Knochendichte­messung

Die Knochendichtemessung ist ein medizinisch-technisches Verfahren zur Bestimmung der Knochendichte bzw. des Kalksalzgehalts. Eine reduzierte Knochendichte kann auf Osteoporose hinweisen und erhöht das Risiko für Knochenbrüche. Besonders ältere Menschen oder Personen mit Risikofaktoren sollten ihre Knochendichte regelmäßig überprüfen lassen, um frühzeitig präventive Maßnahmen ergreifen zu können.

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Zuletzt aktualisiert: 10.03.2025

Wer gehört zur Risiko­gruppe für eine verringerte Knochen­dichte?

Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für eine reduzierte Knochendichte und damit für Osteoporose. Dazu zählen insbesondere:

  • Frauen in der Postmenopause – Durch den Östrogenmangel wird der Knochenabbau beschleunigt.
  • Frauen über 50 Jahre – Mit zunehmendem Alter nimmt die Knochendichte natürlicherweise ab.
  • Raucher und Raucherinnen – Nikotin beeinträchtigt den Knochenstoffwechsel und kann den Knochenabbau fördern.
  • Alkoholiker und Alkoholikerinnen – Chronischer Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf den Knochenstoffwechsel aus.
  • Menschen mit Mangelernährung – Ein Defizit an essenziellen Nährstoffen, insbesondere Kalzium und Vitamin D, begünstigt den Knochenschwund.
  • Patienten und Patientinnen mit Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) – Eine übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen kann den Knochenabbau beschleunigen.
  • Personen mit regelmäßiger Cortisoneinnahme – Langfristige Anwendung von Glukokortikoiden kann zu einer verminderten Knochendichte führen.

Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Präventionsmaßnahmen können dazu beitragen, das Frakturrisiko erheblich zu reduzieren.

DXA-Messung: Der Goldstandard zur Knochendichtebestimmung

Die DXA-Messung (Dual-Röntgen-Absorptiometrie) gilt als anerkannter Goldstandard zur Knochendichtemessung. Dabei wird mit einem modernen Spezialgerät die Lendenwirbelsäule und der Schenkelhals einer geringen Röntgenstrahlung ausgesetzt. Die durch den Knochen tretende Strahlenmenge wird gemessen, um Rückschlüsse auf die Knochendichte zu ziehen.

Die ermittelten Werte werden mit Referenzwerten der jeweiligen Altersgruppe verglichen, um eine präzise Diagnose zu ermöglichen.

Eine alternative Methode ist die quantitative Computertomographie (QCT). Diese misst die Knochendichte mit einer höheren Strahlendosis, allerdings meist nur an einem einzelnen Wirbelkörper. Da die für Osteoporose entscheidenden Regionen (Wirbelsäule und Schenkelhals) nicht im Fokus stehen, eignet sich die QCT vorrangig für ein Screening, also eine erste grobe Einschätzung der Knochendichte, liefert aber weniger exakte Ergebnisse als die DXA-Messung.

Die Knochendichtemessung oder auch DEXA-Messung ist eine wertvolle Untersuchung, um eine Osteoporose nachzuweisen oder auszuschließen. Anhand der Ergebnisse aus der Messung wird dann für unsere Patienten ein individueller Therapieplan erstellt, um die Osteoporose zielgerichtet und leitliniengerecht zu behandeln.
Dr. med. Uwe Baumgärtner

T- und Z-Wert: Bedeutung für die Osteoporose-Diagnose

Zur Beurteilung der Knochendichte und einer möglichen Osteoporose sind zwei Messwerte entscheidend: der T-Wert und der Z-Wert.

Z-Wert: Altersangepasste Beurteilung

Der Z-Wert setzt die gemessene Knochendichte ins Verhältnis zu gesunden Gleichaltrigen gleichen Geschlechts. Ein Z-Wert über -1 gilt als altersgerecht.

Therapieentscheidung auf Basis beider Werte

Bei einem niedrigen T-Wert, aber einem normalen Z-Wert, wird meist keine medikamentöse Behandlung empfohlen, da der altersbedingte Knochenabbau als physiologisch betrachtet wird. Erst wenn beide Werte auffällig sind oder ein erhöhtes Frakturrisiko besteht, wird eine gezielte Therapie in Erwägung gezogen.

T-Wert: Orientierung an der maximalen Knochendichte

Der T-Wert vergleicht die gemessene Knochendichte mit dem Durchschnitt gesunder 30-jähriger Menschen gleichen Geschlechts (peak bone mass). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert eine Osteoporose folgendermaßen:

  • T-Wert > -1,0 → normale Knochendichte
  • T-Wert zwischen -1,0 und -2,5 → Osteopenie (Vorstufe der Osteoporose)
  • T-Wert ≤ -2,5 → Osteoporose

Da sich die Knochendichte im Laufe des Lebens natürlich verringert, würden ältere Menschen bei dieser Definition überproportional oft als krank gelten.

Therapie der Osteoporose: Allgemeine Maßnahmen und medikamentöse Behandlung

Die Behandlung der Osteoporose richtet sich nach den Ergebnissen der Knochendichtemessung und umfasst sowohl allgemeine Präventionsmaßnahmen als auch medikamentöse Therapien.

Allgemeine Maßnahmen zur Knochengesundheit

Diese Maßnahmen dienen sowohl der Vorbeugung als auch der Unterstützung der Therapie:

  • Regelmäßige Bewegung – Besonders Kraft- und Gleichgewichtstraining stärken die Knochen und reduzieren das Sturzrisiko.
  • Ausreichende Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr – Diese Nährstoffe sind essenziell für den Knochenstoffwechsel und sollten durch die Ernährung oder gegebenenfalls durch Supplemente aufgenommen werden.
  • Sonnenlicht – Die UV-Strahlung fördert die körpereigene Vitamin-D-Produktion und unterstützt so die Knochengesundheit

Medikamentöse Therapie bei erhöhter Frakturgefahr

Liegt der T-Wert unter -2,5 oder besteht ein hohes Frakturrisiko, wird zusätzlich eine medikamentöse Behandlung empfohlen. Standardmäßig kommen Bisphosphonate zum Einsatz, die den Knochenabbau hemmen. Sie sind in unterschiedlichen Darreichungsformen (Tablette, Spritzen oder als Infusionstherapie) erhältlich Eine frühzeitige und gezielte Therapie kann helfen, das Risiko für Knochenbrüche deutlich zu senken und die Lebensqualität langfristig zu erhalten.

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