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Oberschenkelzerrung
13 Minuten
Oberschenkelzerrung: Eine häufige Muskelverletzung bei Sport und Alltag
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Definition
Muskelzerrung: Ursachen, Symptome und betroffene Muskelgruppen
Ein Muskel setzt sich aus mehreren Muskelfasern zusammen, die ihrerseits aus kleineren Einheiten, den Myofibrillen, bestehen. Bei einer Muskelzerrung kommt es durch eine übermäßige Dehnung der Muskelfasern über ihre natürliche Elastizitätsgrenze hinaus zu einer Schädigung. Dies führt zu den typischen Beschwerden, die durch eine entzündliche Reaktion im überbeanspruchten Gewebe verursacht werden.
Die Symptome äußern sich in stechenden oder blitzartigen Schmerzen, insbesondere im Oberschenkelbereich, wo Muskelzerrungen am häufigsten auftreten. Besonders betroffen sind dabei unterschiedliche Muskelgruppen des Oberschenkels, da sie bei sportlichen Aktivitäten oder abrupten Bewegungen stark beansprucht werden.
Muskelfaserriss: Eine häufige Verletzungsursache
Unterschied zur Zerrung: Weniger schwerwiegend
Im Gegensatz zum Muskelfaserriss bleiben bei einer Muskelzerrung die Muskelfasern intakt. Die Verletzung ist weniger gravierend, da es zu keiner Einblutung kommt. Dennoch kann auch eine Zerrung Schmerzen und eine Einschränkung der Beweglichkeit verursachen, wobei diese meist weniger stark ausgeprägt sind als bei einem Muskelfaserriss.
Prellung: Schmerzen durch Bluterguss
Eine Prellung entsteht durch eine stumpfe Krafteinwirkung, beispielsweise durch einen Zusammenprall oder einen Sturz. Dabei werden Blutgefäße beschädigt, die den Muskel versorgen, was zu einer Einblutung ins Gewebe führt. Der entstehende Bluterguss kann Druck auf den Muskel ausüben und dadurch Schmerzen verursachen, insbesondere bei Belastung der betroffenen Muskulatur.
Weitere mögliche Ursachen für stechende Oberschenkelschmerzen
Neben Muskelfaserrissen und Prellungen können auch folgende Erkrankungen die Beschwerden auslösen:
- Schambeinentzündung: Eine Entzündung im Bereich des Schambeins, die häufig durch Überlastung entsteht.
- Leistenschmerzen oder Leistenbruch: Ein Leistenbruch (Leistenhernie) kann Schmerzen im Oberschenkel verursachen, wenn Nerven oder Gewebe eingeklemmt werden.
- Tendopathien (Sehnenentzündungen): Entzündungen der Sehnenansätze, die durch Überbelastung oder Fehlbelastung entstehen, können ebenfalls stechende Schmerzen auslösen
Ursache
Ursachen von stechenden Schmerzen und Zerrungen im Oberschenkel
Weitere Ursachen einer Oberschenkelzerrung
Häufige Ursachen von Oberschenkelzerrungen:
Eine Zerrung im Oberschenkel kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:
- Überdehnung der Muskulatur durch Fehlbelastung, meist bei abrupten Bewegungen
- Direkter Schlag auf einen gedehnten Muskel, beispielsweise bei einem Zusammenstoß
- Überanstrengung und Ermüdung des Oberschenkelmuskels durch wiederholte Belastung
- Verkürzte Muskulatur im Rumpf- und Hüftbereich, bedingt durch häufiges Sitzen oder einseitiges Training
- Nicht vollständig ausgeheilte Verletzungen, die das Risiko für erneute Zerrungen erhöhen
Symptome
Symptome bei einer Muskelzerrung im Oberschenkel
Symptome einer Muskelzerrung: Schmerzen und Bewegungseinschränkungen
In Ruhe lassen die Beschwerden meist nach, doch bei erneuter Belastung tritt oft ein plötzlicher, einschießender Schmerz auf. Dieser kann bis ins Becken oder in die Wade ausstrahlen. In seltenen Fällen kommt es zusätzlich zu Missempfindungen wie Kribbeln, Überempfindlichkeit oder Taubheitsgefühlen in der Haut. Dehn- oder Lockerungsübungen bringen in der Regel keine Linderung.
Durch die Verletzung ist die maximale Muskelkraft im Oberschenkel reduziert, und das Bewegungsausmaß ist eingeschränkt. Dadurch fällt es den Betroffenen oft schwer, normal zu gehen.
Pause
Eis
Compression
Hochlagern
Erstversorgung bei einer Muskelzerrung: PECH-Regel beachten
Um eine weitere Schädigung des Oberschenkelmuskels zu vermeiden, sollte er sofort geschont werden. Die bewährte PECH-Regel – Pause, Eis, Compression, Hochlagern – hilft, Schwellungen und Einblutungen zu reduzieren. Dabei sollte das Eis niemals direkt auf die Haut gelegt werden, um Erfrierungen zu vermeiden. Ein elastischer Druckverband unterstützt den Muskel zusätzlich und stabilisiert ihn.
Leichte Zerrungen heilen meist innerhalb weniger Tage aus. Sollten die Beschwerden jedoch stark sein oder länger anhalten, ist ein Arztbesuch dringend empfohlen. Eine frühzeitige Behandlung kann die Heilung beschleunigen und die Prognose deutlich verbessern.
Diagnose
Präzise Diagnose: Oberschenkelzerrung oder Muskelfaserriss?
MRT zur Unterscheidung von Zerrung und Muskelfaserriss
Die eindeutigste Methode, um zwischen einer Oberschenkelzerrung und einem Muskelfaserriss zu unterscheiden, ist die Magnetresonanztomographie (MRT). Dieses Verfahren kann selbst kleinste Einblutungen oder Entzündungen sichtbar machen.
Die MRT arbeitet mit einem Magnetfeld, wodurch sich Weichteilstrukturen deutlich besser darstellen lassen als auf einem herkömmlichen Röntgenbild – und das ohne Strahlenbelastung.
Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir auf ein offenes MRT, das eine exzellente Bildqualität bietet und auch für Patientinnen und Patienten mit Platzangst geeignet ist.
Schweregrade von Muskelverletzungen: MRT ermöglicht genaue Einordnung
Ein offenes MRT ermöglicht die Einstufung einer Muskelverletzung in vier Schweregrade. So kann genau bestimmt werden, welche Art der Verletzung in der Oberschenkelmuskulatur vorliegt und welche Behandlung erforderlich ist.
Grad 0
Keine sichtbaren MuskelveränderungenDie Verletzung ist zu klein, um im MRT erkannt zu werden oder wird durch umliegendes Gewebe verdeckt.
Grad 1
Mikroskopische RisseGrad 2
Teilweise Muskelfaserrisse mit Einblutungen und SchwellungGrad 3
Kompletter Muskelriss, oft mit SehnenbeteiligungTherapie
Individuelle Therapie bei Oberschenkelzerrung
Wichtige Maßnahmen zur konservativen Behandlung einer Oberschenkelzerrung
Heilungsdauer und Risiken einer unzureichenden Behandlung
Wird eine Oberschenkelzerrung von Beginn an richtig behandelt, ist meist innerhalb einer Woche eine spürbare Besserung zu erwarten. Dennoch sollten sportliche Aktivitäten erst nach der mit dem Arzt festgelegten Schonungszeit wieder aufgenommen werden.
Ohne ausreichende Behandlung und Schonung steigt das Risiko eines Muskelfaserrisses erheblich. Eine solche schwerwiegendere Verletzung kann im schlimmsten Fall bleibende Schäden verursachen und die vollständige Regeneration deutlich verzögern.
Prävention
Effektive Prävention: So beugen Sie einer Oberschenkelzerrung vor
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