Akupunktur

Lange Zeit wurde die Akupunktur im Okzident von der Schulmedizin abgelehnt, weil sie als wirkungslose Behandlungsmethode angesehen oder als Pseudotherapie mit Placebo-Effekt abgetan wurde. Hierzulande spezialisieren sich immer mehr Ärzte unterschiedlicher Fachgebiete auf die Behandlung mit den feinen Nadeln.

Zuletzt aktualisiert: 12.08.2024

Kategorie: ,

8 Minuten

Die alternative Behandlung bei Schmerzen

Akupunktur hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und kann etwas, was andere Therapien scheinbar nicht können. Was das ist, welches Konzept dahinter steckt und wie Akupunktur funktioniert, erfahren Sie hier. Im Orthozentrum Bergstraße haben wir diesbezüglich verschiedene Konzepte etabliert, um die Beschwerden schnell und effizient zu behandeln.

Akupunktur betrachtet den Menschen ganzheitlich

»Die Einheit des Qi des Himmels und des Qi der Erde wird menschliches Wesen genannt.« – Huang Di, der Gelbe Kaiser Chinas und TCM-Gelehrter.

Die Traditionelle Chinesische Medizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Der menschliche Körper wird demzufolge nicht anhand der Gliederung in einzelne Organe und Bestandteile betrachtet, sondern als Einheit.

Grundlage ist die Lebensenergie – das Qi –, welche entlang sogenannter Meridiane, die Leitbahnen des Organismus, durch den Körper fließt. Ist dieser Fluss blockiert, dann kann der Organismus erkranken. Um den freien Fluss wieder anzuregen, können bestimmte Punkte an den Meridianen, die sich nahe an der Oberfläche des Körpers befinden, mithilfe von Akupunktur stimuliert werden.

Akupunktur basiert auf jahrtausendealtem Wissen

Bereits im 2. Jahrhundert beschrieb der chinesische Medizinautor Huangfu Mi im ältesten Akupunktur-Handbuch 349 Akupunkturpunkte. Inzwischen wurden insgesamt 365 Akupunkturpunkte auf den zwölf Körpermeridianen ausgemacht. Um all diese Punkte zu kennen und orten zu können, ist ein spezielles Fachwissen notwendig, das im Rahmen einer entsprechenden Ausbildung erworben wird.

Was ist Akupunktur?

Die Bezeichnung Akupunktur stammt aus dem Lateinischen und setzt sich aus den Begriffen ‚Acus’ für Nadel und ‚Punctio’ für ‚Stechen’ bzw. ‚Stich’ zusammen.

Der Begriff bezieht sich auf die feinen Akupunkturnadeln, die eine solch hauchdünne Spitze haben, dass das Einstechen in die Haut schmerzfrei ist. Hierbei werden sterile Edelstahlnadeln verwendet. Die Nadelspitze ist zwischen 0,15 und 0,4 mm breit. Der Nadelschaft kann zwischen 1,5 und 15 cm lang sein.

In China hat Akupunktur einen anderen Namen und wird als ‚Wai Zhi’ bezeichnet, was ‚äußere Therapie’ bedeutet. Sie umfasst nicht nur das Einstechen von Nadeln, sondern auch andere Verfahren, wie die Moxibustion, das Erwärmen dieser Punkte, und die Punktmassage, wie Akupressur oder Tuina.

Die Triggerakupunktur stellt ein tonussenkendes Verfahren zur Behandlung von muskulären Verspannungen dar. Sie hat mit der allgemein bekannteren chinesischen Akupunktur nichts gemeinsam und die Therapieansätze sind völlig unterschiedlich.

Dr. med. Uwe Baumgärtner

Wie wirkt Akupunktur?

Die Akupunkturpunkte befinden sich dort, wo das Bindehautgewebe sehr weich ist. Die sogenannten Faszien weisen an diesen Stellen Lücken auf. Die Nadeln werden an diesen Punkten platziert, in die Haut gestochen und bleiben für 15 bis 20 Minuten liegen.

Akupunktur fördert die Ausschüttung von Botenstoffen

Durch Nadelstiche werden diese Punkte gereizt und es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung von Botenstoffen, die Schmerzen lindern und Emotionen positiv beeinflussen können. Dazu gehören Substanzen, wie die „Glückshormone“ Serotonin und Endorphin sowie körpereigene Schmerzstiller.

Welche Wirkung hat das auf den Körper?

In erster Linie entspannt sich die Muskulatur, der Hormonhaushalt gleicht sich aus und das Immunsystem sowie der Stoffwechsel werden angeregt. Die Lebensenergie kann wieder ungehindert durch den Organismus fließen, wodurch der Mensch ganzheitlich harmonisiert wird. Das trägt dazu bei, dass die Selbstheilungsfunktionen des Körpers stimuliert werden.

Mit einer Therapiesitzung allein ist es allerdings nicht getan. Ratsam sind mindestens zehn Sitzungen etwa zwei Mal pro Woche.

Wann wird Akupunktur angewendet?

In den westlichen Ländern wird die Akupunkturtherapie angewendet, wenn keine genaue Ursache für Schmerzen oder eine Erkrankung gefunden wird oder wenn die klassischen schulmedizinischen Behandlungsmethoden versagen. Im Orthozentrum Bergstraße werden wir individuell auf die Beschwerden des Patienten eingehen und diese dann zielgerichtet behandeln.

Die häufigsten Anwendungsgebiete

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates:
    • Schmerzen an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
    • Bandscheibenvorfälle
    • Sehnen-und Gelenkerkrankungen
    • Tennisellenbogen
    • Schmerzen im Bereich von Knie und Hüfte
    • Arthroseschmerzen
    • Karpaltunnelsyndrom
    • sämtliche muskuläre Ursachen
    • Nachbehandlung von Operationen
  • Akute und chronische Schmerzen:
  • Neurologische Erkrankungen:
    • Migräne
    • Gürtelrose
    • Polyneuropathie
  • Erkrankungen der Atemwege, z.B. Asthma
  • Vegetative Störungen:
    • Schlaflosigkeit
    • Erschöpfungssyndrom
    • Libidoverlust
    • funktionelle Herzbeschwerden
  • Gynäkologische Erkrankungen, z.B. Menstruationsstörungen
  • Suchtkrankheiten, z.B. Rauchen
  • Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen
  • Augenerkrankungen
  • Allergien, z.B. Heuschnupfen

Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir seit mehr als 10 Jahren die Triggerakupunktur sehr erfolgreich ein und haben uns mittlerweile, nach unzähligen Fortbildungen, zu einem Kompetenzzentrum mit überregionalem Ruf weiterentwickelt.

Dr. med. Mehmet Rüzgar

Kommt es bei der Akupunktur-Behandlung zu Nebenwirkungen?

Generell ist die Akupunktur für jeden geeignet, sogar für ältere Menschen, Schwangere und Kinder. Dennoch wird empfohlen, vor Beginn der Therapie einen Arzt zu konsultieren.

Nebenwirkungen bei Akupunktur treten nur selten auf

Bei professioneller und sachgemäßer Durchführung von geschultem Personal treten nur in seltenen Fällen Nebenwirkungen bzw. Kontraindikationen auf. Diese können sich äußern durch Schwitzen, Hitzegefühl an den Akupunkturpunkten, vorübergehendes Schwindelgefühl, gerötete Haut und äußerst selten Blutstropfen durch den Nadelstich.

Sonderform: Triggerpunktakupunktur

Die Triggerpunktakupunktur ist eine bewährte Alternative, um Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur zu lösen. Wir bieten diese Behandlungsmethode ebenfalls in unserer Praxis an.

Kontaktformular

Schreiben Sie uns über unser Kontaktformular, z.B. für Rezeptanfragen, Feedback oder Fragen zu unsere Praxis im Allgemeinen. Unser freundliches Praxis-Team bearbeitet Ihre Anfrage und setzt sich umgehend mit Ihnen in Verbindung.


    Online Terminbuchung

    Nutzen Sie einfach und bequem unser online Buchungssystem und erhalten Sie per E-Mail und SMS eine Terminbestätigung sowie Terminerinnerungen.

    Online Termin vereinbaren