Geschwol­lener Fußknöchel

Knöchel­schwellungen oder ein dickes Sprung­gelenk sind häufige Vorstellungs­gründe in der Praxis. Das Sprung­gelenk stellt die Verbindung zwischen den Unter­schenkeln und den Füßen dar. Es wird in das obere Sprung­gelenk (OSG) und das untere Sprung­gelenk (USG) unter­teilt.
Zuletzt aktualisiert: 29.10.2024

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Wenn die Schuhe nicht mehr passen

In vielen Fällen handelt es sich bei einem akut geschwollenen Knöchel um die Folge einer Umknickverletzung (Distorsion). Ein dickes Sprunggelenks kann jedoch auch im Rahmen von anderen Erkrankungen auftreten. Im Orthozentrum Bergstraße haben wir diesbezüglich ein Konzept etabliert, um die Beschwerden effizient zu behandeln.

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Definition

Was ist ein geschwollener Fußknöchel?

Unter einem geschwollenen oder dicken Knöchel versteht man in der Regel eine Schwellung des Sprunggelenks. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden, ob die Schwellung einseitig oder beidseitig auftritt. Das Sprunggelenk wird in das obere Sprunggelenk (OSG) und das untere Sprunggelenk (USG) unterteilt, die sich in Aufbau und Funktion deutlich unterscheiden.

Das obere und untere Sprunggelenk

Das obere Sprunggelenk verbindet den Unterschenkel mit dem Fuß. Beim Laufen oder Gehen lastet fast das gesamte Körpergewicht auf diesem Gelenk. Die Beweglichkeit wird durch das Zusammenspiel der drei Knochen – Wadenbein (Fibula), Schienbein (Tibia) und Sprungbein (Talus) – gewährleistet. Zusätzlich gibt es eine Stabilisierung durch Bandstrukturen wie die Syndesmose sowie die Innen- und Außenbänder. Aufgrund der hohen Belastung und der Beweglichkeit kommt es im Bereich des oberen Sprunggelenks häufig zu Umknickverletzungen, die sich in einer schmerzhaften Knöchelschwellung äußern.

Auch das untere Sprunggelenk kann hierbei betroffen sein. Beim Aufbau des USG sind ebenfalls mehrere Knochen und Bänder beteiligt, sodass es auch hier zu Knochenbrüchen (Frakturen), Bänderrissen oder Knorpelschädigungen kommen kann.

Welche Differentialdiagnosen gibt es bei geschwollenen oder dicken Fußknöcheln?

Differentialdiagnostisch ist es wichtig, akute Verletzungen von chronischer Überbelastung oder Fehlstellungen zu unterscheiden. Neben Umknickverletzungen, die häufig durch das Umknicken des Knöchels nach außen (Supinationstrauma) entstehen, gibt es weitere Differentialdiagnosen, die einen geschwollenen oder dicken Knöchel auslösen können.

Hierzu gehören u.a. :

  • Entzündungen im Bereich des Sprunggelenks (Arthritis) oder der Gelenkschleimhaut (Synovitis)
  • Chronische Knorpel- oder Knochenschäden, z.B. im Rahmen einer Arthrose
  • Chronische Fehlstellungen des Sprunggelenks
  • Tiefe Beinvenenthrombose
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Gicht) oder Autoimmunerkrankungen
  • Lymphödem
  • Kardiologische Erkrankungen wie eine Herzinsuffizienz können zu (meist beidseitiger) Knöchelschwellung führen

Ursache

Welche Ursachen hat ein geschwollener Fußknöchel?

Knöchelschwellungen nach Verletzungen

Meistens treten Knöchelschwellungen infolge von Unfällen auf. Typischerweise berichten Patientinnen und Patienten von Umknickverletzungen nach außen (Supinationstrauma). Hierbei kann es zu Bandschädigungen oder Knochenverletzungen kommen, die sich dann in einer schmerzhaften Knöchelschwellung äußern, häufig begleitet von einem Bluterguss. Diese Verletzungen treten gehäuft bei Sportarten wie Volleyball, Fußball oder beim Joggen auf. Als Langzeitfolge einer oder mehrerer solcher Verletzungen kann es jedoch auch langfristig zu Beschwerden und Schwellungen im Sprunggelenk kommen, da die Band- oder Knochenstrukturen nachhaltig beschädigt wurden.

Chronische Überlastung als weitere Ursache

Übergewicht (Adipositas) oder starke körperliche Betätigung können zum Beispiel eine Knochenhautentzündung (Synovitis) auslösen. Durch die hohe Belastung des Sprunggelenks kann es dort zu Fehlstellungen kommen, was zu einem verfrühten Verschleiß und somit zu einer Sprunggelenksarthrose führen kann. In seltenen Fällen kann sich eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) durch eine einseitige Knöchelschwellung äußern. Ebenso kann ein Lymphödem zu einer chronischen Schwellung des Knöchels führen, da die Lymphflüssigkeit nicht richtig abfließen kann. Bei beidseitigen Knöchelschwellungen sollte man differentialdiagnostisch auch an eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) denken, infolge derer sich Flüssigkeit im Bereich der Unterschenkel und der Fußgelenke sammeln kann.

Die Ursachen geschwollener Fußknöchel zusammengefasst

  • Umknickverletzungen nach außen (Supinationstrauma)
  • Chronische Überbelastung durch Übergewicht (Adipositas) oder starke körperliche Betätigung
  • Lymphödem
  • Bei beidseitigen Knöchelschwellungen kann eine Herzschwäche (Herinsuffizienz) vorliegen

Symptome

Welche Symptome treten bei einem geschwollenen Fußknöchel auf?

Unter einem geschwollenen Knöchel versteht man die Umfangsvermehrung im Bereich des Sprunggelenks. Eine der wichtigsten Informationen ist, in welchem Zeitraum sich diese Schwellung entwickelt hat, um zwischen akuten und chronischen Problemen zu unterscheiden. Sehr häufig klagen Patientinnen und Patienten zusätzlich zur Schwellung über Schmerzen in diesem Bereich. Dabei ist es wichtig zu erfragen, in welchen Situationen und bei welchen Belastungen die Schmerzen auftreten.

Die richtige Deutung der Fußknöchelschmerzen

Wenn die Schmerzen vor allem beim Stehen, bei Belastung, in Ruhe, nachts oder bei bestimmten Bewegungen auftreten, kann dies den behandelnden Ärzten einen Hinweis auf die zugrunde liegende Ursache liefern. Auch hier spielt die zeitliche Entwicklung eine wichtige Rolle.

Zusätzlich können die Schmerzen genauer charakterisiert werden, z.B. als dumpfe oder stechende Schmerzen. Vor allem bei traumatischen Ursachen kann es neben der Schwellung zu einer Rot- oder Blaufärbung der Haut infolge eines Blutergusses (Hämatom) kommen.

Diagnose

Wie lässt sich ein geschwollener Fußknöchel diagnostizieren?

Am Anfang des diagnostischen Prozesses steht die fokussierte Befragung der Patienten und Patientinnen (Anamnese). Wichtig ist es, die Beschwerdesymptomatik so genau wie möglich zu erfragen. Seit wann besteht die Schwellung? Gab es ein auslösendes Ereignis? Gibt es Begleitsymptome wie Schmerzen oder eine Verfärbung des Knöchels? Des Weiteren ist es vor allem bei nicht-traumatischen Schwellungen wichtig, einen Überblick über die Vorerkrankungen und die Medikamenteneinnahme der Patienten und Patientinnen zu erhalten.

Körperliche Untersuchung

Eine Kräftigung der beteiligten Muskulatur mithilfe spezieller Übungen kann dabei helfen, Sprunggelenksverletzungen vorzubeugen. Ebenso kann das Tragen geeigneter Schuhe das Verletzungsrisiko reduzieren. Spezielle Orthesen können bei wiederholten Sprunggelenksverletzungen während körperlicher Betätigung getragen werden, um erneute Verletzungen zu vermeiden. Auch eine Gewichtsnormalisierung bei Übergewicht kann einer Überlastung des Sprunggelenks entgegenwirken.

Bildgebende Verfahren

Im Idealfall liefert die Kombination aus Anamnese und körperlicher Untersuchung eine Verdachtsdiagnose, die durch ein bildgebendes Verfahren bestätigt oder widerlegt werden kann. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten. Um einen Überblick über die knöchernen Strukturen sowie den Zustand des Gelenkknorpels zu gewinnen, können Röntgenuntersuchungen hilfreich sein. Um die verschiedenen Anteile dieser komplexen Region zu erfassen, ist es üblich, mehrere Röntgenaufnahmen in verschiedenen Gelenkstellungen zu machen.

Magnetresonanztomographie (MRT)

In den meisten Fällen wird zur detaillierten Darstellung der Körperregion eine Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. Diese Untersuchungsmethode liefert ein dreidimensionales Bild dieser komplexen Körperregion in Schnittbildern, die sich auch dreidimensional rekonstruieren lässt. Die Weichteile (Gelenkknorpel, Gelenkkapsel, Muskulatur, Bänder) der Patienten und Patientinnen können so detailliert dargestellt und beurteilt werden. Dadurch kann in vielen Fällen die Ursache für die Beschwerden der Patienten identifiziert werden, was für die Therapieplanung wichtig ist. Der Vorteil der Magnetresonanztomographie im Vergleich zur Röntgenuntersuchung oder der Computertomographie (CT) besteht darin, dass keine schädlichen ionisierenden Strahlen eingesetzt werden. Eine MRT-Untersuchung hat somit keine gesundheitsschädlichen Folgen für die Patienten und Patientinnen.

Offenes MRT

Im Vergleich zu den anderen bildgebenden Verfahren ist eine MRT-Untersuchung jedoch zeitaufwändig. Die Patienten und Patientinnen müssen während der gesamten Untersuchung regungslos in einer engen Röhre liegen, was viele Patienten als belastend empfinden. Zusätzlich ist es in den Geräten sehr laut. Für eine angenehmere Untersuchung wurden deshalb „offene MRTs“ entwickelt. In diesen „offenen MRTs“ liegen die Patienten und Patientinnen während der Untersuchung nicht innerhalb einer engen Röhre, sondern auf einem Tisch, der zu den meisten Seiten hin offen ist. Das MRT rotiert dann um die Patienten und Patientinnen herum. In unserer Praxis können wir Patienten und Patientinnen eine Untersuchung in einem solchen „offenen MRT“ anbieten, sodass auch Personen mit Platzangst (Klaustrophobie) eine MRT-Untersuchung erhalten können.

Therapie

Wie kann ein geschwollener Fußknöchel behandelt werden?

Je nach Ursache der Beschwerden sollte eine gezielte, kausale Therapie erfolgen. Bei der klassischen Umknickverletzung mit Bänderriss ist eine Ruhigstellung des Gelenks durch eine Schienung (Orthese), konsequente Kühlung und das Hochlagern der Extremität ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Bei Schmerzen kann die Einnahme eines Schmerzmittels (Analgetikum) wie Ibuprofen hilfreich sein. Bei anhaltender Immobilisation sollte außerdem eine Thromboseprophylaxe durchgeführt werden.

Physiotherapie, Gewichtsmanagement und Bewegung als Schlüsselstrategien

Bei chronischer Instabilität des Sprunggelenks, z.B. infolge wiederholter Verletzungen, kann Physiotherapie eingesetzt werden, um die Stabilität im Gelenk zu verbessern. Bei Übergewicht wird eine Gewichtsnormalisierung empfohlen, da so die Belastung des Gelenks reduziert werden kann. Bei Sprunggelenksarthrose, also chronisch-degenerativem Gelenkverschleiß, sollten Patienten und Patientinnen sich weiterhin moderat bewegen, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Prävention

Wie kann einem geschwollenen Fußknöchel vorgebeugt werden?

Eine Kräftigung der beteiligten Muskulatur mithilfe spezieller Übungen kann dabei helfen, Sprunggelenksverletzungen vorzubeugen. Ebenso kann das Tragen geeigneter Schuhe das Verletzungsrisiko reduzieren. Spezielle Orthesen können bei wiederholten Sprunggelenksverletzungen während körperlicher Betätigung getragen werden, um erneute Verletzungen zu vermeiden. Auch eine Gewichtsnormalisierung bei Übergewicht kann einer Überlastung des Sprunggelenks entgegenwirken.

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