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Spreizfuß und Senkfuß
Unsere Füße tragen uns jeden Tag von einem Ort zum anderen – doch was, wenn die Füße dabei ständig schmerzen? Ein möglicher Grund für Fußschmerzen beim Laufen sind Fußfehlstellungen. Manche dieser Fehlstellungen bestehen von Kindheit an, andere wiederum entwickeln sich erst im Laufe des Lebens. Nicht alle Abweichungen von der „idealen Fußform“ verursachen Beschwerden und müssen behandelt werden.
Kategorie: Fuß/Unterschenkel, Gouder, Rüzgar
16 Minuten
Wenn Schmerzen beim Laufen entstehen
Eine frühzeitige Behandlung kann jedoch insbesondere bei größeren Fehlstellungen dabei helfen, dem Auftreten von Beschwerden vorzubeugen oder Schmerzen zu lindern. Zwei der häufigsten Abweichungen von der normalen Fußform, die häufig Beschwerden verursachen, sind Spreiz- und Senkfuß. Erfahren Sie deshalb auf dieser Seite, woran man diese Fußverformungen erkennt, wie sie entstehen und wie wir diese im Orthozentrum Bergstrasse behandeln können.
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Definition
Was sind ein Spreizfuß und ein Senkfuß?
Der Fersensporn entsteht infolge einer Knochenneubildung am Fersenbein. Dem Aussehen nach ist er einem Dorn sehr ähnlich. Es wird zwischen unterem (plantarem) und oberem (kranialem bzw. dorsalem) Fersensporn unterschieden. Der Untere bildet sich parallel zur Fußsohle unter dem Fersenbein und wächst in Richtung der Zehen. Der Obere hingegen, welcher weit weniger häufig vorkommt, entsteht am hinteren Fersenbein und wächst in Richtung der Achillessehne bzw. nach oben. Synonym wird der Fersensporn auch als ‚Kalkaneussporn’ oder ‚Calcaneussporn’ bezeichnet, was auf den lateinischen Begriff ‚Calcaneus’ für ‚Fersenbein’ zurückzuführen ist.
Was ist ein Spreizfuß?
Eine Absenkung des vorderen Fußquergewölbes führt zu der typischen Verbreiterung des Vorfußes, die man beim Spreizfuß findet. Durch die Spreizung im Bereich des Fußballens werden besonders die Mittelfußknochen stark belastet und Schmerzen, Schwielen und zu enge Schuhe sind die Folge.
Was ist ein Senkfuß?
Hier ist vor allem das Längsgewölbe des Fußes betroffen. Beim Senkfuß wird das Fußgewölbe auf der Innenseite flacher, wodurch fast der gesamte Bereich des Fußes zwischen Ferse und Fußballen in Kontakt mit dem Boden kommt. Das führt auf Dauer zu einer Fehlbelastung und zu Schmerzen.
Wie unterscheiden sich die beiden Krankheitsbilder?
Um beide voneinander zu unterscheiden gilt es also herauszufinden, ob das Längs- oder Quergewölbe vorrangig betroffen ist. Sind beide gemeinsam betroffen, wird häufig auch von einem Senk-Spreizfuß gesprochen. Manchmal sinkt das Gewölbe auf der Innenseite so stark ein, dass das Fersenbein verkippt. Man spricht dann zusätzlich von einem Knickfuß.
Weitere häufige Fußfehlstellungen:
Plattfuß
Ein Plattfuß beschreibt einen ausgeprägten Senkfuß, bei dem das Gewölbe vollständig einsinkt und die gesamte Fußsohle dem Boden aufliegt. Um das zu verhindern, sollte ein Senkfuß frühestmöglich therapiert werden!
Hohlfuß
Ein Hohlfuß bezeichnet das Gegenteil des Plattfußes – das Längsgewölbe ist deutlicher ausgeprägt als normalerweise und der Fuß wird steifer. Langfristig kann ein Hohlfuß auch die Entstehung eines Spreizfußes begünstigen!
Ursache
Welche Ursachen hat ein Spreizfuß bzw. ein Senkfuß?
Angeborene vs. Erworbene Ursachen
Angeborene Fehlbildungen in Form eines Spreiz- oder Senkfußes sind selten. Meist entstehen diese im Laufe des Lebens aufgrund anderer Ursachen. Werden die stabilisierenden Strukturen wie Muskeln oder Bänder zu schwach, kann das Fußgewölbe nicht mehr in der normalen Position gehalten werden und es kommt zu Fehlstellungen und Schmerzen.
Mögliche Ursachen eines Spreizfußes / Senkfußes sind:
- Traumata (z.B. durch einen Unfall)
- Schwäche von Bindegewebe und Bändern (durch Erkrankungen oder Überlastung)
- Knochenerkrankungen
- Rheumatische Erkrankungen
- Nervenschädigungen
- Übergewicht
Ursachen durch alltägliche Verhaltensweisen:
Auch unsere Verhaltensweisen im Alltag können Einfluss auf die Entwicklung einer Fußfehlstellung haben:
- Vermeiden von Barfußlaufen oder vielfältige Beanspruchung führt dazu, dass die kleinen Fußmuskeln nicht ausreichend beansprucht werden und an Kraft verlieren.
- Sehr häufiges Tragen von hohen Absätzen/ langes Stehen in hohen Schuhen belastet den Vorderfuß stark, was langfristig zu einem Spreizfuß führen kann
- Langes Laufen in ungeeignetem Schuhwerk ohne Stützung des Fußgewölbes begünstigt die Entstehung eines „Plattfußes“.
Symptome
Welche Symptome treten bei einem Spreizfuß bzw. einem Senkfuß auf?
Häufig ist man mit einer Fehlstellung der Füße lange beschwerdefrei. Bei folgenden Symptomen sollten Sie sich jedoch an einen Facharzt oder eine Fachärztin wenden, um zu klären, ob eine behandlungsbedürftige Veränderung der Fußstellung vorliegt:
Verbreiteter Vorderfuß
Ein Spreizfuß lässt sich in der Regel daran erkennen, dass der Vorderfuß breiter wird. Die Mittelfußknochen werden auseinander gedrückt und auch der große Zeh verformt sich. Dazu kommen Schwielen und Schmerzen im Bereich der Zehen und der Fußunterseite.
Unsicherer Gang
Da das Abrollen beim Gehen mit einem Spreizfuß mehr über Außenkante und kleinen Zeh erfolgt, verändert sich das Gangbild. Bei Auftreten im Kindesalter entwickelt sich ein Fehlgang.
Schwielen, Hornhautbildung
Diese bilden sich z.B. am Fußballen, wenn dieser beim Gehen stärker belastet wird.
Abknicken der Ferse
Durch das Absinken der Fußinnenseite beim Senkfuß verändert sich auch die Fußachse, wodurch die Ferse nach innen gekippt wird (Knickfuß).
Verformungen der Zehen
Ein Senkfuß wird meist deutlich später bemerkt, da das typische Abknicken der Ferse nach innen nur beim Blick von hinten deutlich wird!
Weitere Ursachen
- Vergrößerung des Fußabdrucks
- Muskelverspannungen im Fußbereich
- Kribbeln, Taubheit und Unruhe in den Füßen sind eher unspezifische Symptome und können auch auf ein sog. „Restless-legs-Syndrom“ hinweisen
Welche Beschwerden treten bei einem Senkfuß oder Spreizfuß auf?
Spreizfuß
Die häufigsten Beschwerden neben Schwielen und Hornhautbildung im Bereich der Fußballen sind belastungsabhängige Schmerzen, die besonders beim Laufen auftreten und in Ruhe schnell wieder nachlassen. Je stärker und länger der Fuß beansprucht wird, umso deutlicher machen sich auch die Schmerzen bemerkbar.
Beschwerden treten vor allem im Bereich des Vorfußes an den Fußballen unterhalb der Zehen auf, da diese am stärksten beansprucht werden. Das führt auch zu einem veränderten Gangbild mit Abrollen auf der Außenseite des Fußes, da hierdurch weniger Schmerzen auftreten. Schmerzen vor allem die Mittelfußköpfchen, spricht man auch von einer „Metatarsalgie“.
Senkfuß
Das Längsgewölbe des Fußes dient vor allem dazu, beim Gehen möglichen Druck auf angrenzende Gelenke abzufedern. Nach einem langen Zeitraum ohne Beschwerden macht sich ein Absinken durch Überlastung und Schmerzen in Fuß, Knie, Hüftgelenk und den Bandscheiben der Wirbelsäule bis hin zur Arthrose bemerkbar.
Beschwerden, die durch Spreiz- & Senkfuß bedingt sein können:
- Entzündungen der (Zehen-)Gelenke
- Arthrose
- Ermüdungsbrüche der Mittelfußknochen (sog. „Marschfraktur“)
- Hallux valgus („Ballenzehe“): das Grundgelenk des großen Zehs wird nach außen gedrückt, was zu
- Druckstellen und Schuhproblemen führt
- Hammerzehen, Krallenzehen: Verformungen an den Kleinzehengrundgelenken verursachen Schwellungen und Entzündungen
- Hallux rigidus: beschreibt eine Arthrose des Großzehengrundgelenks
Diagnose
Wie wird ein Spreiz- oder Senkfuß diagnostiziert?
Um unsere Behandlung im Orthozentrum Bergstraße optimal auf unsere Patienten und Patientinnen abzustimmen, ist es für uns besonders wichtig, zunächst die richtige Diagnose zu stellen.
Anamnese & körperliche Untersuchung bei
Spreiz- und Senkfuß
Der erste Schritt ist eine sorgfältige Anamnese, in der unter anderem die Art und Dauer der Beschwerden sowie mögliche Auslöser erfragt werden. Darauf folgt die körperliche Untersuchung, die entscheidend für die Stellung der Diagnose ist.
Weitere Diagnosemöglichkeiten bei Spreiz- und Senkfuß
Verformungen im Fußbereich sind häufig eine Blickdiagnose, da sich eine charakteristische Verbreiterung des Vorderfußes oder ein abgesunkenes Fußgewölbe bereits mit bloßem Auge erkennen lassen. Auch einen Hohlfuß oder Folgeveränderungen wie einen Hallux valgus oder Hammerzehen kann man bereits früh erkennen.
Eine Gang- oder Laufanalyse kann die Diagnose dann bestätigen und auch eine Untersuchung der Beweglichkeit des Sprunggelenks gibt Aufschluss über mögliche Ursachen.
Eine Röntgenaufnahme ist hilfreich, um bereits entstandene Schäden an den Fußgelenken wie Knochenbrüche oder Arthrose festzustellen.
Therapie
Wie wird ein Spreiz- oder Senkfuß behandelt?
Behandlungsmöglichkeiten eines Spreizfußes bzw. Senkfußes
Unser Fokus liegt daher auf den konservativen Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer raschen Besserung der Beschwerden beitragen können.
Medikamente
Nicht steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac können kurzfristig als entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel eingesetzt werden, sollten jedoch nicht dauerhaft angewendet werden.
Orthopädische Einlagen
Mithilfe eines Fußabdruckes kann durch einen Orthopädietechniker eine genaue Vermessung des Fußgewölbes vorgenommen werden. Die Einlagen werden also individuell angefertigt und gleichen die Fehlstellung des Fußgewölbes aus. Sie können in ganz normalen Alltagsschuhen getragen werden.
Orthopädische Schuhe
Geben Einlagen nicht genug Stabilität kann der Orthopädietechniker auch speziell auf Ihren Fuß zugeschnittene Schuhe anfertigen. Sie verringern die Fehlbelastung und verbessern das Gehen, was zu einer Reduktion der Schmerzen führt.
Krankengymnastik
Eine Behandlung durch einen Physiotherapeuten kann auch langfristig zu einer Besserung der Beschwerden beitragen. Die inneren Fußmuskeln zu trainieren stabilisiert die Haltemuskulatur des Fußgewölbes und verbessert gleichzeitig Beweglichkeit und Verspannungen im Fußbereich.
Gewichtsreduktion
Eine geringere Belastung des Fußgewölbes durch eine Gewichtsreduktion kann ähnliche Effekte wie ein Training der Muskulatur haben. Die Fußmuskeln sind wieder eher in der Lage, das Fußgewölbe aufrecht zu erhalten und mögliche Druckstellen werden stärker entlastet und weniger gereizt.
Kühlen & Entlasten
Auch das Kühlen bei Entzündungen der Gelenke, sowie das Entlasten der Druckstellen, kann zu einer Besserung führen.
Operativ
Ob eine Operation eine Fußfehlstellung korrigieren kann, hängt immer von der Art und dem Schweregrad der Verformung ab.
Prävention
Wie kann man einen Spreiz- oder Senkfuß vorbeugen?
Bereits im Kindesalter kann man dazu beitragen, einer Fußfehlstellung vorzubeugen. Man sollte dabei auf ausreichend Bewegung und geeignete Schuhe in der richtigen Größe achten. Barfußlaufen auf verschiedenen Untergründen kräftigt das Fußgewölbe ebenso wie abwechslungsreiche Belastung der Füße, z.B. beim Seil springen oder auf einer Linie balancieren.
Tipps gegen Fußfehlstellungen für Erwachsene
Für Erwachsene gibt es ebenso Möglichkeiten, die Füße trotz langem Stehen oder Sitzen im Büro zu kräftigen. Dazu gehören:
- Regelmäßig Barfußlaufen (z.B. im Garten) oder Tragen von Barfußschuhen trainiert die Fußmuskulatur
- Das richtige Schuhwerk! (Schuhe mit gutem Fußbett und in der richtigen Größe kaufen)
- Schuhe mit hohen Absätzen oder nach vorne enger werdender Spitze sollten eher selten getragen werden
- „Gymnastik für die Füße“ mit Dehn- und Streckübungen
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