Oberschenkel­zerrung

Ein plötzlicher, stechender Schmerz im Oberschenkel – oft beginnt es mit einem Ziehen oder Krampfgefühl, bevor eine abrupte Bewegung zur Zerrung führt. Die Muskelzerrung im Oberschenkel zählt zu den häufigsten Sportverletzungen, neben Muskelfaserrissen und Prellungen. Doch wie entsteht sie genau, welche Symptome treten auf, und was hilft bei der Behandlung? Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um Ursachen, Diagnose und Therapie einer Oberschenkelzerrung.

13 Minuten

Zuletzt aktualisiert: 10.02.2025

Oberschenkel­zerrung: Eine häufige Muskel­verletzung bei Sport und Alltag

Diese Situation betrifft nicht nur sportlich aktive Menschen – eine Oberschenkelzerrung kann nahezu jeder einmal erleiden, sei es beim Sport, bei alltäglichen Bewegungen oder durch eine abrupte Belastung nach längerem Sitzen. Besonders plötzliche Richtungswechsel oder unzureichend aufgewärmte Muskeln erhöhen das Risiko für diese schmerzhafte Muskelverletzung.

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Definition

Muskel­zerrung: Ursachen, Symptome und betroffene Muskel­gruppen

Ein Muskel setzt sich aus mehreren Muskelfasern zusammen, die ihrerseits aus kleineren Einheiten, den Myofibrillen, bestehen. Bei einer Muskelzerrung kommt es durch eine übermäßige Dehnung der Muskelfasern über ihre natürliche Elastizitätsgrenze hinaus zu einer Schädigung. Dies führt zu den typischen Beschwerden, die durch eine entzündliche Reaktion im überbeanspruchten Gewebe verursacht werden.

Die Symptome äußern sich in stechenden oder blitzartigen Schmerzen, insbesondere im Oberschenkelbereich, wo Muskelzerrungen am häufigsten auftreten. Besonders betroffen sind dabei unterschiedliche Muskelgruppen des Oberschenkels, da sie bei sportlichen Aktivitäten oder abrupten Bewegungen stark beansprucht werden.

Muskelfaserriss: Eine häufige Verletzungsursache

Ein Muskelfaserriss zählt zu den wichtigsten Differentialdiagnosen, wenn es um stechende Schmerzen im Oberschenkel geht. Dabei kommt es zu einer Verletzung und Durchtrennung einzelner Muskelfasern, was eine Einblutung ins Muskelgewebe zur Folge hat. Typische Symptome sind stechende Schmerzen, ein krampfartiges Zusammenziehen der Muskulatur sowie eine deutliche Bewegungseinschränkung, die eine Fortsetzung der Bewegung unmöglich macht.

Unterschied zur Zerrung: Weniger schwerwiegend

Im Gegensatz zum Muskelfaserriss bleiben bei einer Muskelzerrung die Muskelfasern intakt. Die Verletzung ist weniger gravierend, da es zu keiner Einblutung kommt. Dennoch kann auch eine Zerrung Schmerzen und eine Einschränkung der Beweglichkeit verursachen, wobei diese meist weniger stark ausgeprägt sind als bei einem Muskelfaserriss.

Prellung: Schmerzen durch Bluterguss

Eine Prellung entsteht durch eine stumpfe Krafteinwirkung, beispielsweise durch einen Zusammenprall oder einen Sturz. Dabei werden Blutgefäße beschädigt, die den Muskel versorgen, was zu einer Einblutung ins Gewebe führt. Der entstehende Bluterguss kann Druck auf den Muskel ausüben und dadurch Schmerzen verursachen, insbesondere bei Belastung der betroffenen Muskulatur.

Weitere mögliche Ursachen für stechende Oberschenkel­schmerzen

Neben Muskelfaserrissen und Prellungen können auch folgende Erkrankungen die Beschwerden auslösen:

  • Schambeinentzündung: Eine Entzündung im Bereich des Schambeins, die häufig durch Überlastung entsteht.
  • Leistenschmerzen oder Leistenbruch: Ein Leistenbruch (Leistenhernie) kann Schmerzen im Oberschenkel verursachen, wenn Nerven oder Gewebe eingeklemmt werden.
  • Tendopathien (Sehnenentzündungen): Entzündungen der Sehnenansätze, die durch Überbelastung oder Fehlbelastung entstehen, können ebenfalls stechende Schmerzen auslösen

Ursache

Ursachen von stechenden Schmerzen und Zerrungen im Oberschenkel

Stechende Schmerzen und Zerrungen im Oberschenkel treten häufig auf, wenn eine bereits angespannte Muskulatur durch eine plötzliche Fehlbelastung überdehnt wird. Besonders gefährdet sind Personen, die Sportarten mit abrupten Bewegungen ausüben. Schnelle Sprints, ruckartige Richtungswechsel oder abruptes Abbremsen belasten die Muskulatur stark und erhöhen das Risiko für eine Zerrung. Typische Sportarten, bei denen es zu solchen Verletzungen kommt, sind Fußball, Badminton oder Tennis.

Weitere Ursachen einer Oberschenkelzerrung

Neben abrupten Bewegungen kann auch ein direkter Schlag auf einen gedehnten Muskel, beispielsweise bei einem Zusammenstoß, eine Zerrung im Oberschenkel verursachen. Ebenso kann Überanstrengung und Muskelermüdung durch wiederholte Bewegungen zu einer Überlastung führen, die mit einer Entzündung des Oberschenkelmuskels einhergehen kann.

Ein weiterer Risikofaktor sind verkürzte Muskeln im Rumpf- und Hüftbereich, etwa durch häufiges Sitzen oder einseitiges Training. Diese können das muskuläre Gleichgewicht stören und selbst bei harmlosen Bewegungen eine Überdehnung und Zerrung begünstigen. Fehlstellungen der Wirbelsäule erhöhen ebenfalls das Risiko für Muskelverletzungen und sollten behandelt werden.

Zudem können nicht vollständig ausgeheilte Verletzungen die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Muskelzerrung im Oberschenkel erhöhen, da das Gewebe möglicherweise noch geschwächt ist.

Häufige Ursachen von Oberschenkelzerrungen:

Eine Zerrung im Oberschenkel kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

  • Überdehnung der Muskulatur durch Fehlbelastung, meist bei abrupten Bewegungen
  • Direkter Schlag auf einen gedehnten Muskel, beispielsweise bei einem Zusammenstoß
  • Überanstrengung und Ermüdung des Oberschenkelmuskels durch wiederholte Belastung
  • Verkürzte Muskulatur im Rumpf- und Hüftbereich, bedingt durch häufiges Sitzen oder einseitiges Training
  • Nicht vollständig ausgeheilte Verletzungen, die das Risiko für erneute Zerrungen erhöhen

    Symptome

    Symptome bei einer Muskelzerrung im Oberschenkel

    Häufig wird eine Muskelzerrung im Oberschenkel durch eine vorangegangene Verhärtung der Muskulatur begünstigt. Eine Überdehnung des betroffenen Muskels führt zu einer reflektorischen Verkürzung und Versteifung. Anfangs äußert sich dies durch ein Ziehen, das sich zunehmend zu anhaltenden Schmerzen entwickelt. Bei Belastung kann sich der Muskel zudem krampfartig zusammenziehen. In manchen Fällen tritt auch eine leichte Schwellung auf.

    Symptome einer Muskelzerrung: Schmerzen und Bewegungs­einschränkungen

    In Ruhe lassen die Beschwerden meist nach, doch bei erneuter Belastung tritt oft ein plötzlicher, einschießender Schmerz auf. Dieser kann bis ins Becken oder in die Wade ausstrahlen. In seltenen Fällen kommt es zusätzlich zu Missempfindungen wie Kribbeln, Überempfindlichkeit oder Taubheitsgefühlen in der Haut. Dehn- oder Lockerungsübungen bringen in der Regel keine Linderung.

    Durch die Verletzung ist die maximale Muskelkraft im Oberschenkel reduziert, und das Bewegungsausmaß ist eingeschränkt. Dadurch fällt es den Betroffenen oft schwer, normal zu gehen.

    Pause

    Eis

    Compression

    Hochlagern

    Erstversorgung bei einer Muskel­zerrung: PECH-Regel beachten

    Um eine weitere Schädigung des Oberschenkelmuskels zu vermeiden, sollte er sofort geschont werden. Die bewährte PECH-RegelPause, Eis, Compression, Hochlagern – hilft, Schwellungen und Einblutungen zu reduzieren. Dabei sollte das Eis niemals direkt auf die Haut gelegt werden, um Erfrierungen zu vermeiden. Ein elastischer Druckverband unterstützt den Muskel zusätzlich und stabilisiert ihn.

    Leichte Zerrungen heilen meist innerhalb weniger Tage aus. Sollten die Beschwerden jedoch stark sein oder länger anhalten, ist ein Arztbesuch dringend empfohlen. Eine frühzeitige Behandlung kann die Heilung beschleunigen und die Prognose deutlich verbessern.

    Diagnose

    Präzise Diagnose: Oberschenkelzerrung oder Muskelfaserriss?

    Um die Behandlung im Orthozentrum Bergstraße optimal auf unsere Patientinnen und Patienten abzustimmen, steht die richtige Diagnose an erster Stelle. Besonders wichtig ist es, eine Oberschenkelzerrung von einem Muskelfaserriss abzugrenzen.

    Dazu erfolgt zunächst eine ausführliche Anamnese, bei der die Betroffenen zu Auslöser und Art der Beschwerden befragt werden. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, um festzustellen, welche Muskelgruppe betroffen ist und das genaue Ausmaß der Verletzung zu bestimmen.

    MRT zur Unterscheidung von Zerrung und Muskelfaserriss

    Die eindeutigste Methode, um zwischen einer Oberschenkelzerrung und einem Muskelfaserriss zu unterscheiden, ist die Magnetresonanztomographie (MRT). Dieses Verfahren kann selbst kleinste Einblutungen oder Entzündungen sichtbar machen.

    Die MRT arbeitet mit einem Magnetfeld, wodurch sich Weichteilstrukturen deutlich besser darstellen lassen als auf einem herkömmlichen Röntgenbild – und das ohne Strahlenbelastung.

    Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir auf ein offenes MRT, das eine exzellente Bildqualität bietet und auch für Patientinnen und Patienten mit Platzangst geeignet ist.

    Mehr über das offene MRT erfahren

    Schweregrade von Muskel­verletzungen: MRT ermöglicht genaue Einordnung

    Ein offenes MRT ermöglicht die Einstufung einer Muskelverletzung in vier Schweregrade. So kann genau bestimmt werden, welche Art der Verletzung in der Oberschenkelmuskulatur vorliegt und welche Behandlung erforderlich ist.

    Grad 0

    Keine sichtbaren Muskelveränderungen

    Die Verletzung ist zu klein, um im MRT erkannt zu werden oder wird durch umliegendes Gewebe verdeckt.

    Grad 1

    Mikroskopische Risse
    Hier liegt eine Überdehnung mit Mikrotraumen vor, die leichte Schmerzen verursacht. Bewegungseinschränkungen sind minimal. Dies entspricht typischerweise einer Muskelzerrung.

    Grad 2

    Teilweise Muskelfaserrisse mit Einblutungen und Schwellung
    Die Verletzung führt bei Belastung zu sofortigen Schmerzen. Die Muskelkraft ist reduziert, und Bewegungen sind deutlich eingeschränkt. Die Heilung dauert mehrere Wochen.

    Grad 3

    Kompletter Muskelriss, oft mit Sehnenbeteiligung
    Ein stechender, brennender Schmerz tritt bereits bei leichten Bewegungsversuchen auf. Die betroffenen Muskeln sind nicht mehr funktionsfähig. Die Regenerationszeit beträgt Wochen bis Monate.

    Therapie

    Individuelle Therapie bei Oberschenkel­zerrung

    Sobald die genaue Diagnose mithilfe eines offenen MRTs gestellt wurde, erstellen wir im Orthozentrum Bergstraße einen individuellen Therapieplan. Unser Schwerpunkt liegt auf einer konservativen Behandlung, um eine schnelle und nachhaltige Heilung der Oberschenkelzerrung zu fördern.

    Wichtige Maßnahmen zur konservativen Behandlung einer Oberschenkelzerrung

    In der ersten Phase nach der Verletzung ist es essenziell, den Oberschenkel ruhigzustellen und zu kühlen. Dies reduziert Schwellungen und unterstützt den Heilungsprozess.

    • Schonung ist oberstes Gebot: Eine leichte Belastung kann die Regeneration fördern, sollte jedoch nur erfolgen, wenn keine Schmerzen auftreten. Andernfalls drohen schwerwiegendere Muskelverletzungen.
    • Schmerzlindernde Maßnahmen: Spezielle Salben helfen, Schmerzen zu reduzieren und Entzündungen zu hemmen.
    • Unterstützung durch Kinesio-Tape und Stützverbände: Diese stabilisieren den Muskel, fördern die Durchblutung und entlasten die betroffene Region.
    • Physiotherapie nach der Akutphase: Sobald die erste Heilungsphase abgeschlossen ist, helfen gezielte Dehn- und Belastungsübungen, die Beweglichkeit zu erhalten und die Muskulatur zu stärken.

      Heilungsdauer und Risiken einer unzureichenden Behandlung

      Wird eine Oberschenkelzerrung von Beginn an richtig behandelt, ist meist innerhalb einer Woche eine spürbare Besserung zu erwarten. Dennoch sollten sportliche Aktivitäten erst nach der mit dem Arzt festgelegten Schonungszeit wieder aufgenommen werden.

      Ohne ausreichende Behandlung und Schonung steigt das Risiko eines Muskelfaserrisses erheblich. Eine solche schwerwiegendere Verletzung kann im schlimmsten Fall bleibende Schäden verursachen und die vollständige Regeneration deutlich verzögern.

      Prävention

      Effektive Prävention: So beugen Sie einer Oberschenkelzerrung vor

      Um das Risiko einer Oberschenkelzerrung zu minimieren, sind gezielte vorbeugende Maßnahmen essenziell:

      • Aufwärmen und Dehnen: Eine ausreichende Vorbereitung vor sportlicher Belastung verbessert die Durchblutung und Flexibilität der Muskulatur.
      • Regelmäßiges Training: Eine gut trainierte Muskulatur mit besserer Kraft, Koordination und Ausdauer ist weniger anfällig für Verletzungen.
      • Langsamer (Wieder-)Einstieg: Besonders bei neuen Sportarten benötigt die Muskulatur Zeit, um sich an spezifische Bewegungsabläufe zu gewöhnen.
      • Saubere Technik: Eine korrekte Bewegungsausführung reduziert Fehlbelastungen und schützt vor Überlastungsschäden.
      • Genügend Regenerationszeit: Pausen zwischen intensiven Belastungen sind entscheidend, um Überlastung und Ermüdungsverletzungen zu vermeiden.
      • Leistungsgrenzen respektieren: Erschöpfte Muskeln reagieren langsamer und können plötzliche Belastungen schlechter abfangen.
      • Regelmäßiges Dehnen: Dies hilft, Muskelverkürzungen zu verhindern und die Beweglichkeit langfristig zu erhalten.

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