Kreuzbandriss

Ein Kreuzbandriss ist eine der gefürchtetsten Sportverletzungen, da er nicht nur äußerst schmerzhaft ist, sondern auch eine lange Heilungsdauer erfordert. Doch wie genau entsteht ein Riss des Kreuzbands? Welche Symptome deuten darauf hin, und welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Im Orthozentrum Bergstraße haben wir ein bewährtes Konzept entwickelt, um diese Verletzung gezielt und effizient zu therapieren.

14 Minuten

Zuletzt aktualisiert: 13.03.2025

Was ist ein Kreuzbandriss? Ursachen und Funktion der Kreuzbänder

Ein Kreuzbandriss liegt vor, wenn eines der Kreuzbänder im Knie entweder teilweise angerissen oder vollständig durchtrennt ist. Diese Verletzung betrifft ausschließlich das Kniegelenk, das durch zwei starke Innenbänder stabilisiert wird. Die Kreuzbänder – das vordere und das hintere – verlaufen überkreuzt im Inneren des Knies und steuern den Bewegungsumfang. Sie sind entscheidend dafür, wie weit sich das Knie beugen, strecken und drehen kann, und sorgen so für Stabilität im Gelenk.

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Definition

Was ist ein Kreuzbandriss?

Die Kreuzbänder verbinden den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein und spielen eine zentrale Rolle für die Stabilität des Kniegelenks. Bei einer Kniestreckung wird insbesondere das hintere Kreuzband angespannt, um eine Überstreckung zu verhindern. Bei einer Drehbewegung des Knies verdrehen sich die Kreuzbänder leicht ineinander und begrenzen so die Rotationsbewegung – ein Mechanismus, der als Bänderschraube bezeichnet wird. Dadurch wird sichergestellt, dass das Kniegelenk nicht über das physiologische Maß hinaus belastet wird.

Die Kreuzbänder: Ständige Spannung und Verletzungsgefahr

Neben der Stabilisierung des Kniegelenks tragen die Kreuzbänder auch zur Balance bei, indem sie die Füße beim Aufsetzen leicht nach außen drehen. Dies vergrößert die Standfläche und sorgt für einen sicheren Halt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Bändern im Körper stehen die Kreuzbänder permanent unter Spannung. Durch abrupte oder falsche Bewegungen kann es zu einer Überlastung kommen, die zunächst einzelne Fasern schädigt. Wird die Belastung zu groß, reißen sämtliche Fasern – ein Zustand, der als Kreuzbandruptur bezeichnet wird. Besonders häufig ist das vordere Kreuzband von dieser Verletzung betroffen.

Ursache

Welche Ursachen hat ein Kreuzbandriss?

Wie entsteht ein Kreuzbandriss? Ursachen und typische Bewegungsmuster

Ein Kreuzbandriss entsteht durch eine Überdehnung des Kreuzbandes, meist infolge einer abrupten oder unkontrollierten Bewegung. Besonders gefährdet sind Sportler und Sportlerinnen, die schnelle Richtungswechsel ausführen.

Ein typisches Beispiel ist ein Fußballer oder eine Fußballerin, der oder die sich aus dem Stand plötzlich nach links oder rechts dreht und lossprintet. In diesem Moment verlagert sich das gesamte Körpergewicht auf nur ein Bein, wodurch das Knie und seine Kreuzbänder enorm belastet werden. Erfolgt die Drehung zu abrupt und in einem zu engen Winkel, kann die Zugbelastung auf die Kreuzbänder so stark werden, dass eines der Bänder reißt.

Häufige Ursachen eines Kreuzbandrisses: Skifahren und Unfälle

Ein Kreuzbandriss tritt besonders häufig bei Skifahrern und Skifahrerinnen auf, insbesondere im Slalom. Durch das wiederholte Beugen der Knie nach links und rechts werden die Kreuzbänder stark beansprucht. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann dazu führen, dass ein Knie zu stark gebeugt wird, was in einem schmerzhaften Kreuzbandriss enden kann.

Auch Unfälle, insbesondere solche mit direkter Krafteinwirkung auf das Knie, gehören zu den häufigen Ursachen. Ein Beispiel ist ein Motorradfahrer oder eine Motorradfahrerin, der oder die bei einem Sturz ungünstig aufkommt. Wenn sich das Bein dabei stark verdreht, können die Kreuzbänder reißen. In solchen Fällen sind oft beide Kreuzbänder betroffen, was eine besonders schwere Verletzung darstellt.

Die Kreuzbänder zählen zu den wichtigsten Stabilisatoren des Kniegelenkes. Sind die Kreuzbänder geschädigt, besteht aufgrund der Instabilität ein erhöhtes Arthroserisiko durch vermehrte Knorpelbelastung. Diese Instabilität kann durch ein gezieltes Krafttraining minimiert werden. Hierzu ist unsere Laufanalyse ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel, um gezielt Defizite aufdecken zu können.

Philipp Wolf

Symptome

Symptome eines Kreuzbandrisses: Schmerzen und das typische Rupturgeräusch

Ein Kreuzbandriss verursacht unmittelbar nach der Verletzung starke Schmerzen. Der Schmerz tritt plötzlich auf und ist oft so intensiv, dass eine weitere Belastung des Knies kaum möglich ist.

Viele Patienten und Patientinnen berichten, dass sie beim Riss des Kreuzbandes ein Geräusch wahrnehmen. Während einige es als knirschend beschreiben, nehmen andere ein ploppendes Geräusch wahr. In der Medizin spricht man dabei von einem typischen Rupturgeräusch, das auf die plötzliche Durchtrennung der Fasern zurückzuführen ist.

Symptome nach einem Kreuzbandriss: Schmerzverlauf, Schwellung und Spätfolgen

Nach dem Riss des Kreuzbandes kann der Schmerz zunächst wieder abklingen, weshalb viele Betroffene die Verletzung anfangs unterschätzen und lediglich von einer Zerrung oder Überdehnung ausgehen. Sobald das Knie jedoch erneut belastet wird, kehrt der Schmerz zurück. Die Schmerzintensität variiert: Während manche einen stechenden Schmerz spüren, empfinden andere ihn als so gering, dass der Kreuzbandriss möglicherweise übersehen oder verschleppt wird.

Ein weiteres typisches Anzeichen ist die Schwellung des Knies, die oft mit einer Instabilität einhergeht. Viele Patienten und Patientinnen berichten von einem unsicheren Ganggefühl, da das Knie scheinbar jederzeit wegknicken könnte.

Wird ein starker Kreuzbandriss nicht rechtzeitig behandelt, können zusätzliche Beschwerden auftreten. Dazu gehören eine Blockade des Knies, die eine vollständige Streckung verhindert, sowie langfristige Folgen wie eine Gelenkversteifung. Eine unbehandelte Instabilität kann zudem das Risiko für Kniearthrose erheblich erhöhen.

Diagnose

Diagnose eines Kreuzbandrisses: Der Schubladentest als bewährte Methode

Zur Diagnose eines Kreuzbandrisses stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Eine bewährte klinische Methode ist der Schubladentest. Dabei prüft der Arzt die Stabilität des Knies, indem er das gebeugte Gelenk vorsichtig nach vorne zieht oder nach hinten schiebt.

Lässt sich das Knie ungewöhnlich weit in eine dieser Richtungen bewegen, deutet dies auf eine Verletzung der Kreuzbänder hin. Je nach Bewegungsrichtung kann festgestellt werden, ob das vordere oder hintere Kreuzband betroffen ist.

Präzise Diagnose eines Kreuzbandrisses per MRT: Schonende und detaillierte Untersuchung

Für eine genauere Diagnose eines Kreuzbandrisses können Ärzte und Orthopäden eine Magnetresonanztomographie (MRT) einsetzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden ermöglicht ein offenes MRT des Knies eine komfortable Untersuchung in Seitenlage, bei der nur ein kleiner Scanner verwendet wird. Dies ist für viele Patienten und Patientinnen angenehmer als eine Untersuchung in einer engen Röhre.

Mithilfe von Magnetwellen und Radiowellen wird das Gewebe detailliert dargestellt, sodass Muskeln, Bänder, Sehnen und Knochen sichtbar werden. Das Verfahren ist vollständig schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Die hochauflösenden MRT-Bilder liefern dem Arzt präzise Informationen über den Zustand der Kreuzbänder. So kann festgestellt werden, ob es sich um einen Teilriss oder eine vollständige Ruptur handelt – ein Vorteil gegenüber der weniger detaillierten Röntgenbild-Diagnostik.

Im Orthozentrum Bergstraße nutzen wir das MRT entweder alleinstehend oder in Kombination mit weiteren Verfahren, um die Ursache der Beschwerden schnell und zuverlässig zu identifizieren.

Elektromyografie (EMG): Analyse der Muskelaktivität bei Kreuzbandverletzungen

Neben der Magnetresonanztomographie (MRT) kann auch eine Elektromyografie (EMG) zur Untersuchung eines Kreuzbandrisses eingesetzt werden. Dabei werden Elektroden auf bestimmte Muskelpartien rund um das Knie geklebt, um die elektrische Aktivität der Muskeln zu messen.

Durch eine Kreuzbandverletzung kann es dazu kommen, dass Patienten und Patientinnen ihr Knie nicht mehr vollständig belasten. Dies führt oft zu einer Abschwächung der Muskulatur. Mit einem EMG kann der Arzt überprüfen, ob die Muskelaktivität noch im normalen Bereich liegt oder bereits eine Beeinträchtigung vorliegt. Diese Untersuchung gibt wertvolle Hinweise darauf, ob und in welchem Umfang die Muskulatur durch die Verletzung betroffen ist.

Laufbandanalyse bei Kreuzbandriss: Bewegungsmuster und Schonhaltungen erkennen

Eine weitere Möglichkeit zur Diagnose eines Kreuzbandrisses ist die Laufbandanalyse. Dabei geht oder läuft der Patient bzw. die Patientin auf einem speziellen Laufband, während Sensoren unter der Lauffläche die Druckverteilung der Füße messen. Gleichzeitig erfassen Kameras den Bewegungsablauf, sodass ein Orthopäde analysieren kann, wie das Knie belastet wird und ob eine Schonhaltung aufgrund einer Verletzung eingenommen wird.

Die Laufbandanalyse kann zudem mit einer Elektromyografie (EMG) kombiniert werden. Dadurch erhält der Arzt neben den Bewegungsdaten auch wertvolle Informationen über den Zustand der Muskulatur, was eine noch präzisere Beurteilung der funktionellen Einschränkungen ermöglicht.

Die Knorpelbelastung nach einem Kreuzbandriss ist immens. Knorpelstabilisierende Maßnahmen sind aus unserer Sicht elementar, um das Auftreten einer Arthrose zu vermeiden.

Dr. med. Mehmet Rüzgar

Therapie

Behandlung eines Kreuzbandrisses: Konservative Therapie bei Teilrupturen

Abhängig von den Ergebnissen der Magnetresonanztomographie (MRT), der Laufbandanalyse oder des Elektromyogramms (EMG) entscheidet der Arzt, welche Behandlung für den Patienten oder die Patientin am besten geeignet ist.

Bei einer teilweisen Ruptur des hinteren Kreuzbandes kann in vielen Fällen eine konservative Therapie ausreichen. Spezielle sportliche Übungen zum Muskelaufbau helfen dabei, die umgebende Muskulatur zu stärken und das Knie zu stabilisieren. Zusätzlich kann eine Knieorthese das Gelenk während der Heilungsphase entlasten und vor einer Verschlimmerung der Verletzung schützen.

Kreuzbandriss-Behandlung im Orthozentrum Bergstraße: Individuelle Therapie und operative Möglichkeiten

Im Orthozentrum Bergstraße legen wir großen Wert auf eine individuelle Behandlung, die gezielt auf die Beschwerden der Patienten und Patientinnen abgestimmt wird. Je nach Schweregrad des Kreuzbandrisses wählen wir die bestmögliche Therapieform.

Bei schwerwiegenden Verletzungen kann eine Operation erforderlich sein, bei der das beschädigte Kreuzband entfernt und durch ein Ersatzband ersetzt wird. Hierfür wird körpereigenes Sehnengewebe verwendet, beispielsweise ein Stück der Patellasehne des Knies. Dieses Transplantat wird in das Kniegelenk eingepflanzt und übernimmt die Funktion des ursprünglichen Kreuzbandes.

Diese Methode ist deutlich erfolgsversprechender als der Versuch, ein gerissenes Kreuzband zu vernähen, da das Band in den meisten Fällen nicht wieder stabil zusammenwachsen kann.

Prävention

Prävention eines Kreuzbandrisses: So schützen Sie Ihre Knie effektiv

Nachsorge nach einer Kreuzbandoperation: Kontrolle der Muskelaktivität

Nach einer Kreuzbandoperation ist eine gründliche Nachuntersuchung essenziell, um den Heilungsverlauf sicherzustellen. Eine Elektromyografie (EMG) kann Veränderungen der elektrischen Muskelaktivität erkennen. Da nach einer Knie-OP häufig eine Muskelaktivitätsminderung auftritt, ermöglicht eine frühzeitige Untersuchung gezielte Maßnahmen gegen Muskelschwund, um die Stabilität des Knies zu erhalten.

Laufbandanalyse: Bewegungsoptimierung und Vorbeugung von Haltungsschäden

Viele Patienten und Patientinnen neigen nach einem Kreuzbandriss dazu, eine Schonhaltung einzunehmen. Dies kann zu Haltungsschäden und Beschwerden wie Rückenschmerzen führen. Eine Laufbandanalyse ermöglicht es dem Orthopäden, den Bewegungsablauf zu überprüfen und gezielt zu korrigieren.

Dehnübungen als Schutz für die Kreuzbänder

Um das Risiko eines Kreuzbandrisses zu senken, wird Sportlern und Sportlerinnen empfohlen, sich vor jeder Aktivität ausreichend zu dehnen. Da die Bänder in den Knien ähnlich wie Muskeln aufgebaut sind, profitieren sie von einer Vordehnung, wodurch sie flexibler werden und Belastungen besser standhalten.

Kniebandagen und Muskeltraining zur Verletzungsprävention

Eine Kniebandage kann besonders für Sportler und Sportlerinnen eine sinnvolle Schutzmaßnahme sein. Sie stabilisiert das Knie, begrenzt übermäßige Drehbewegungen und kann so das Risiko einer unbeabsichtigten Verdrehung reduzieren.

Die effektivste Maßnahme zur Prävention ist jedoch ein gezieltes Muskeltraining für die Beine und Knie. Starke Muskeln unterstützen die Bänder, verbessern die Stabilität und erhöhen die Flexibilität unter Belastung.

Prävention

Wie lässt sich einem Innenmeniskusriss vorbeugen?

Man kann einem Riss des Meniskus vorbeugen, indem man die Knie bei bestimmten Bewegungen entlastet. Lange anhaltende Tätigkeiten auf Knien sind zu vermeiden. Sportler sollten darauf achten, dass sie sich vor dem Sport ausreichend aufwärmen, damit ihre Bänder und Gelenke elastisch sind und die Belastungen besser umsetzen können. Darüber hinaus gibt es Knieprotektoren, die die Knie polstern und beispielsweise das Risiko von Verletzungen durch Traumata reduzieren.

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