Sehnen­ent­zün­dung am Hand­gelenk

Wir beanspruchen sie den ganzen Tag über bei jeder Bewegung. Und trotzdem merken wir nicht, dass sie da sind – die Sehnen, die die Verbindung zwischen unseren Muskeln und Knochen herstellen und damit unsere Bewegungen ermöglichen. Doch nicht selten passiert es, dass monotone Bewegungen und Überlastung zu einer Entzündung der Sehnen oder der diese umgebenden Sehnenscheiden führen. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern führt dann auch dazu, das bestimmte Bewegungen nicht mehr richtig ausgeführt werden können.

Zuletzt aktualisiert: 10.07.2024

Kategorie: , ,

13 Minuten

Behandlung von Handgelenks­schmerzen

Die Sehnenentzündung im Handgelenk ist zwar seltener als Sehnenentzündungen im Ellbogen- oder Schultergelenk. Dennoch haben 2-3 von 100 Menschen im Laufe ihres Lebens mit einer Entzündung der Sehnen oder der Sehnenscheiden zu kämpfen. Die Erkrankung tritt überwiegend in mittlerem oder höherem Alter auf, oft sind Bürotätigkeiten ein Auslöser. Durch das ständige Tippen auf dem Smartphone sind aber auch Jüngere immer häufiger betroffen. Lesen Sie hier nach, woran man eine Sehnenentzündung am Handgelenk erkennt, was die Ursachen sein können und was man präventiv dagegen tun kann. Erfahren Sie außerdem, was es mit unserer bewährten PRP-Therapie auf sich hat.

Unsere Ärzte

Bei uns sind Sie in guten Händen

Vereinbaren Sie einen Termin bei unseren erfahrenen Experten. Eine kompetente und auf Sie individuell abgestimmte Beratung, Diagnose und Therapie kann Ihnen helfen in Zukunft schmerzauslösende Faktoren zu verringern oder ganz zu vermeiden. Holen Sie sich jetzt eine professionelle Einschätzung und fachmännische Beratung.

Unsere Experten

Mit ihrer jahrelangen Erfahrung sind unsere Ärzte darauf spezialisiert Ihnen bei allen Beschwerden zum Thema "Sehnenentzündung im Handgelenk" weiterzuhelfen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen möglichst beschwerdefreien Alltag wieder für Sie herzustellen.

Definition

Was ist eine Tendinitis im Handgelenk?

Die Tendinitis am Handgelenk wird auch Sehnenentzündung genannt und beschreibt die Entzündung der Muskelsehnen im Handgelenk. Diese Sehnen brauchen wir zum Strecken und Beugen unserer Finger, also um Dinge zu greifen, aber auch bei der Arbeit am Computer, zum Tragen von schweren Dingen oder bei der Gartenarbeit.

Häufige Begleiterscheinung: Sehnenscheidenentzündung

Damit einher geht oft die Sehnenscheidenentzündung, auch Tendovaginitis genannt. Diese bezeichnet die Entzündung der Sehnenscheide, die die Sehne umhüllt und sie so normalerweise vor Reibung schützt. In der Synovialflüssigkeit, die sich in der Sehnenscheide befindet, kann die Sehne einfach hin und her gleiten. Eine Schwellung der Sehne verhindert das und führt gleichzeitig zur Reizung der Sehnenscheide, die dann in einer schmerzhaften Entzündung resultiert.

Es können sich sogar kleine Knötchen in der Sehne bilden. Da damit ein reibungsloses Gleiten der Sehne unmöglich ist wird das auch als „Schnappfinger“ (oder für Mediziner Tendovaginitis stenosans) bezeichnet. Der Daumen ist am häufigsten davon betroffen.

Ursache

Wie kommt es zu einer Tendinitis am Handgelenk?

Mechanische Überlastung: Hauptursache für Handgelenk-Sehnenentzündungen

Die häufigste Ursache für eine Sehnenentzündung am Handgelenk ist eine mechanische Überlastung. Gleichförmige, sich ständig wiederholende Bewegungen begünstigen das Auftreten einer Entzündung, da die Sehne gereizt wird und sich daraufhin entzündet. Die begleitende Schwellung führt zum Reiben an den Sehnenscheiden. Deshalb tritt eine Entzündung der Sehnen am Handgelenk meistens zusammen mit einer Sehnenscheidenentzündung auf.

Bewegungsschmerzen

Kann die Sehne nicht mehr reibungslos gleiten, führt das zu Schmerzen bei Bewegung und einem anhaltenden Entzündungsreiz. Im schlimmsten Fall kommt es langfristig zu einer Vermehrung des umliegenden Bindegewebes und damit einer Verklebung der Sehnen. Das schränkt die Gleitfähigkeit der Sehne weiter ein und führt zu dauerhaften Schmerzen.

Typische Auslöser

Typische Auslöser für eine Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk sind die Bedienung der Computermaus oder der Tastatur, intensives Üben mit Musikinstrumenten, Gartenarbeit oder auch verschiedene Sportarten wie Klettern, Rudern oder Tischtennis.

Weitere Ursachen

Eine Entzündung kann aber auch infolge einer Fehlhaltung oder Prellung entstehen. Außerdem fördern Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Rheuma oder Gicht Entzündungen der Sehnen und Sehnenscheiden. Bakterielle Entzündungen sind eher selten, wenn dann treten sie meist nach Stich- oder Schnittverletzungen auf. Sie sind gut mit Antibiotika behandelbar.

Symptome

Welche Symptome verursacht eine Sehnenentzündung im Handgelenk?

Eine Sehnenscheidenentzündung beginnt schleichend. Infolge der ständigen Überbelastung des Gelenks kommt es zur Schwellung und Schmerzen, die die Bewegungsfähigkeit einschränken. Aktive Beugung oder Streckung im Gelenk ist oft nicht mehr oder nur unter Schmerzen möglich.

Die häufigsten Symptome einer Sehnenentzündung im Handgelenk zusammengefasst:

  • Lokale Schwellung / Rötung
  • Überwärmung
  • Dauerhafte Schmerzen über betroffener Sehnenscheide im Ruhezustand
  • Ziehende/stechende Schmerzen bei Bewegung des Handgelenks
  • Lokaler Druckschmerz bei Berührung
  • Morgensteifigkeit des betroffenen Gelenks
  • Knirschen /Reiben der betroffenen Sehne (durch knotige Verdickungen ausgelöst)
  • Ausstrahlen der Schmerzen in Schulter-/Nackenbereich
  • Kein Taubheitsgefühl in den Fingern! (tritt bei Karpaltunnelsyndrom auf)

Diagnose

Wie kann man eine Sehnenentzündung im Handgelenk diagnostizieren?

Um unsere Behandlung im Orthozentrum Bergstraße optimal auf unseren Patienten abzustimmen, ist es für uns besonders wichtig, zunächst die richtige Diagnose zu stellen. Die Tendovaginitis erkennt man meistens schon an der Krankengeschichte und einer körperlichen Untersuchung. Hinweisgebend ist hier nicht nur der Druckschmerz an der betroffenen Stelle, auch folgende Fragen sind für uns interessant:

  • Seit wann bestehen die Schmerzen?
  • Welche Bewegungen verursachen Schmerz?
  • Sind solche Schmerzen bereits wiederholt aufgetreten?
  • Wurden in letzter Zeit außergewöhnlich viele Arbeiten mit gleichförmiger Belastung wie Gartenarbeit oder Handwerkstätigkeiten verrichtet?
  • Arbeiten Sie viel am PC und mit der Maus?
  • Haben Sie ungewöhnlich viel mit der Hand geschrieben?

Gründliche Untersuchung des schmerzenden Handgelenks

Eine gründliche Untersuchung des Handgelenks durch Abtasten und Bewegungstests, die Symptome und ihre Lokalisation liefern uns dann meist genug Informationen, um die richtige Diagnose zu stellen.

Nur in Ausnahmefällen kommen auch bildgebende Verfahrung zum Einsatz. Röntgenbilder werden bei dem Verdacht eingesetzt, dass der Schmerz auf eine Knochenverletzung zurückzuführen ist. Mit Ultraschall lassen sich Flüssigkeitsansammlungen um die Sehnen gut darstellen, die für eine Sehnenscheidenentzündung typisch sind. MRT wird nur dann durchgeführt, wenn die anderen Untersuchungen ein unklares Ergebnis liefern.

Weitere Differentialdiagnosen

Therapie

Wie lässt sich eine Sehnenentzündung im Handgelenk behandeln?

Für uns steht die konservative Behandlung der Sehnenscheidenentzündung im Vordergrund, mit der wir in der Regel sehr gute Ergebnisse erzielen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die PRP-Therapie. Am Anfang der Therapie steht nach Möglichkeit den Auslöser der Überlastung zu vermeiden. Ist zum Beispiel die Arbeit am Computer der Grund, kann ein Polster zum Auflegen des Handballens helfen. Da das Handgelenk nicht mehr abgeknickt werden muss, werden die Sehnen entlastet.

Chronische Entzündungen vermeiden

Um den langwierigen Verlauf einer chronischen Sehnenscheidenentzündung zu verhindern, sollte das Gelenk gleich beim ersten Auftreten der Schmerzen geschont werden. So wird die akute Entzündung nicht chronisch und eine Behandlung bringt schneller Linderung.

Die Prognose einer Sehnen­scheiden­entzündung ist jedoch generell gut, solange keine anderen Erkrankungen wie Rheuma oder eine Gelenksentzündung vorliegen.

Schonen des Handgelenks

Akute Entzündungen werden erstmal mithilfe einer speziellen Schiene (Orthese) ruhiggestellt. Die Entzündung soll ausheilen. Da das Ruhigstellen aber auf Dauer zu einer Verklebung von Sehne und Sehnenscheide führen kann, sollte die Schiene langfristig nicht dauerhaft getragen werden. Gegen akuten Schmerz hilft zusätzlich kühlen, bei chronischem eher Wärme.

Gabe von Schmerzmittel

Die sogenannten NSAR wie Diclofenac und Ibuprofen bekämpfen Entzündung und Schmerz gleichzeitig und beschleunigen damit den Heilungsprozess. Salben und Gele wirken nur lokal, deswegen ist die Wirkung zwar schwächer, aber auch Nebenwirkungen treten seltener auf. Bei chronischen Entzündungen sollte man aber nicht dauerhaft Gebrauch davon machen.

Physiotherapie

Diese kann helfen, den Bewegungsumfang zu erhalten und ein Verkleben der Sehnen durch den anhaltenden Entzündungsreiz und die mangelnde Bewegung des Gelenks zu verhindern.

Kortison

Eine Injektion von Kortison kann kurzfristig Abhilfe schaffen, sollte aber nur nach Abwägung eingesetzt werden.

PRP-Therapie

Bei der PRP-Therapie (Plättchen-reiches Plasma-Therapie) werden dem Patienten zuerst 10-15ml Blut aus der Armvene entnommen. Das ist ungefähr so viel wie bei einer kleinen Blutentnahme beim Hausarzt. Daraus werden nach Zentrifugation etwa 4 ml Plasma gewonnen – das ist der Bestandteil des Blutes ohne Zellen. Dieses Plasma spritzt der Arzt dann in die betroffene Stelle.

Die im Plasma enthaltenen Wachstumsfaktoren regen die Regeneration an, zudem wird die Heilung unterstützt. Die PRP-Therapie ist durch die Injektion von patienteneigenem Blut sehr risikoarm und nebenwirkungsarm. Schmerzen werden gemindert und der Heilungsprozess beschleunigt.

Laser-Therapie

Die Laser-Therapie ist eine bewährte Behandlungsmethode. Dadurch, dass die Laser-Behandlung lokal bestimmte Punkte reizt, wird dort auch der Schmerz abgeschwächt. Die Rezeptoren, die den Schmerz weiterleiten, werden lokal desensibilisiert. Durch das Bestrahlen wird aber auch der Stoffwechsel der Zellen angeregt und die Durchblutung verbessert.

Das führt zum Abschwellen der betroffenen Stelle und einer besseren Wundheilung. Die Laser-Behandlung lenkt also die Selbstheilungskräfte des Körpers an die Stelle, an der der Schmerz entsteht – und das völlig schmerzlos und nebenwirkungsarm. Deshalb kann sie sogar bei Kindern angewendet werden. Für die Laser-Therapie sind meist mehrere Behandlungen nötig.

Operation

Nur in schweren Fällen wird eine chronische Sehnenscheidenentzündung operativ therapiert.

Prävention

Wie kann ich einer Sehnenentzündung am Handgelenk vorbeugen?

Meistens sorgt Ruhigstellen und Entlastung bei einer Tendinitis dafür, dass die Schmerzen verschwinden und die vollständige Funktion der Hand wiedererlangt wird. Wenn die Aktivität, die die Sehnenentzündung ausgelöst hat, wieder aufgenommen wird, kommt die Entzündung durch erneute Überlastung häufig zurück. Deshalb ist es wichtig, monotone und andauernde Belastung nach Möglichkeit zu reduzieren. Ist das aus beruflichen Gründen nicht möglich, sollte erst langsam wieder mit den auslösenden Tätigkeiten begonnen werden. Zusätzlich ist eine Physiotherapie empfehlenswert.

Maßnahmen zur Prävention der Sehnenentzündung am Handgelenk

  • Regelmäßig Pausen machen
  • Für Abwechslung im Bewegungsablauf sorgen
  • Nach der Arbeit/ zwischendurch: Lockerungs- und Dehnübungen
  • Bei Sportlern/Musikern: längere Aufwärmübungen
  • Ergonomisch angepasstes Werkzeug verwenden
  • Bei Verwendung von Maus und Tastatur: Polster zum Auflegen des Handballens verwenden
  • Gleich bei Beginn der Schmerzen schonen und kühlen!

Kontaktformular

Schreiben Sie uns über unser Kontaktformular, z.B. für Rezeptanfragen, Feedback oder Fragen zu unsere Praxis im Allgemeinen. Unser freundliches Praxis-Team bearbeitet Ihre Anfrage und setzt sich umgehend mit Ihnen in Verbindung.


    Online Terminbuchung

    Nutzen Sie einfach und bequem unser online Buchungssystem und erhalten Sie per E-Mail und SMS eine Terminbestätigung sowie Terminerinnerungen.

    Online Termin vereinbaren