Sehnen­ent­zün­dung im Knie

Schmerzen im Kniegelenk sind ein häufiges orthopädisches Problem und betreffen eine Vielzahl von Patienten. Neben akuten Knieschmerzen, zum Beispiel nach einem Unfall oder einer Verletzung treten Knieschmerzen häufig auch chronisch auf, was mit einer Bewegungseinschränkung und in dessen Folge mit einer Alltagseinschränkung einhergehen kann. Als eine mögliche Ursache für Knieschmerzen kommt eine Sehnenentzündung (Tendinitis) im Knie in Frage.

Zuletzt aktualisiert: 25.11.2024

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12 Minuten

Schmerzen im Kniegelenk erfolgreich behandeln

Auf dieser Seite erhalten Sie Information zur Entstehung einer Sehnenentzündung im Knie und welche Symptome bei einer Knieentzündung auftreten können. Außerdem erfahren Sie, wie eine solche Entzündung im Knie diagnostiziert und therapiert werden kann und wie man einer Erkrankung vorbeugend entgegenwirken kann. Im Orthozentrum Bergstraße haben wir diesbezüglich ein Konzept etabliert, um die Beschwerden einer Sehnenentzündung im Knie effizient zu behandeln.

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Definition

Was ist eine Tendinitis im Knie?

Die Funktion des Kniegelenks wird neben der Muskulatur und den Knochen maßgeblich durch die Sehnen beeinflusst. Nur durch ihr koordiniertes Zusammenspiel kann das Gelenk die Kraft vom Ober- auf den Unterschenkel effektiv übertragen und gleichzeitig eine Streckung und Beugung garantieren. Zu den Sehnen des Kniegelenkes gehören unter anderem das Innen- und Außenband, das vordere und hintere Kreuzband sowie die Patellarsehne. Unter einer Tendinitis oder Sehnenentzündung versteht man einen entzündlichen Prozess im Bereich dieser Sehnen.

Differentialdiagnosen bei Schmerzen im Knie

Differentialdiagnosen, also Erkrankungen, die sich in einer ähnlichen Art und Weise äußern können wie eine Tendinitis im Knie sind beispielsweise:

Ursache

Welche Ursachen kommen für eine Sehnenentzündung im Knie in Frage?

Chronische Überbeanspruchung und andere Faktoren

Sehnenentzündungen im Knie können durch eine chronische, das heißt lang anhaltende Überbeanspruchung ausgelöst werden. In der Regel sind vor allem sportlich aktive Menschen von einer Tendinitis betroffen. Andere Ursachen für eine Tendinitis sind Achsfehlstellungen im Kniegelenk, eintönige Bewegungsabläufe wie Schonhaltungen. Auch falsches oder ungeeignetes Schuhwerk, zum Beispiel beim Lauftraining, kann eine Ursache für eine Sehnenentzündung sein.

Das Läuferknie als mögliche Ursache einer Sehnenentzündung am Knie

Eine typische Manifestation ist das „Läuferknie“. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Patellasehne, die vor allem durch die Überlastung beim Joggen auftreten kann. Die Patellarsehne setzt am unteren Teil der Kniescheibe (Patella) an und verbindet die Kniescheibe mit dem Schienbein.

Die häufigste Sehnenentzündung am Kniegelenk ist das Patellaspitzensyndrom am unteren Pol der Kniescheibe. Häufig tritt es bei Patienten auf, die Sprungsportarten betreiben. Deswegen wird es auch als “Jumpersknee” bezeichnet. Mittels einer Stoßwellenbehandlung unter einem erweiterten Therapiekonzept lassen sich die Beschwerden fast immer erfolgreich eindämmen.

Dr. med. Mehmet Rüzgar

Symptome

Welche Symptome verursacht eine Sehnenentzündung im Knie?

Am häufigsten zeigt sich eine Sehnenentzündung im Knie durch zunehmende Schmerzen bei Belastung des betroffenen Knies. Diese Schmerzen im Knie können aber im Verlauf der Sehnenentzündung auch in Ruhe auftreten. Begleitend kann im Rahmen der Entzündungsreaktion auch zu einer Rötung und Schwellung des Kniegelenkes mit Bewegungseinschränkungen kommen. Durch diese Symptome kann es zu einer Schonhaltung und einer Chronifizierung der Beschwerden kommen.

Diagnose

Wie kann man eine Sehnenentzündung im Knie diagnostizieren?

Zur Diagnosestellung gehört eine ausführliche Befragung (Anamnese) in Hinblick auf die Krankheitsgeschichte, Vorerkrankungen und Voroperationen am Knie. Es folgt eine gründliche körperliche Untersuchung, um Fehlhaltungen sowie die Beweglichkeit des Kniegelenkes im Seitenvergleich einzuschätzen sowie um weitere orthopädische Fehlhaltungen zu identifizieren. Im Rahmen der Untersuchung können die Beschwerden auch bei der Ausführung von krankheitstypischen Bewegungen provoziert werden.

Bildgebende Verfahren helfen bei der Diagnose

Zur Vervollständigung der Befunde aus Anamnese und körperlichen Untersuchung wird zur definitiven Diagnosestellung eine Magnetresonanztomographie(MRT)-Untersuchung durchgeführt. Neben dem Nachweis der krankheitstypischen Merkmale können durch eine Darstellung des betroffenen Bereichs zugleich andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Die Magnetresonanztomographie (MRT) hat sich zur detaillierten Darstellung des Kniegelenks flächendeckend durchgesetzt.

Durch die fehlende Strahlenbelastung, wie sie beim konventionellen Röntgen oder der Computertomographie (CT) auftritt, werden Nebenwirkungen und langfristig schädliche Folgen beim Patienten vermieden.

Keine Strahlenbelastung und ohne "Röhre": Das offene MRT

In konventionellen MRT-Geräten müssen Patienten durch die vergleichsweise lange Untersuchungsdauer einen längeren Zeitraum still liegen bleiben. Patienten mit Klaustrophobie (Platzangst) können diese Untersuchung häufig nicht tolerieren, weshalb „offene MRTs“ entwickelt wurden.

Auch in unserer Praxis kommt ein solches Gerät zum Einsatz. Statt in der engen Röhre liegen die Patienten beim „offenen MRT“ auf einer großzügigen Untersuchungsfläche, welche zu den meisten Seite hin offen aufgebaut ist. Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir diese Verfahren entweder isoliert oder bei Bedarf auch kombiniert ein, um die Ursache der Beschwerden schnell und sicher diagnostizieren zu können.

Ursächlich für Sehnenentzündungen am Kniegelenk ist häufig eine Statikstörung oder eine Störung der Muskelkette der unteren Extremität. Auch eine nicht korrekte Einlagenversorgung kann für die Beschwerden verantwortlich sein. Um die Beschwerden zielgerichtet behandeln zu können, wird bei uns im Orthozentrum Bergstraße in der Regel eine Laufanalyse durchgeführt. Mit den Ergebnissen aus dieser Analyse lässt sich dann ein effizienter Therapieplan erstellen.

Philipp Wolf

Therapie

Wie lässt sich eine Sehnenentzündung im Knie behandeln?

Eine Sehnenentzündung des Knies lässt sich meist gut durch konservative Therapieoptionen behandeln. Hierbei kommen eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten in Frage, welche vor allem in Kombination zu einem guten Therapieerfolg führen.

Schonung des Kniegelenks

Eine wichtige Säule in der Behandlung der Sehnenentzündung des Knies ist die Schonung des betroffenen Gelenkes und eine Kühlung der Region. Durch diese beiden Maßnahmen kommt es neben einer Besserung der Schmerzsymptomatik auch zu einer Linderung der Entzündung. Bei einer begleitenden Schwellung können komprimierende Verbände eingesetzt werden.

Dies wird häufig mit Medikamenten wie Ibuprofen oder Diclofenac kombiniert, welche in Tabletten-, Salben- oder Zäpfchenform eingesetzt werden und welche sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend wirken.

Physiotherapie

Im weiteren Verlauf kann eine physiotherapeutische Anbindung mit Dehnung und Kräftigung der Muskulatur einer Bewegungseinschränkung entgegenwirken und den Therapieerfolg langfristig sichern. Dies ist vor allem bei Patienten sinnvoll, die eine Sehnenentzündung als Folge von orthopädischen Fehlstellungen erlitten haben.

Stoßwellentherapie

Durch eine ergänzende Stoßwellentherapie kann die Heilung einer Sehnenentzündung verbessert werden. Bei dieser Therapiemöglichkeit werden durch ein spezielles Gerät mechanische Druckwellen erzeugt und auf das Kniegelenk gerichtet. Diese Druckwellen haben einen positiven Einfluss auf die Regenerationsprozesse im entzündeten Gewebe. Dies wird vor allem durch die verbesserte Durchblutung der betroffenen Region erklärt.

Eine Stoßwellentherapie ist in der Regel nicht schmerzhaft und auch sonst treten sehr selten unerwünschten Nebenwirkungen wie Rötungen oder Blutergüsse auf. Ob Sie von einer Stoßwellentherapie profitieren können und wie ein solcher Therapieplan konkret aussieht, können Sie mit ihrem behandelnden Arzt/ihrer behandelnden Ärztin besprechen.

Triggerpunkt-Akupunktur

Eine weitere konservative Behandlungsmethode ist die Triggerpunkt-Akupunktur. Bei diesem Verfahren werden mithilfe von Akupunkturnadeln bestimmte Muskelpunkte (myofasziale Triggerpunkte) stimuliert, welche als Mitverursacher für die Schmerzen gesehen werden.

Durch die kleinen Nadelstiche mit den Akupunkturnadeln kommt es zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung der betroffenen Muskeln, was eine Entzündungsreaktion abschwächt und die Durchblutung fördert. In der Folge kommt es durch die Triggerpunkt-Akupunktur zu einer Besserung der Beschwerden.

PRP-Therapie

In der Therapie von Sehnenentzündungen wird auch die PRP-Behandlung eingesetzt. Die Abkürzung PRP steht für Platelet-Rich-Plasma (zu deutsch: Blutplättchen(Thrombozyten)-reiches Blutplasma). Bei dieser Behandlungsmethode wird dem Patienten selbst Blut abgenommen und dieses anschließend im Labor aufbereitet. Die aufbereiteten Bestandteile (u.a. Blutplättchen und Wachstumsfaktoren) werden dann, unter Einhaltung strenger hygienischer Standards, in den Bereich der Sehnenentzündung gespritzt.

Durch das Verwenden von patienteneigenem Blut ist dieses Verfahren nebenwirkungsarm. Die injizierten Bestandteile sorgen für eine Schmerzlinderung und eine Verbesserung der Gelenkfunktion. Bei weiteren Fragen zur PRP-Behandlung und ob diese in Ihrem Fall von Vorteil sein könnte wenden Sie sich an ihren behandelnden Arzt/Ihre behandelnde Ärztin.

Prävention

Wie kann ich einer Sehnenentzündung im Knie vorbeugen?

Um der Entstehung einer Tendinitis im Knie vorzubeugen sollten übermäßige Belastungen des Kniegelenkes vermieden werden. Vor allem einseitige, asymmetrische Belastungen sind hier zu vermeiden. Durch ein Training der am Kniegelenk beteiligten Muskeln kann eine Stabilisierung des Kniegelenkes zu einer Entlastung der Sehnen führen. Da sich Fehlhaltungen aus anderen Körperregionen auch auf das Kniegelenk übertragen können, sollten diese zusätzlich erfasst und behandelt werden. Im Orthozentrum Bergstraße werden wir individuell auf die Beschwerden des Patienten eingehen und diese dann zielgerichtet behandeln.

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