Schmerz­therapie

Schmerz ist ein zentrales Thema der Gesundheit und beeinflusst maßgeblich das Wohlbefinden sowie die Lebensqualität. Fast jeder Mensch hat bereits Schmerz erfahren – sei es akut oder chronisch. Doch Schmerz wird individuell unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet. Hinzu kommt, dass es verschiedene Schmerzarten gibt: brennender, dumpfer oder stechender Schmerz sind nur einige Beispiele.

Im Orthozentrum Bergstraße bieten wir Ihnen umfangreiche Therapiemöglichkeiten – beispielsweise bei anhaltenden Gelenkschmerzen oder Rückenschmerzen. Unser Ziel ist es, die Schmerzursachen gezielt zu behandeln und Ihnen eine nachhaltige Verbesserung Ihrer Beschwerden zu ermöglichen.

Akute und chronische Schmerzen: Individuelle Therapieansätze

Ein zentraler Aspekt in der Schmerzmedizin ist die Unterscheidung zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Während akute Schmerzen meist eine Warnfunktion des Körpers übernehmen und oft vorübergehend sind, können chronische Schmerzen zu einer eigenständigen Erkrankung werden, die die Lebensqualität erheblich einschränkt.

Die Schmerztherapie hat die Aufgabe, diesen Herausforderungen zu begegnen und individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten und jeder Patientin einzugehen. Daher gibt es eine Vielzahl an Therapieansätzen, die auf unterschiedliche Schmerzursachen abgestimmt sind.

Die Funktion von Schmerz: Warum unser Körper Schmerzen wahrnimmt

Ein grundlegendes Verständnis darüber, was Schmerzen im physiologischen Sinne sind, ist essenziell, um sie effektiv behandeln zu können. Auch für Patienten und Patientinnen kann es hilfreich sein zu verstehen, wie Schmerzen entstehen und welche wichtige Rolle sie im Körper spielen.

Schmerzen wirken oft störend, doch sie erfüllen eine zentrale Schutzfunktion: Sie warnen uns vor potenziellen oder bereits bestehenden Schädigungen von Körperstrukturen. Indem man Schmerzen als ein gut gemeintes Warnsignal des Körpers begreift, kann dies ein erster wichtiger Schritt sein, um einen besseren Umgang mit ihnen zu finden und die Beschwerden gezielt zu lindern.

Akute und chronische Schmerzen: Wichtige Unterschiede und Definitionen

Da es viele verschiedene Arten von Schmerzen gibt, ist die grundlegende Unterscheidung, ob sie akut oder chronisch auftreten.

Akute Schmerzen entstehen durch ein unmittelbar auslösendes Ereignis, beispielsweise eine Schnittverletzung beim Gemüseschneiden oder das Umknicken des Fußes beim Sport. Sie haben eine Warnfunktion und klingen in der Regel nach der Heilung der Ursache wieder ab.

Chronische Schmerzen hingegen bestehen dauerhaft oder kehren immer wieder zurück, ohne dass sie direkt mit einem einzelnen Ereignis in Zusammenhang stehen. Laut Definition spricht man von chronischen Schmerzen, wenn diese mindestens drei Monate lang anhalten – entweder durchgehend oder wiederkehrend. Ein typisches Beispiel sind anhaltende Gelenkschmerzen, die durch fortschreitende Verschleißerscheinungen in den betroffenen Gelenken verursacht werden.

Akut

Einzelnes Ereignis

Chronisch

> 3 Monate

Somatische und viszerale Schmerzen: Unterschiede in Wahrnehmung und Ursache

Eine weitere wichtige Unterscheidung bei Schmerzen ist, ob sie somatisch oder viszeral sind.

Viszerale Schmerzen entstehen in den inneren Organen und sind mit langsamen Schmerzfasern verbunden. Dadurch werden sie als dumpf, drückend oder ziehend wahrgenommen und lassen sich nur schwer genau lokalisieren. Typische Beispiele sind Bauchschmerzen oder Schmerzen durch Entzündungen innerer Organe.

Somatische Schmerzen hingegen werden durch Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) in der Haut, den Muskeln, Knochen oder Gelenken ausgelöst. Diese sind mit schnellen Schmerzfasern verbunden, weshalb der Schmerz oft als stechend, scharf oder brennend empfunden wird und sich genau auf ein bestimmtes Körperareal eingrenzen lässt – beispielsweise bei einer Schnittverletzung oder Gelenkbeschwerden.

Somatisch

Haut/Gelenke

Viszeral

Innere Organe

Physiologischer und pathophysiologischer Schmerz: Unterschiede in Entstehung und Funktion

Neben der Unterscheidung in somatische und viszerale Schmerzen wird Schmerz auch nach seiner Entstehung klassifiziert – in physiologischen und pathophysiologischen Schmerz.

Pathophysiologischer Schmerz entsteht durch Gewebeschädigungen und wird durch die Ausschüttung sogenannter Schmerzmediatoren verursacht. Ein charakteristisches Merkmal ist, dass dieser Schmerz auch in Ruhe auftreten kann, beispielsweise bei Entzündungen oder chronischen Erkrankungen wie Arthrose.

Physiologischer Schmerz hingegen wird durch äußere Reize wie Hitze oder mechanische Belastung ausgelöst. Er erfüllt eine Schutzfunktion, indem er Reflexe wie das Wegziehen der Hand von einer heißen Herdplatte hervorruft. Dieser Schmerz verschwindet in der Regel, sobald der schädigende Reiz beendet ist.

Physio­logisch

Äußere Reize

Pato­physio­logisch

Gewebe­schädigung

Medikamentöse Schmerztherapie: Chancen und Risiken sorgfältig abwägen

Ein wesentlicher Bestandteil der Schmerzmedizin ist der Einsatz von Medikamenten. Allerdings können mit der Einnahme auch unerwünschte Nebenwirkungen einhergehen. Daher sollte vor Beginn einer Schmerztherapie sorgfältig geprüft werden, ob eine medikamentöse Behandlung tatsächlich notwendig und sinnvoll ist. In vielen Fällen können auch alternative Therapieansätze in Betracht gezogen werden, um Schmerzen effektiv zu lindern.

Schmerzdiagnose: Wichtige Methoden für eine präzise Einschätzung

Die Anamnese bildet die Grundlage der Schmerzdiagnose. Ein Schmerztagebuch, in dem Art, Dauer und Intensität der Schmerzen dokumentiert werden, kann die Diagnosestellung erleichtern und den Behandlungserfolg positiv beeinflussen.

Das Gespräch zwischen Patienten und Patientinnen und Ärzten wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung ergänzt. Dabei spielen Mimik, Gestik und Gangbild eine wichtige Rolle, um mögliche Schmerzursachen einzugrenzen. In einigen Fällen sind zudem bildgebende Verfahren notwendig, um eine präzisere Diagnose stellen zu können.

Da das Schmerzempfinden individuell verschieden ist, helfen Schmerzskalen, das subjektive Empfinden messbarer zu machen. Sie unterstützen dabei, den Schweregrad einzuschätzen und zu entscheiden, ob eine medikamentöse Schmerztherapie erforderlich ist.

Wann ist eine Schmerztherapie sinnvoll? Behandlung akuter und chronischer Schmerzen

Eine Schmerztherapie ist besonders dann sinnvoll, wenn Schmerzen die Lebensqualität erheblich einschränken. Dies trifft vor allem auf chronische Schmerzen zu, wie sie häufig bei Gelenkbeschwerden auftreten. In solchen Fällen kann eine ambulante Schmerztherapie helfen, die Beschwerden gezielt zu lindern.

Auch bei akuten Schmerzen ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, da sie dazu beitragen kann, die Entstehung chronischer Schmerzen zu verhindern. Häufig liegt die Schmerzursache jedoch nicht in einer strukturellen Schädigung, sondern in muskulären Verspannungen.

Ein bewährter Ansatz in der Schmerzmedizin besteht daher darin, Verspannungen gezielt zu lösen, um Schmerzen indirekt zu reduzieren und langfristig zu lindern.

Wer behandelt Schmerzen? Ärztliche Zuständigkeiten in der Schmerzmedizin

Grundsätzlich sollten alle Ärztinnen und Ärzte in der Lage sein, Schmerzen korrekt einzuschätzen und eine geeignete Therapie zu verordnen. Es gibt jedoch keine eigene Facharztrichtung, die sich ausschließlich der Schmerzmedizin widmet. Stattdessen gibt es spezielle Fortbildungen, die darauf abzielen, die Schmerztherapie gezielt zu optimieren.

Während die meisten Mediziner in ihrem Berufsalltag mit Schmerzbehandlungen in Berührung kommen, gibt es Fachrichtungen, die sich schwerpunktmäßig damit befassen. Im Krankenhaus sind dies häufig Anästhesisten und Anästhesistinnen, die neben der Narkoseführung auch in der Schmerztherapie tätig sind.

Auch im niedergelassenen Bereich gibt es Ärztinnen und Ärzte, die regelmäßig mit Schmerzpatienten arbeiten. Dazu zählen insbesondere Fachärzte und Fachärztinnen der Orthopädie, die auf Erkrankungen des Bewegungsapparates spezialisiert sind und bei Schmerzen, etwa in Gelenken oder der Wirbelsäule, eine zentrale Rolle spielen.

Orthopädie und Schmerztherapie: Expertise für den Bewegungsapparat

Die Orthopädie befasst sich mit sämtlichen Erkrankungen und Beschwerden des Bewegungsapparates, also von Muskeln, Bändern, Gelenken und Knochen. Schmerzen, die in diesen Bereichen auftreten, können daher von Orthopädinnen und Orthopäden fachgerecht eingeschätzt und in der Regel auch behandelt werden.

Durch ihre Spezialisierung auf Bewegungseinschränkungen und schmerzhafte Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates spielen sie eine zentrale Rolle in der Schmerzmedizin, insbesondere bei Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen und muskulären Beschwerden.

Orthopädische Schmerzmedizin: Behandlung von Gelenkschmerzen und Verletzungsfolgen

Die Behandlung von Gelenkschmerzen ist ein zentraler Bestandteil der orthopädischen Schmerzmedizin. Häufig entstehen diese Beschwerden durch Erkrankungen wie Arthrose oder Arthritis, bei denen es zu Verschleißerscheinungen oder Entzündungen in den Gelenken kommt. Dies führt nicht nur zu massiven Schmerzen, sondern auch zu einer Einschränkung der Beweglichkeit.

Doch nicht nur chronische Erkrankungen verursachen Schmerzen. Auch Knochenbrüche, Kapselrisse oder Muskelfaserrisse können starke Beschwerden auslösen, die von orthopädischen Fachärztinnen und Fachärzten gezielt behandelt werden können. Hier kommen individuell abgestimmte Therapieansätze zum Einsatz, um Schmerzen zu lindern und die Funktion des Bewegungsapparates wiederherzustellen.

Ziele und Methoden der orthopädischen Schmerztherapie

Das zentrale Ziel der orthopädischen Schmerztherapie ist es, die Beweglichkeit von Patienten und Patientinnen zu verbessern, ohne die betroffenen Strukturen zusätzlich zu belasten oder zu schädigen.

Ein bewährtes Verfahren zur Behandlung von Gelenkschmerzen bei Arthrose ist die Injektion von Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk. Dadurch wird der Schmierfilm erneuert, sodass die Gelenkflächen wieder geschmeidiger aufeinandergleiten.

Zusätzlich können schmerzlindernde und entzündungshemmende Injektionen direkt ins Gelenk verabreicht werden. Neben medikamentösen Behandlungen gehören auch physiotherapeutische Übungen, Wärme- und Kälteanwendungen sowie die orale Gabe von Schmerzmitteln zu den bewährten Methoden der orthopädischen Schmerztherapie.

Bewährte Therapieansätze in der orthopädischen Schmerzmedizin

Orale Gabe

von Schmerzmitteln oder entzündungshemmenden Medikamenten bei Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen und Knochenbrüchen

Wärme- oder Kryotherapie

zur Behandlung von Muskelverspannungen und Schmerzen

Injektionen

von Schmerzmitteln oder Hyaluronsäure bei Gelenkschmerzen

Physiotherapeutische Beratung und Begleitung

als langfristige und präventive Maßnahme bei Beschwerden des Bewegungsapparates

Alternative Behandlungsansätze

wie Triggerpunktakupunktur bei verschiedenen orthopädischen Krankheitsbildern

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