Möglichkeiten der Schmerz­therapie

Das Thema Schmerz hängt unmittelbar mit der Gesundheit eines Menschen, dessen Wohlbefinden und allgemeinem Lebensgefühl zusammen. Jeder von uns hat schon einmal im Leben Schmerz erfahren. So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich ist auch die Schmerz­empfindlichkeit und der Umgang mit Schmerz. Dazu kommt, dass es viele verschiedene Arten von Schmerz gibt. Brennender, dumpfer, stechender Schmerz – dies sind nur einige Beispiele.

Wie eine Schmerztherapie die Lebensfreude zurückbringen kann

Eine weitere wichtige Unterscheidung bei Schmerzen ist die Frage, ob diese akut oder chronisch auftreten. Das Feld der Schmerztherapie hat zur Aufgabe, mit den großen Herausforderungen der Schmerzbehandlung umzugehen und jeden Menschen individuell in seiner Schmerzthematik abzuholen. Aus diesem Grund haben sich viele verschiedene Ansätze zur Schmerz­therapie entwickelt, die sich auf unterschiedliche Ursachen des Schmerzes beziehen. In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Aspekte zum Thema Schmerztherapie.

Auch das Orthozentrum Bergstraße hat die Schmerz­medizin in sein Behandlungs­repertoire aufgenommen und bietet Ihnen umfang­reiche Therapie­möglichkeiten, beispielsweise bei anhaltenden Gelenk­schmerzen oder Rücken­schmerzen. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie zum Thema Schmerz­therapie weitere Fragen haben sollten!

Wer Schmerzen behandeln will, muss Schmerzen verstehen

Das Verständnis davon, was Schmerzen im physiologischen Sinne überhaupt sind, ist die unumgängliche Grundlage dafür, Schmerzen auch effektiv behandeln zu können. Auch für Patienten und Patientinnen kann es von Vorteil sein, zu verstehen, wie die jeweiligen Schmerzen entstehen und welche Rolle diese überhaupt im Körper erfüllen.

Denn anders als es uns bei Schmerzen meist vorkommt, sind diese nicht dazu da, um uns zu stören, sondern sie haben die Funktion, uns vor der Schädigung von Körperstrukturen zu warnen.Schmerzen als eigentlich gut gemeintes Warnsignal des Körpers anzunehmen, kann ein erster wichtiger Schritt zur Linderung der Schmerzen sein.

Akute und chronische Schmerzen

Da es viele verschiedene Arten von Schmerzen gibt, ist die wichtigste Unterscheidung zunächst, ob die Schmerzen akut oder chronisch auftreten.

Akute Schmerzen sind auf ein direkt mit den Schmerzen verbundenes Ereignis zurückzuführen. Beispiele hierfür sind Verletzungen der Haut beim Schneiden von Gemüse oder das Umknicken beim Sport. Wenn Schmerzen jedoch dauerhaft anhalten und nicht mit einzelnen Ereignissen in Zusammenhang stehen, dann spricht man von chronischen Schmerzen.

Definitionsgemäß sind Schmerzen dann chronisch, wenn Sie über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten permanent oder rezidivierend, d.h. wiederkehrend, auftreten. Andauernde Gelenkschmerzen, die durch langsam fortschreitende Verschleißerscheinungen im betroffenen Gelenk ausgelöst werden, können hier als Beispiel genannt werden.

Somatische und viszerale Schmerzen

Eine weitere Unterscheidung bei der Beschreibung von Schmerzen ist, ob es sich um somatische oder viszerale Schmerzen handelt.

Viszerale Schmerzen werden von inneren Organen ausgelöst. Mit ihnen sind langsame Schmerzfasern assoziiert, die dazu führen, dass ein eher dumpfer Schmerz entsteht, der schlecht zu lokalisieren ist.

Im Gegensatz wird der somatische Schmerz von Schmerzrezeptoren (sog. Nozizeptoren) in der Haut oder in Gelenken ausgelöst, die mit schnellen Schmerzfasern verbunden sind. Der somatische Schmerz wird also als stechend beschrieben und kann gut auf bestimmte Areale eingegrenzt werden.

Physiologische und pathophysiologische Schmerzen

Schließlich unterscheidet man noch zwischen physiologischem und pathophysiologischem Schmerz. Pathophysiologischer Schmerz entsteht beispielsweise durch Schädigung von Gewebe, wobei sog. Schmerzmediatoren ausgeschüttet werden. Typische Anzeichen dafür sind, dass Schmerzen auch in Ruhe auftreten.

Physiologische Schmerzen hingegen entstehen durch äußere Reize wie Temperatur oder mechanische Belastung. Durch physiologische Schmerzen werden typischerweise Reflexe wie das Wegziehen der Hand von der heißen Herdplatte ausgelöst.

Die wichtigsten Schmerzarten zusammengefasst:

  • Akut (einzelnes Ereignis) / chronisch (>3 Monate)
  • Somatisch (Haut/Gelenke) / viszeral (innere Organe)
  • Physiologisch (äußere Reize) / pathophysiologisch (Gewebeschädigung) 

Brauche ich überhaupt eine Schmerztherapie?

Ein integraler Bestandteil der Schmerzmedizin sind Medikamente. Da bei allen Medikamenten auch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können, sollte vor dem Start einer Schmerztherapie sorgfältig geprüft werden, ob die Einnahme von Medikamenten überhaupt angezeigt und wirklich nötig ist.

Ablauf der Schmerzdiagnose

Die Grundlage der Schmerzdiagnose stellt die Anamnese dar. Das Führen eines Schmerztagebuchs mit Beschreibungen über Art und Dauer der Schmerzen kann den Behandlungserfolg positiv beeinflussen, da so eine genauere Diagnose erfolgen kann.

Das Gespräch zwischen Patienten und Patientinnen und Ärzten und Ärztinnen wird i.d.R. durch eine ausführliche körperliche Untersuchung ergänzt, bei der besonders auf die Mimik, die Gestik und den Gang geachtet wird. Häufig kann so die Ursache von Schmerzen bereits eingegrenzt werden. In manchen Fällen kann ebenfalls ein bildgebendes Verfahren vonnöten sein, um eine präzise Aussage über die Ursachen der Schmerzen tätigen zu können.

Wie oben beschrieben ist das Schmerzempfinden individuell unterschiedlich. Der Einsatz von Schmerzskalen kann bei der Schmerzdiagnose helfen, das Ergebnis einer Untersuchung zu objektivieren, um entscheiden zu können, ob eine Schmerztherapie ggf. mit Medikamenten begonnen werden muss.

Wann ist eine Schmerztherapie sinnvoll?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Schmerztherapie dann sinnvoll ist, wenn die Schmerzen die betroffene Person in ihrer Lebensqualität massiv einschränken. Dies gilt insbesondere für chronische Schmerzen, wie es häufig bei Gelenkschmerzen der Fall ist. Bei chronischen Schmerzen ist eine ambulante Schmerztherapie sinnvoll. Zudem kann die richtige Behandlung von akuten Schmerzen dazu führen, dass chronische Schmerzen gar nicht erst entstehen. Teilweise ist es bei Schmerzen jedoch auch so, dass die eigentliche Ursache in muskulären Verspannungen liegt.

Ein Ansatz der Schmerzmedizin ist also, die Schmerzen indirekt damit zu behandeln, dass man für die Auflösung der Verspannungen sorgt.

Wer behandelt mich, wenn ich tatsächlich eine Schmerztherapie brauche?

Grundsätzlich sollten alle Ärztinnen und Ärzte dazu in der Lage sein, Schmerzen angemessen einzuschätzen und eine adäquate Therapie verordnen zu können. Es gibt keine fachärztliche Ausrichtung, die sich alleinig auf die Behandlung von Schmerzen konzentriert. Stattdessen gibt es Fortbildungen, die die Optimierung der Schmerztherapie zum Ziel haben.

Auch wenn die meisten Ärztinnen und Ärzte mit Schmerzmedizin in Berührung kommen, gibt es dennoch solche, die diesen Bereich schwerpunktmäßig betreuen. Im Krankenhaus sind beispielsweise Anästhesisten und Anästhesistinnen häufig mit der Behandlung von Schmerzen beauftragt.

Auch im niedergelassenen Bereich gibt es Ärztinnen und Ärzte, die häufig mit Schmerzsymptomatiken konfrontiert werden. Hierzu zählen beispielsweise Fachärzte und Fachärztinnen der Orthopädie.

Bei welchen Schmerzen kann mir mein Orthopäde weiterhelfen?

Die ärztliche Fachrichtung der Orthopädie befasst sich mit allen Krankheitsbildern, die mit dem Bewegungsapparat des Menschen, also mit Muskeln, Bändern, Gelenken usw., im Zusammenhang stehen. Alle Schmerzen, die sich auf diesen Teil des Körpers beziehen, können also von Orthopädinnen und Orthopäden eingeschätzt und i.d.R. auch behandelt werden.

Behandlungsumfang von Orthopäden und Orthopädinnen

Besonders die Behandlung von Gelenkschmerzen steht im Fokus der orthopädischen Schmerzmedizin. Häufig treten Gelenkschmerzen im Zuge von Erkrankungen wie Arthrose oder Arthritis auf. Dabei kommt es zu Verschleißerscheinungen und/oder Entzündungen in Gelenken, die zu massiven Gelenkschmerzen und Einschränkung der Bewegungsfreiheit führen.

Aber auch in der Folge von Knochenbrüchen, Kapselrissen oder Muskelfaserrissen treten Schmerzen auf, die von orthopädischen Fachärzten und Fachärztinnen behandelt werden können.

Ziel und Vorgehen bei der Behandlung

Das grundlegende Ziel der Schmerztherapie im orthopädischen Kontext ist, die Bewegung von Patienten und Patientinnen wieder zu ermöglichen und gleichzeitig die betroffenen Strukturen nicht zu überfordern oder gar zusätzlich zu schädigen.

Beispielsweise können bei Gelenkschmerzen im Zusammenhang einer Arthrose damit behandelt werden, dass Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk gegeben wird. Der Schmierfilm innerhalb des Gelenks wird so erneuert und die Gelenkteile können wieder geschmeidiger miteinander interagieren.

Aber auch die Injektion von schmerzlindernden und/oder entzündungshemmenden Medikamenten in ein Gelenk kann von Orthopädinnen und Orthopäden bei Gelenkschmerzen durchgeführt werden. Die orale Gabe von Schmerzmitteln, der Einsatz von Wärme und Kälte sowie die Behandlung mit physiotherapeutischen Übungen sind ebenfalls Bestandteil der orthopädischen Schmerztherapie.

Orthopädische Schmerztherapie im Überblick

  • Orale Gabe von passender Schmerzmedizin / entzündungshemmenden Medikamenten bei Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Knochenbrüchen, usw.
  • Einsatz von Wärme- oder Kryotherapie bei Muskelverspannung und Schmerzen
  • Injektion von Schmerzmitteln / Hyaluronsäure bei Gelenkschmerzen
  • Physiotherapeutische Beratung und Begleitung als langanhaltende und präventive Maßnahme bei verschiedenen Schmerzen des Bewegungsapparates
  • Alternative Behandlungsansätze wie Triggerpunktakupunktur bei verschiedenen orthopädischen Krankheitsbildern

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