Dry-Needling & Nadellavage

Dry Needling und die Nadel-Lavage können gezielt eingesetzt werden, um muskuläre Beschwerden zu lindern und die Heilung zu fördern. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie diese Behandlungen funktionieren, wann sie geeignet sind und welche Vorteile sie bieten. Im Orthozentrum Bergstraße haben wir das Ziel, schnell die passende Therapie für Sie zu finden und Sie auf dem Weg zur Schmerzfreiheit zu begleiten.

8 Minuten

Zuletzt aktualisiert: 15.02.2025

Effektive Alternativen bei Muskelschmerzen

Andauernde Muskelschmerzen lassen sich oft nur schwer diagnostizieren, und nicht immer bringen herkömmliche Therapien den gewünschten Erfolg. In solchen Fällen können alternative Behandlungsansätze eine wirksame Lösung bieten. Dazu zählen insbesondere Dry Needling und die Nadel-Lavage, zwei gezielte Therapieformen zur Schmerzlinderung.

Was ist Dry-Needling?

Dry Needling ist eine bewährte Methode zur Behandlung von Muskelschmerzen und wird häufig mit der Akupunktur verglichen. Wie bei der Akupunktur kommen sehr dünne, sterile Nadeln zum Einsatz, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Anstatt allgemeine Punkte zu stimulieren, werden gezielt myofasziale Triggerpunkte behandelt.

Diese Triggerpunkte sind oft für muskuläre Schmerzsyndrome verantwortlich. Durch den präzisen Einstich der Nadel werden sie gezielt gereizt, was eine Lösung der Verspannungen, eine bessere Sauerstoffversorgung im Gewebe und somit eine Linderung der Schmerzen bewirken kann. Zudem unterstützt der Nadelreiz den Körper dabei, Entzündungen und muskuläre Dysbalancen selbst zu regulieren.

Verschiedene Methoden des Dry Needling

Beim Dry Needling gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, die sich in der Einstichtiefe unterscheiden. Man unterscheidet zwischen der intramuskulären Stimulation (IMS) und dem superfiziellen Dry Needling (SDN).

Welche Methode angewendet wird, hängt davon ab, wie genau der Triggerpunkt lokalisiert werden kann. Ist der exakte Ort bekannt, wird bevorzugt die intramuskuläre Stimulation eingesetzt.

Zusätzlich existiert ein weiteres Verfahren, die Nadel-Lavage, die jedoch nur in speziellen Fällen zur Anwendung kommt.

Wann kommt Dry-Needling zum Einsatz?

Dry Needling wird angewendet, wenn andere Ursachen für Muskelschmerzen ausgeschlossen wurden. Liegt die Schmerzursache beispielsweise in einem Muskelfaserriss oder einem systemischen Problem wie Magnesiummangel, ist diese Methode nicht geeignet.

Hauptsächlich kommt Dry Needling bei Muskelschmerzen, Narbenschmerzen und Beschwerden des Bewegungsapparates zum Einsatz. Besonders bei Verspannungen oder durch verklebte Faszien verursachten Schmerzen lassen sich damit gute Ergebnisse erzielen. Die Methode kann sogenannte Hartspannstränge lösen, die sich durch Über- oder Fehlbelastung entwickeln. Diese Stränge können unspezifische Muskelschmerzen verursachen, da sie die Sauerstoffversorgung einschränken und entzündliche Prozesse begünstigen.

Die Nadel-Lavage hingegen wird speziell zur Behandlung von Kalkablagerungen eingesetzt, wie sie beispielsweise bei der Kalkschulter auftreten.

Mehr über die Kalkschulter erfahren

Für wen ist eine Nadeltherapie geeignet?

Eine Nadeltherapie kann hilfreich sein, wenn ein unspezifisches Schmerzsyndrom der Muskulatur vorliegt, das sich häufig in Form von Nacken- oder Rückenschmerzen äußert. Bevor mit der Behandlung begonnen wird, sollte jedoch sichergestellt sein, dass keine anderen Erkrankungen als Ursache infrage kommen.

Besonders wirksam ist diese Methode, wenn die Schmerzen durch eine mechanische oder haltungsbedingte Überlastung der Muskulatur verursacht werden. Die Nadel-Lavage hingegen wird vor allem dann angewendet, wenn Kalkablagerungen in Gelenken Schmerzen verursachen. Dabei wird das betroffene Sehnenareal mehrfach punktiert und durch das Einspritzen von Medikamenten und Flüssigkeit aufgelockert. Dies erleichtert dem Körper die Resorption des Kalkdepots und kann zur Schmerzlinderung beitragen.

Ermittlung der Triggerpunkte vor der Behandlung

Der Erfolg der Nadeltherapie hängt maßgeblich von der genauen Position der Hartspannstränge ab. Daher wird zu Beginn der Behandlung gezielt untersucht, wo diese Strukturen liegen. Der behandelnde Arzt tastet dabei besonders schmerzhafte Bereiche ab. An Stellen mit ausgeprägteren Schmerzen können myofasziale Triggerpunkte vermutet werden, die anschließend gezielt behandelt werden.

Der Ablauf der Nadeltherapie

Um eine Infektion zu vermeiden, wird das betroffene Areal vor der Behandlung gründlich desinfiziert. Für das Dry Needling kommen ausschließlich sterile Nadeln zum Einsatz. Anschließend sticht die behandelnde Person gezielt in die Bereiche, in denen die Triggerpunkte lokalisiert wurden.

Idealerweise löst der Nadelstich eine kurze Zuckungsreaktion des Muskels aus, die von den meisten Patienten und Patientinnen als erleichternd empfunden wird. Diese Reaktion ist ein Zeichen dafür, dass die richtige Stelle getroffen wurde und sich die verspannte Muskulatur zu lösen beginnt.

Wirkung und Schmerzempfinden bei der Nadeltherapie

Der Einstich der Nadel verursacht eine minimale Verletzung, die zu einer lokalen Einblutung und einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Gewebes führt. Dies kann entzündungshemmend wirken und zur Schmerzlinderung beitragen.

Obwohl der Nadelstich spürbar ist, empfinden die meisten Patienten und Patientinnen ihn als weniger unangenehm als die ursprünglichen Muskelschmerzen. Eine Betäubung des Areals ist nicht möglich, da sie die natürliche Muskelzuckungsreaktion unterdrücken und die präzise Lokalisation der Triggerpunkte erschweren würde.

Präzise Behandlung von Kalkablagerungen mit der Nadel-Lavage

Bei der Nadel-Lavage wird die Nadel unter örtlicher Betäubung und Ultraschallüberwachung präzise in den schmerzhaften Kalkbereich der Sehne eingeführt. Durch den Einstich wird das Kalkdepot geöffnet, sodass der Körper die Ablagerungen leichter resorbieren kann. Dies kann zu einer spürbaren Schmerzlinderung und verbesserten Beweglichkeit des betroffenen Gelenks führen.

Risiken und Kontraindikationen der Nadeltherapie

Grundsätzlich ist Dry Needling ein sehr risikoarmes Verfahren, da es ausschließlich von geschultem Fachpersonal durchgeführt wird. Dennoch handelt es sich um eine invasive Behandlung, bei der es zu kleinen Verletzungen und Einblutungen kommen kann.

Patientinnen und Patienten mit Blutungsneigung oder unter Einnahme von Blutverdünnern sollten von der Therapie absehen. Auch bei Hautinfektionen oder Tumorerkrankungen im betroffenen Bereich ist eine Nadeltherapie nicht möglich. Trotz strenger Hygienemaßnahmen kann zudem eine bakterielle Infektion durch die Nadelstiche nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Zu den wenigen bekannten Nebenwirkungen zählen leichte Muskelschmerzen, die einem Muskelkater ähneln, sowie Rötungen der Haut. Da beim Dry Needling keine Medikamente verabreicht werden, sind medikamentenbedingte Nebenwirkungen nicht zu erwarten.

Wichtige Hinweise vor und nach der Nadeltherapie

Vorbereitungshinweise für die Nadeltherapie: Wichtige Schritte zur optimalen Behandlung

Bevor Sie sich einer Nadeltherapie unterziehen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt klären, ob Sie Medikamente einnehmen, die die Blutungsneigung erhöhen.

Zudem ist es wichtig, dass das zu behandelnde Areal sauber und frei von Hautinfektionen oder Pickeln ist, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.

Ein Verzicht auf Nikotin oder Alkohol ist vor und nach der Behandlung nicht zwingend erforderlich. Allerdings sollten Sie nach der Therapie auf Sportarten mit explosiven Bewegungen verzichten, da diese den Behandlungserfolg beeinträchtigen können. Moderate Aktivitäten wie Spazierengehen, Yoga oder Schwimmen sind hingegen förderlich und können die Heilung unterstützen.

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