Innen­meniskus­riss

Beim Sport arbeiten die Gelenke im menschlichen Körper auf Hochtouren, um schnelle und reibungslose Bewegungsabläufe zu ermöglichen. Dabei kann es aber auch schon mal vorkommen, dass sich Schmerzen in den Knien bemerkbar machen. Das ist zum Beispiel bei einem Innenmeniskusriss der Fall.

17 Minuten

27. November 2025

Wenn der Schmerz in den Knien steckt

Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Schmerz? Was sind die Symptome eines Innenmeniskusriss? Wie kommt es zu der Verletzung und wie wird die Innenmeniskusläsion behandelt? Im Orthozentrum Bergstraße haben wir diesbezüglich ein Konzept etabliert, um die Beschwerden effizient zu behandeln.

Bei uns sind Sie in guten Händen

Unsere erfahrenen Ärzte sind auf Innenmeniskusriss spezialisiert und helfen Ihnen mit individueller Beratung, Diagnose und Therapie. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für eine professionelle Einschätzung.

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Dr. med. Uwe Baumgärtner

Facharzt für Orthopädie
Chirotherapie
Akupunktur (A- und B-Diplom)

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Dr. med. Mehmet Rüzgar

Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Sportmedizin
Chirotherapie
Gelenkspezialist

Definition

Was ist ein Innenmeniskusriss?

Der Meniskus ist eine zweiteilige knorpelähnliche Faserfläche, die sich im Kniegelenk befindet. Er wird anatomisch in den Außenmeniskus und den Innenmeniskus unterteilt. Der Außenmeniskus ist nahezu ringförmig und sehr flexibel. Der Innenmeniskus ist dagegen eher halbmondförmig und bietet weniger Bewegungsfreiheit.

Das obere und untere Sprunggelenk

Bei Bewegungen des Kniegelenks verformt sich der Meniskus leicht und verhindert dadurch, dass der Oberschenkelknochen direkt auf dem Schienbein aufkommt. Ohne den Meniskus als Schutzschicht würden sich die Knochen bei Bewegungen schneller abnutzen und es würde zu Beschädigungen kommen.

Der Meniskus hat außerdem eine stoßdämpfende Wirkung. Wenn eine Person zum Beispiel nach einem Sprung auf den Boden aufkommt, wird der Meniskus im Knie wie ein Polster zusammengepresst und dehnt sich danach wieder in seine Ursprungsform aus. Die Knochen werden auf diesem Weg vor Beschädigungen durch Sprünge und Stöße bewahrt. Der Meniskus dient also als Druck- und Lastverteiler.

Bänder zur Stabilisierung

Um das Knie zu stabilisieren, spannen sich an der Außenseite und der Innenseite des Oberschenkelknochens Bänder zu den Unterschenkelknochen. Sie werden Kollateralbänder genannt.

Das äußere Kollateralband ist frei beweglich. Das innere Kollateralband ist dagegen mit dem Innenmeniskus verwachsen. Auf diese Weise wird die Bewegung eingeschränkt, die ein Knie zur Körperinnenseite hin machen kann.

Was ist ein Innenmeniskusriss?

Von einem Innenmeniskusriss sprechen Mediziner, wenn eine Verletzung der innenseitigen knorpelähnlichen Faserscheibe des Knies vorliegt. Diese Verletzungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Man unterscheidet kleinere, oberflächliche Risse von tiefen und verzweigten Rissbildungen.

Ursache

Welche Ursachen hat ein Innenmeniskusriss?

Die Gefahr des Innenmeniskus: Ursachen, Folgen und typische Verletzungsmuster

Da der Innenmeniskus im Vergleich zum Außenmeniskus eher unbeweglich ist, kann er Belastungen schlechter kompensieren. Wenn das Knie auf der Innenseite also zu stark belastet wird, dann kann der Innenmeniskus übermäßig stark zusammengedrückt werden und einreißen. Das ist häufig der Fall, wenn jemand das Knie ruckartig nach innen dreht.

So etwas passiert unter anderem, wenn jemand schnell die Richtung wechseln will oder wenn die betreffende Person die Füße nach innen dreht, um seinen Stand zu stabilisieren. Bei Skifahrern, Inline-Skatern, Fußballspielern und Sprintläufern zählt ein angerissener Meniskus deshalb zu den typischen Sportverletzungen. Allerdings kann die Verletzung auch auftreten, wenn das Knie in Folge eines Sturzes oder eines Aufprallunfalls ruckartig verdreht wird.

In sehr schweren Fällen ziehen sich Unfallopfer ein sogenanntes "Unhappy Triad" zu. Bei dieser Verletzung treten gleichzeitig ein Riss des vorderen Kreuzbandes, ein Riss des inneren Kollateralbandes und ein Innenmeniskusriss auf.

Weitere Ursachen für eine Innenmeniskusläsion / einen Innenmeniskusriss:

Neben diesen traumatischen Ursachen kann eine Innenmeniskusruptur aber auch degenerative Ursachen haben. Viele Handwerker ziehen sich die Verletzung als Folge ihrer anhaltenden knienden Tätigkeiten zu. Die Menisken werden dabei über einen längeren Zeitraum unnatürlich zusammengedrückt. Ähnlich wie ein Gummiring, der über eine längere Zeit auseinandergezogen wird, können auch die Knorpelflächen die Belastung irgendwann nicht mehr kompensieren und fangen an auseinander zu reißen.

Auch das Alter kann eine ursächliche Rolle bei einer Innenmeniskusläsion spielen. Der Meniskus verliert mit zunehmendem Alter seine Flexibilität. Der Grund hierfür ist häufig eine unzureichende Produktion von Hyaluronsäure.

Die Aufgabe von Hyaluronsäure in den Gelenken

Hyaluronsäure ist eine körpereigene Flüssigkeit, die unter anderem in den Strukturen der Haut, im Bindegewebe und in den Gelenken zum Einsatz kommt. In den Gelenken dient sie als eine Art Schmiermittel. Im Knie überzieht die Hyaluronsäure Knorpel und Meniskus wie eine dünne Schutzschicht und sorgt dafür, dass die Gewebe elastisch bleiben. Bei einem zu geringen Anteil der Säure wird der Knorpel schneller spröde und neigt dazu unter Belastungen kaputt zu gehen.
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Der Innenmeniskus dient als Druck- und Lastverteiler zwischen Ober- und Unterschenkel. Ein geschädigter Meniskus belastet den Gelenkknorpel. Hier setzen unsere knorpelstabilisierenden Maßnahmen an.

Dr. med. Uwe Baumgärtner

Symptome

Welche Symptome treten bei einer Innenmeniskusläsion auf?

Eine Innenmeniskusläsion oder auch ein angerissener Meniskus ist für die Patienten häufig mit stechenden Schmerzen im Bereich der Knie verbunden. Diese Schmerzen können plötzlich auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum entwickeln. Bei einem Unfall oder einer Sportverletzung treten die Schmerzen in der Regel direkt durch die Verletzung auf. Die Schmerzen können dabei so stark sein, dass sich das betroffene Bein nicht mehr belasten lässt.

Dr. med. Mehmet Rüzgar und Dr. med. Stefan Gouder sprechen über das anatomische Knie

Typische Symptome für eine Innenmeniskusläsion sind:

Die betroffenen Personen können weder stehen noch gehen. Bei einem Innenmeniskusriss als Folge degenerativer Abnutzung machen sich die Schmerzen dagegen eher schleichend bemerkbar. In der Anfangszeit sind sie noch recht erträglich und klingen eventuell auch ab, wenn das Knie nicht mehr belastet wird. Bei einem stärker ausgeprägten Innenmeniskusriss sind die Schmerzen dagegen stärker und lassen sich auch wahrnehmen, wenn keine unmittelbare Belastung stattfindet.

Die Symptome treten beispielsweise in folgenden Situationen auf:

  • beim Drehen des Knies
  • beim Hinhocken bzw. beim längeren Hocken
  • beim Aufstehen aus der Hocke
  • beim Tasten des Kniegelenkspalts auf der Innenseite

Diagnose

Wie wird eine Innenmeniskusläsion / ein Innenmeniskusriss diagnostiziert?

Um einen Innenmeniskusriss festzustellen, gibt es verschiedene Verfahren. Ein Arzt beginnt zunächst mit dem Patientengespräch, das auch als Anamnese bezeichnet wird. Bei dem Gespräch versucht der Arzt zu ermitteln, in welche Regionen sich die Schmerzen befinden, was den Schmerz ausgelöst hat und ob der Patient früher schon einmal die gleichen Symptome hatte.

Körperliche Untersuchung bei Verdacht auf Innenmeniskusläsion oder Innenmeniskusriss

Nach dem Patientengespräch findet eine körperliche Untersuchung statt. Hierbei kann der Arzt diverse Untersuchungsansätze anwenden. Häufig führt ein Orthopäde drei Stresstests beim Patienten durch, um den Schmerz zu provozieren. Der Patient muss sich dafür auf den Rücken legen.

Philipp Wolf untersucht das anatomische Knie

Steinmann-Zeichen l

Beim Steinmann-Zeichen I greift der Arzt mit einer Hand den Fuß an der Ferse und mit der anderen Hand das Knie des Patienten. Dann führt er eine Beugung von ca. 90° durch, während der das Knie gleichzeitig nach Innen oder Außen dreht. Wenn dabei Schmerzen auftreten, ist das bereits ein Symptom für einen Innenmeniskusriss.

Steinmann-Zeichen ll

Beim Steinmann-Zeichen II tastet der Orthopäde die Innenseite und die Außenseite des Knies ab. Er drückt auf den Gelenkspalt, um die Menisken auf diese Weise zusammenzudrücken. Treten bei diesem Stresstest Schmerzen auf, ist das ebenfalls ein klares Indiz für eine Meniskusverletzung.

Böhmer-Zeichen

Für das Böhmer-Zeichen greift der Arzt mit einer Hand das Knie und mit der anderen den Fuß des Patienten am Knöchel. Während der das Bein anwinkelt und wieder streckt, verursacht der Arzt mit der anderen Hand ein Abwenden des Knies vom Körper und ein Heranziehen des Knies. Fällt der Test positiv aus, kann der Arzt relativ genau sagen, welcher Meniskus betroffen ist.
Viele Ärzte greifen zusätzlich zu bildgebenden Verfahren, um einen Riss des Meniskus zu diagnostizieren. Mittels einer Untersuchung im offenen MRT können die Menisken sicher dargestellt werden.

Offenes MRT im Orthozentrum Bergstraße

Wie läuft ein offenes MRT am Knie ab?

Um einen angerissenen Meniskus mithilfe eines offenen MRTs zu diagnostizieren, liegen die Patienten auf dem Rücken, während das zu untersuchende Knie in eine leicht gebeugte Position gebracht wird. Um die Untersuchung für die Patienten erträglicher zu machen, wird das Knie mit einem Kissen abgestützt. Anschließend bewegt der Arzt einen Scanner über das Knie.

Der Scanner durchleuchtet das Knie mit Hilfe von Radiowellen und Magnetfeldern, was für den Patienten völlig harmlos ist. Das MRT dauert im Schnitt 30 Minuten und hilft dem untersuchenden Arzt genau festzustellen, ob ein Innenmeniskusriss vorhanden ist. Da bei einem MRT die Auflösung deutlich höher als bei anderen bildgebenden Verfahren ist, lassen sich selbst kleinste Einrisse bei der Untersuchung sehr präzise darstellen.

Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir diese Verfahren entweder isoliert oder bei Bedarf auch kombiniert ein, um die Ursache der Beschwerden schnell und sicher diagnostizieren zu können.

Offenes MRT - auch möglich bei Platzangst

Das offene MRT ist, wie der Name schon sagt, nicht geschlossen und stellt somit eine gute Lösung bei Platzangst dar. Für saubere Aufnahmen mit einem MRT-Gerät ist es sehr wichtig, dass die Patient und Patientinnen ruhig liegen bleiben. Ein offenes MRT bietet also auch für zur Klaustrophobie neigenden Personen ein optimales bildgebendes Verfahren.

Laufanalyse

Neben dem bildgebenden Verfahren gibt es eine weitere Diagnosemethode, die den Behandlungsverlauf bereits am Anfang beeinflussen kann. Die Laufanalyse  bringt wichtige Hinweise, in welchem Zustand das betroffene Knie ist und ob eventuell eine dauerhafte Fehlbelastung beim Laufen die Ursache für den Innenmeniskusschaden sein könnte.

Bei der Laufanalyse wird ihr Gang- bzw. Laufbild analysiert, sodass Störungen von Bändern, Muskeln oder Knorpeln erkannt und entsprechend behandelt werden können.

Offenes MRT im Orthozentrum Bergstraße

Diagnosemethoden zusammengefasst

  • Anamnesegespräch

  • Klinisch-körperliche Untersuchung

  • Offenes MRT zur Darstellung der Weichteile

  • Laufbandanalyse zur Beurteilung des Gangbildes

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Es gibt bei uns im Orthozentrum verschiedene konservative Maßnahmen, mit denen ein Meniskusriss stabiliert werden kann, so dass eine Operation möglichst vermieden wird.

Dr. med. Mehmet Rüzgar

Therapie

Wie lässt sich eine Innenmeniskusläsion / ein Innenmeniskusriss behandeln?

In den meisten Fällen reicht eine konservative Behandlung des Meniskus aus, um die Beschwerden zu lindern. Zunächst wird das Knie gekühlt und ruhig gestellt. Wenn die Verletzung zum Beispiel beim Sport auftritt, sollten die Betroffenen sofort ein Kühlpack auf das Knie legen und es nicht weiter belasten. Auf diese Weise verhindern sie, dass die Verletzung am Innenmeniskus sich verschlimmert.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Innenmeniskusläsion / Innenmeniskusriss

Vom Orthopäden erhalten die Patienten Orthesen oder Kniebandagen verschrieben. Diese sollen die Bewegung des Knies einschränken, ohne das Knie komplett steif zu legen. Der Heilungsprozess wird dadurch gefördert und das Risiko einer Verschlimmerung wird reduziert. Außerdem erhalten die Patienten ggf. Spritzen mit Entzündungshemmern und ggf. Hyaluronsäure. Durch die Zugabe der Medikamente wird die Bewegungsfähigkeit des Knies häufig auf schonende Weise wiederhergestellt. Ein modernes alternatives Behandlungskonzept von Innenmeniskusrissen ist zudem die PRP-Therapie.

Im Orthozentrum Bergstraße werden wir individuell auf die Beschwerden des Patienten eingehen und diese dann zielgerichtet behandeln.

Innenmeniskus Behandlung mit PRP-Therapie

PRP steht für Platelet Rich Plasma, was zu Deutsch so viel bedeutet wie „plättchenreiches Plasma“. Das Plasma ist ein natürlicher Bestandteil des Blutes, der zur Therapie verwendet werden kann. Die Blutplättchen kommen ebenfalls natürlich im Blut vor und haben die Eigenschaft, dass sie Entzündungen und Läsionen im Körper entgegenwirken.

Bei der PRP-Therapie wird den Betroffenen venöses Blut entnommen, das dann zentrifugiert und aufbereitet wird. Das nun aufbereitete Blut wird  ACP (Autologous Conditioned Plasma, also autologes konditioniertes Plasma) genannt. Das PRP oder ACP wird dann unter sterilen Bedingungen in das betroffene Knie gespritzt. Ist die Plättchenkonzentration an der entsprechenden Stelle erhöht, so wird der natürliche Heilungsverlauf beschleunigt und verstärkt.

Innenmeniskus Behandlung mit Hyaluronsäure

Neben dem Platelet Rich Plasma kann auch eine andere natürlich im Körper vorkommende Substanz in das Knie gespritzt werden: die Hyaluronsäure. Bei der Hyaluronsäure handelt es sich um einen Mehrfachzucker, der die Aufgabe im Körper hat, Wasser zu binden. So fungiert die Hyaluronsäure als natürlicher Schmierfilm, der vor allem in Gelenken dafür sorgt, dass die einzelnen Bestandteile gut miteinander interagieren können. Sowohl Hyaluronsäure als auch Platelet Rich Plasma eignen sich also hervorragend zur Behandlung von Innenmeniskusläsionen.

Wenn alle Stricke reißen, kann auch eine operative Behandlung des Meniskusschadens in Erwägung gezogen werden.

Behandlungsmethoden beim Innenmeniskusriss zusammengefasst:

  • Ruhigstellen des Knies

  • Kühlen des Kniegelenks

  • Einnahme von Schmerzmitteln und/oder entzündungshemmenden Medikamenten

  • Eigenbluttherapie (PRP-/ACP-Therapie)

  • Injektion von Hyaluronsäure

  • Operative Behandlung als Ultima Ratio

Prävention

Wie lässt sich einer Innenmeniskusläsion / einem Innenmeniskusriss vorbeugen?

Man kann einem Innenmeniskusriss vorbeugen, indem man die Knie bei bestimmten Bewegungen entlastet. Lange anhaltende Tätigkeiten auf Knien sind zu vermeiden. Sportler sollten darauf achten, dass sie sich vor dem Sport ausreichend aufwärmen, damit ihre Bänder und Gelenke elastisch sind und die Belastungen besser umsetzen können. Darüber hinaus gibt es Knieprotektoren, die die Knie polstern und beispielsweise das Risiko von Verletzungen durch Traumata reduzieren.

Durch gezielte Kräftigungs- und Dehnübungen der am Kniegelenk beteiligten Strukturen können Sie außerdem die Stabilität des Gelenkes verbessern und Verletzungen vorbeugen. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie mehr darüber erfahren wollen. Wir im Orthozentrum Bergstraße beraten Sie gern!

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