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Schienbeinkantensyndrom
Das Schienbeinkantensyndrom zählt zu den häufigsten Überlastungsverletzungen bei Sportlerinnen und Sportlern. Die Schmerzen treten meist bei andauernder Belastung auf und können die sportliche Aktivität erheblich einschränken. Im Orthozentrum Bergstraße haben wir ein gezieltes Konzept entwickelt, um diese Beschwerden effektiv zu behandeln und eine Chronifizierung zu vermeiden.
12 Minuten
Diagnose und gezielte Behandlung des Schienbeinkantensyndroms
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Definition
Was ist das Schienbeinkantensyndrom?
Das Schienbeinkantensyndrom ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt, darunter mediales Tibiakantensyndrom, Shin-Splint-Syndrom, MTSS (Mediales Tibiales Stress Syndrom) oder Periostitis (Knochenhautentzündung).
Es handelt sich um eine Reizung der Innenseite des Schienbeins (Tibia), die typischerweise die unteren zwei Drittel der Schienbein-Innenseite betrifft. Besonders betroffen ist der Bereich des Muskelansatzes und der Sehne des Musculus tibialis posterior (hinterer Schienbeinmuskel). Wiederholte oder lang andauernde Belastungen können zu einer Reizung des Sehnenansatzes führen, die schließlich eine Entzündung des Schienbeins verursacht.
Ursache
Wie entstehen Schienbeinschmerzen?
Ursachen und betroffene Sportarten
Eine Schienbein-Entzündung tritt häufig bei intensiven Lauf-, Sprung- oder Hallensportarten auf. Besonders betroffen sind Läuferinnen und Läufer, Tänzerinnen und Tänzer sowie Sportlerinnen und Sportler in Disziplinen wie Wandern oder Skilanglauf. Doch auch andere Sportarten können das Schienbeinkantensyndrom auslösen.
In den meisten Fällen ist eine Überbeanspruchung durch hohe Trainingsumfänge oder zu intensive Einheiten die Hauptursache. Gerade bei den genannten Sportarten kommt es zu einer starken Belastung der Unterschenkel, was das Risiko für eine Entzündung erhöht.
Mediales vs. laterales Schienbeinkantensyndrom & Kompartmentsyndrom
Das hier beschriebene mediale (innere) Schienbeinkantensyndrom muss von anderen Erkrankungen abgegrenzt werden, insbesondere vom lateralen (äußeren) Schienbeinkantensyndrom, bei dem der Musculus tibialis anterior (vorderer Schienbeinmuskel) überreizt ist.
Ein weiteres Krankheitsbild ist das Kompartmentsyndrom, das durch einen erhöhten Druck in der Muskelloge des Schienbeins starke Schmerzen verursacht und einen schwerwiegenderen Verlauf nehmen kann. Dieses tritt jedoch seltener auf. Weitere Differenzialdiagnosen werden in der Diagnostik näher betrachtet.
Häufige Ursachen für eine Schienbein-Entzündung
- Harte Böden und ungewohnte Untergründe (z. B. Wechsel der Bodenbeläge im Frühjahr und Herbst)
- Intensives Training auf hartem Untergrund
- Plötzliche Trainingssteigerung nach längerer Pause
- Abgenutzte oder ungeeignete Sportschuhe
- Fußfehlstellungen, wie Pronation oder Plattfuß
- Veränderte Lauftechnik oder Laufstil-Umstellung
Dem Schienbeinkantensyndrom liegen häufig muskuläre Verspannungssyndrome, sogenannte Myogelosen, zu Grunde. Mittels der Triggerpunktakupunktur können wir den Muskeltonus verlässlich senken und so eine schnelle Schmerzreduktion erreichen.
Symptome
Welche Symptome verursacht eine Knochenhautentzündung am Schienbein?
Symptome und Verlauf einer Schienbein-Entzündung
Das Schienbeinkantensyndrom äußert sich durch Schmerzen an der Vorder- und Innenseite des Unterschenkels, die oft als stechend oder dumpf beschrieben werden. Zunächst treten die Beschwerden nur während des Trainings auf, insbesondere bei anhaltender Belastung und Druck auf die Beine. In diesem frühen Stadium sind sie meist noch tolerierbar und zwingen Betroffene nicht zum Abbruch der Aktivität.
Mit zunehmender Belastung verschlimmern sich die Schmerzen: Im fortgeschrittenen Stadium treten sie bereits zu Beginn der Belastung oder sogar beim Gehen auf. In diesem Fall muss die Aktivität häufig abgebrochen werden. Ohne ausreichende Erholung kann es zu Ruheschmerzen kommen, die sich schon bei geringer Belastung – etwa beim Gehen im Alltag – verstärken. Das Syndrom kann einseitig oder beidseitig auftreten.
Wann sollte eine MRT erfolgen?
Typische Symptome einer Schienbein-Entzündung
- Schmerzen an der Vorder- und Innenseite des Schienbeins, vor allem im mittleren und unteren Drittel
- Anfangs stechender oder dumpfer Schmerz, der nur während längerer Belastung auftritt
- Zunehmende Schmerzintensität, sodass Beschwerden bereits zu Beginn der Belastung auftreten und das Training abbrechen lassen
- Ruheschmerzen, die auch ohne Belastung spürbar sind
- Mögliche Schwellung im betroffenen Bereich
Diagnose
Wie kann man ein Schienbeinkantensyndrom diagnostizieren?
Die Diagnose des Schienbeinkantensyndroms erfolgt zunächst durch eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung. Typische Hinweise sind die vom Patienten oder der Patientin beschriebenen Schmerzen an der Vorder- oder Innenseite des Schienbeins. Zudem ist das mittlere und untere Drittel des Schienbeins oft druckempfindlich, und es kann eine diffuse Schwellung in diesem Bereich auftreten.
Zur Abgrenzung weiterer Erkrankungen und zur genauen Ursachenanalyse kommen zusätzlich apparative Diagnoseverfahren zum Einsatz. Eine Laufanalyse kann helfen, Fehlstellungen zu erkennen, die das Schienbeinkantensyndrom begünstigen.
Bildgebende Verfahren: MRT und Röntgen
Laufanalyse zur Ursachenfindung
Eine Laufanalyse ist entscheidend, um die individuellen Ursachen des Schienbeinkantensyndroms zu identifizieren. Sie gibt Aufschluss darüber, ob eine Fußfehlstellung vorliegt, die die Beschwerden begünstigt. In vielen Fällen kann eine orthopädische Einlage die Fehlstellung korrigieren und so das erneute Auftreten der Erkrankung verhindern.
Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir diese Diagnoseverfahren – je nach Bedarf isoliert oder in Kombination – ein, um die Ursache der Beschwerden schnell und zuverlässig zu bestimmen.
Wichtige Differenzialdiagnosen
- Laterales Schienbeinkantensyndrom
- Kompartmentsyndrom
- Stressfrakturen (Ermüdungsbrüche)
- Muskelhernien
- Muskelverletzungen (z. B. Zerrungen, Muskelfaserrisse)
- Venöse Insuffizienzen
- Thrombophlebitis (akute Thrombosen)
Am Anfang der Behandlung steht immer eine differenzierte Diagnostik. Beim Schienbeinkantensyndrom empfiehlt sich meist eine Laufanalyse, da häufig Technikprobleme oder Becken-Beinachseninstabilitäten ursächlich sind.
Therapie
Wie lässt sich ein Schienbeinkantensyndrom behandeln?
Die Behandlung des Schienbeinkantensyndroms erfolgt in der Regel konservativ. Ziel ist es, die akuten Symptome zu lindern und die Entzündung nachhaltig zu behandeln. Während der Schmerzphase sollte die sportliche Aktivität stark reduziert oder angepasst werden, um das Schienbein zu entlasten. Erst wenn die Beschwerden abklingen, kann eine langsame und kontrollierte Belastungssteigerung erfolgen.
Therapiemöglichkeiten beim Schienbeinkantensyndrom
- Physikalische Anwendungen & Krankengymnastik: Dehnübungen für verkürzte Muskeln und Quermassagen fördern die Heilung.
- Triggerpunkttherapie: Durch Druck und Dehnung der betroffenen Muskulatur können Verspannungen gelöst und Schmerzen reduziert werden.
- Taping bei Pronation: Liegt eine starke Pronation (Belastung auf der Fußinnenkante) vor, kann ein temporäres Taping helfen, um die Beschwerden zu lindern.
- Kortisoninjektionen & Operationen: Eine Kortisontherapie wird nur in seltenen Fällen angewendet. Operative Eingriffe sind meist nicht erforderlich.
Was können Betroffene selbst tun?
Die richtige Selbstbehandlung kann die Heilung beschleunigen und eine Chronifizierung verhindern. Dazu gehören:
- Bein konsequent schonen: Je nach Schwere der Symptome kann eine reduzierte Belastung ausreichen, bei starken Beschwerden ist eine komplette Trainingspause ratsam.
- Alternative Trainingsmethoden wählen: Belastungsarme Sportarten können helfen, in Bewegung zu bleiben, ohne die Heilung zu gefährden.
- Gezieltes Dehnen & Koordinationstraining: Bereits in der Akutphase sollte die Wadenmuskulatur regelmäßig gedehnt werden. Übungen auf instabilen Untergründen (z. B. Therapiekreisel, Kippelbretter) fördern zusätzlich die Koordination und Stabilität.
Behandlung & Prävention: Rückfälle vermeiden
- Kühlung, Kompression & entzündungshemmende Maßnahmen: Kühlpacks, Kompressionsverbände sowie durchblutungsfördernde Salben können die Heilung unterstützen – eine ärztliche Rücksprache wird empfohlen.
- Wiedereinstieg nach der Heilung: Erst wenn kein Druckschmerz mehr vorhanden ist, sollte die sportliche Aktivität wieder aufgenommen werden. Eine schrittweise Belastungssteigerung hilft, Rückfälle zu vermeiden.
- Vorsicht bei ersten Anzeichen eines Rückfalls: Aufgrund der hohen Rückfallquote ist es wichtig, bei erneuten Beschwerden frühzeitig eine Pause einzulegen.
Im Orthozentrum Bergstraße erstellen wir für unsere Patientinnen und Patienten ein individuelles Behandlungskonzept, das sowohl die akuten Beschwerden lindert als auch langfristig zur Prävention beiträgt.
Prävention
Wie kann ich einer Schienbein-Entzündung vorbeugen?
Die wichtigsten präventiven Maßnahmen
- Keine plötzliche Erhöhung der Trainingsintensität, sondern progressive Belastungssteigerung
- Laufanalyse durchführen und bei Fußfehlstellungen orthopädische Einlagen nutzen
- Regelmäßig das Schuhwerk wechseln und auf gute Stoßdämpfung achten
- Belastung frühzeitig anpassen – bei ersten Beschwerden das Training reduzieren oder pausieren
- Trainingstechnik optimieren, um Fehlbelastungen zu vermeiden
- Dauerhaftes Training auf sehr harten Untergründen vermeiden
- Vor dem Training aufwärmen, um Muskeln und Sehnen vorzubereiten
- Regelmäßige Dehn- und Mobilisationsübungen, insbesondere für die Waden- und Schienbeinmuskulatur
- Ausreichend Regeneration zwischen den Trainingseinheiten, um Überlastungen zu vermeiden
Wer diese Präventionsmaßnahmen konsequent umsetzt, kann das Risiko eines Schienbeinkantensyndroms erheblich reduzieren und langfristig beschwerdefrei bleiben.
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