptome

Welche Symptome können bei Hüftschmerzen auftreten?

Je nach zugrunde liegender Erkrankung im Bereich der Hüfte unterscheiden sich auch die wahrgenommenen Symptome. Am häufigsten treten Hüftschmerzen an der Außenseite der Hüfte oder im Gesäßbereich auf. In vielen Fällen sind verspannte Muskeln die Ursache. Der Schmerz wird dabei meist dumpf und bohrend beschrieben und nimmt im Tagesverlauf ab – insbesondere, wenn sich die Hüfte durch Bewegung auflockert.

Sind das Bindegewebe oder die Faszien betroffen, äußern sich die Beschwerden eher großflächig, brennend und tief im Gewebe. Dieser Schmerz ist meist diffus und lässt sich schwer lokalisieren, da der gesamte Hüftbereich als schmerzhaft wahrgenommen wird.

Treten die Schmerzen direkt im Hüftgelenk auf, werden sie von Patienten und Patientinnen typischerweise als stechend und durchdringend beschrieben. Besonders häufig sind dabei Leistenschmerzen, die auf strukturelle Gelenkveränderungen wie Coxarthrose oder ein Hüftimpingement hinweisen können.

Bei einer Schleimbeutelentzündung – etwa der Bursitis trochanterica – wird der Schmerz ebenfalls als ziehend oder stechend empfunden. Anfangs treten die Beschwerden meist nur nach Belastung des betroffenen Beins auf. Im weiteren Verlauf können sie jedoch auch in Ruhephasen oder nachts spürbar sein.

Diagnose

Wie kann man Schmerzen in der Hüfte diagnostizieren?

Bei der Diagnostik von Hüftschmerzen stehen im Orthozentrum Bergstraße verschiedene bewährte Verfahren zur Verfügung. Zu Beginn erfolgt eine ausführliche Anamnese durch den behandelnden Arzt. Dabei ist nicht nur entscheidend, welche Symptome auftreten, sondern auch wann diese im Tagesverlauf auftreten.

Zum Beispiel:
Schmerzt die Hüfte nur unter starker körperlicher Belastung, etwa beim Joggen – und wenn ja, bereits währenddessen oder erst danach? Liegen Ruheschmerzen, etwa nachts, vor? Gibt es morgendliche Anlaufschmerzen, die sich nach einigen Minuten Bewegung bessern? Oder nehmen die Beschwerden im Laufe des Tages kontinuierlich zu? Für eine präzise Diagnose ist es hilfreich, wenn Patienten und Patientinnen ihre Beobachtungen vor dem Arztgespräch bewusst dokumentieren.

Im weiteren Verlauf der Untersuchung kommen je nach Verdachtsdiagnose moderne bildgebende Verfahren zum Einsatz – darunter Röntgen, Sonographie (Ultraschall), die Magnetresonanztomographie (MRT) sowie bei Bedarf eine Lauf- und Bewegungsanalyse. Diese diagnostischen Instrumente ermöglichen es, strukturelle Veränderungen, Fehlbelastungen oder funktionelle Störungen zuverlässig zu erkennen.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) in der Hüftdiagnostik

Gibt das konventionelle Röntgenbild keinen ausreichenden Aufschluss über die Ursache der Beschwerden, setzen wir im Orthozentrum Bergstraße häufig eine Magnetresonanztomographie (MRT) ein. Mit diesem strahlungsfreien bildgebenden Verfahren lassen sich Strukturen, wie Muskeln, Sehnen und Knochen in hoher Detailgenauigkeit darstellen.

Durch die präzise Bildauflösung kann der behandelnde Arzt Abnutzungserscheinungen, Entzündungen oder strukturelle Veränderungen frühzeitig erkennen. Ein weiterer Vorteil: Die MRT kommt komplett ohne Strahlenbelastung aus und ist daher auch für Kinder und Jugendliche gut geeignet.

Wie funktioniert eine MRT?

Während der Untersuchung liegt der Körper in einem starken Magnetfeld. Die darin enthaltenen Protonen richten sich entlang der Magnetfeldlinien aus und erzeugen je nach Gewebeart unterschiedliche Signale. Diese werden als Helligkeitsunterschiede mit klaren Kontrasten auf dem MRT-Bild sichtbar gemacht. So lassen sich verschiedene Gewebestrukturen voneinander abgrenzen und gezielt beurteilen.

Offene MRT – geeignet bei Platzangst

Viele Patienten und Patientinnen empfinden die Untersuchung in einem klassischen MRT-Gerät als unangenehm, insbesondere bei Platzangst (Klaustrophobie).

Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir daher auf einen offenen Magnetresonanztomographen. Bei dieser modernen Geräteform bleiben die Seiten offen, und lediglich der zu untersuchende Körperbereich wird unter das Gerät geschoben. Das sorgt für deutlich mehr Komfort und wird von den meisten Betroffenen als wesentlich angenehmer wahrgenommen als die herkömmliche "Röhre".

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Unser Ziel ist es, nicht nur die Schmerzen im Hüftgelenk zu lindern, 

sondern die zugrunde liegenden Bewegungsmuster zu erkennen und dauerhaft zu korrigieren.

Dr. med. Mehmet Rüzgar

Die Lauf- und Bewegungsanalyse bei Hüftschmerzen

Der menschliche Gang ist ein hochkomplexer biomechanischer Vorgang, bei dem zahlreiche Muskelgruppen, Gelenke und Bewegungsmuster perfekt zusammenspielen müssen. Bereits geringfügige Abweichungen in einem Teil dieses Systems können zu Veränderungen im Bewegungsablauf führen – mit möglichen Folgen wie Hüftschmerzen, Fehlbelastungen oder muskulären Dysbalancen.

Da die Ursachen von Beschwerden häufig nicht dort liegen, wo der Schmerz auftritt, ist eine ganzheitliche Betrachtung entscheidend. Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir daher gezielt auf die Lauf- und Bewegungsanalyse als wichtige diagnostische Instrumente – insbesondere bei unklaren oder chronischen Hüftbeschwerden.

Die Laufanalyse: Fehlstellungen erkennen und Bewegungsmuster analysieren

Bei der biomechanischen Laufanalyse wird das Gang- und Laufverhalten auf einem speziellen Laufband erfasst. Mithilfe von Videoaufnahmen sowie Druckmessplatten wird die Bewegung in verschiedenen Gangphasen analysiert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Stellung von Fuß-, Knie- und Hüftgelenk zueinander sowie auf der Körperhaltung und Abrollbewegung des Fußes.

So können unphysiologische Bewegungsmuster, Fehlstellungen oder einseitige Überlastungen erkannt werden – mögliche Ursachen für Beschwerden in der Hüfte, aber auch in Knie oder Rücken.

Hinweis

Bei akuten, starken Hüftschmerzen kann eine Laufanalyse nur eingeschränkt sinnvoll sein, da eine eingenommene Schonhaltung das Gangbild verfälschen kann.

Die Bewegungsanalyse: Ganzkörperbetrachtung vom Fuß bis zur Hüfte

Bei der biomechanischen Bewegungsanalyse wird der gesamte Bewegungsapparat von den Füßen bis zur Hüfte betrachtet. Im Fokus stehen insbesondere das Sprunggelenk, Kniegelenk und Hüftgelenk.

Mehrere Kameras erfassen simultan die Bewegungsabläufe, wodurch bereits kleinste Abweichungen, Rotationen oder Funktionsstörungen sichtbar gemacht werden. Geprüft werden unter anderem:

  • Stabilität des Beckens
  • Beinachsenstellung
  • Rotationsbewegungen
  • Kniebewegungsmuster

Die Bewegungsanalyse liefert wertvolle Hinweise auf funktionelle Ursachen von Hüftschmerzen und ermöglicht die Entwicklung einer individuellen Behandlungsstrategie.

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Therapie

Wie lassen sich Hüftschmerzen therapieren?

Je nach Ursache und Diagnose kommen im Orthozentrum Bergstraße unterschiedliche therapeutische Ansätze zum Einsatz. In manchen Fällen – etwa bei akuten Überlastungsreaktionen – können Hüftschmerzen bereits durch Ruhe und Schonung wieder abklingen. Bestehen jedoch strukturelle oder funktionelle Störungen im Bewegungsapparat, ist eine gezielte Behandlung notwendig.

Häufig wird Physiotherapie verordnet, um Muskulatur aufzubauen, Beweglichkeit zu fördern und Fehlbelastungen zu korrigieren. Zusätzlich können entzündungshemmende Medikamente Schmerzen und Entzündungsprozesse im Gelenkbereich lindern.

Zeigen die Ergebnisse der Bewegungs- oder Laufanalyse Fehlstellungen oder Fehlbelastungen, können orthopädische Einlagen sowie ein individuell angepasstes Krafttraining sinnvoll sein. Ziel ist es, die Belastungsverhältnisse dauerhaft zu optimieren und so die Ursache der Beschwerden nachhaltig zu behandeln.

Prävention

Wie lassen sich Hüftschmerzen vorbeugen?

Da der menschliche Gang ein sehr komplexer Vorgang ist, können bereits kleinste Fehlstellungen langfristig zu Beschwerden im Hüftbereich führen. Solche Abweichungen bleiben mit bloßem Auge oft unbemerkt, können aber durch eine professionelle Lauf- und Ganganalyse frühzeitig erkannt werden – auch bei beschwerdefreien Patienten und Patientinnen. So lassen sich mögliche Risiken identifizieren und präventiv therapieren, bevor es zu chronischen Veränderungen kommt.

Neben der Analyse von Bewegungsmustern spielen auch Muskelkraft und Beweglichkeit eine zentrale Rolle. Durch regelmäßiges Ganzkörperkrafttraining und gezielte Dehnübungen kann die Hüftmuskulatur gestärkt und flexibel gehalten werden. Das reduziert nicht nur das Risiko für Hüftschmerzen, sondern unterstützt auch die Gelenkfunktion und Körperhaltung im Alltag.

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