Spondylolisthesis

Vom Hohlkreuz zum Kreuzschmerz


Rückenschmerzen, vor allem in der Umgebung des Kreuzbeins, sind ein weit verbreitetes Leiden, das fast jeden und jede einmal im Laufe seines oder ihres Lebens betrifft. Ein Grund dafür können Gleitwirbel sein. Medizinische Fachausdrücke für das Wirbelgleiten lauten Spondylolyse und Spondylolisthesis. Wie eine Spondylolyse entsteht und wie sie im Orthozentrum Bergstraße diagnostiziert und behandelt werden kann, wird im folgenden Text erklärt.

Wir sind auf die Behandlung von einer Spondylolisthesis spezialisiert

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Mit ihrer jahrelangen Erfahrung sind unsere Ärzte darauf spezialisiert, Ihnen bei allen Beschwerden, die bei einer Spondylolisthesis auftreten können, weiterzuhelfen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen möglichst beschwerdefreien Alltag wieder für Sie herzustellen.
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Porträt von Dr. med. Uwe Baumgärtner

Dr. med. Uwe Baumgärtner

FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE, CHIROTHERAPIE UND AKUPUNKTUR (A-UND B-DIPLOM)
Porträt von Philipp Wolf

Philipp Wolf

FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE, CHIROTHERAPIE UND SPORTMEDIZIN

Was ist eine Spondylolisthesis?

Mit dem Fachausdruck Spondylolisthesis ist ein recht einfacher Vorgang gemeint: Im Gelenk zwischen zwei Wirbelkörpern bildet sich ein ungewöhnlich großer Spalt. Die Spaltbildung kann dann dazu führen, dass der obere Wirbel über dem unteren Wirbel vor- oder zurückgleitet. Es kommt zu einer Stufenbildung in der Wirbelsäule, die zu Schmerzen durch Muskelverspannungen oder Irritationen der Nerven führen kann.

Etwa jede und jeder zehnte erleidet im Laufe seines oder ihres Lebens eine Spondylolisthesis, wobei viele Patientinnen und Patienten lange beschwerdefrei bleiben. Ein Wirbelgleiten tritt fast immer im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Nur sehr selten ist die Halswirbelsäule betroffen


Wie entsteht ein Gleitwirbel?

Anatomie: Die Wirbelsäule als Baukastensystem


Die Wirbelsäule bildet den Rahmen und die Stütze unseres Skeletts. Durch ihre leichte, doppelt S-förmige Krümmung ist sie perfekt an den aufrechten Gang angepasst. So sind die Hals- und Lendenwirbelsäule nach vorn gekrümmt, während die Brustwirbelsäule und das Kreuzbein vom Lot etwas nach hinten abweichen.

Die gesamte Wirbelsäule gleicht einem Baukastensystem: Insgesamt 32-34 Wirbelkörper bilden gemeinsam unser Rückgrat. Sie verteilen sich auf die vier Abschnitte Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule sowie das Kreuzbein. Während die Wirbelkörper des Kreuzbeins miteinander zu einem großen Knochen verwachsen sind, liegen zwischen den übrigen Wirbelkörpern insgesamt 23 Zwischenwirbelscheiben – Bandscheiben.

Aufbau der Wirbelsäule


Auch wenn die Wirbel sich in einzelnen Details je nach Wirbelsäulenabschnitt voneinander unterscheiden, sind sie grundsätzlich gleich aufgebaut. Den tragenden Anteil bildet der Wirbelkörper, der halbrund bis oval geformt und nach vorn hin ausgerichtet ist. Auf seiner Rückseite schließt sich der Wirbelbogen an. Beide, Wirbelkörper und Wirbelbogen, bilden gemeinsam eine Öffnung, durch die das Rückenmark verläuft. Diese Öffnung bezeichnet man als Spinalkanal. An den Wirbelkörpern tritt zu beiden Seiten je ein Nerv aus. Jeder dieser sogenannten Spinalnerven versorgt bestimmte, für ihn charakteristische Muskeln und leitet sensible Informationen aus bestimmten Arealen der Haut an Rückenmark und Gehirn weiter.

Vom Wirbelbogen zweigen nach oben und unten jeweils zwei kurze Fortsätze ab. Sie bilden Gelenkflächen zu den darüber und darunter liegenden Wirbelbögen aus. So sind die einzelnen Wirbel nicht nur über die Bandscheiben, sondern auch über die Gelenkfortsätze der Wirbelbögen miteinander verbunden. An allen genannten Strukturen der Wirbelsäule setzt eine Vielzahl von Muskeln an, die unserem Rückgrat sowohl Stabilität, als auch ein hohes Maß an Beweglichkeit verleiht.

Wichtige Strukturen zusammengefasst


  • die Wirbelkörper
  • die Wirbelbögen
  • die Gelenkfortsätze
  • die Bandscheiben
  • die Muskulatur der Wirbelsäule
  • die Spinalnerven
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Anpassung Um- und Abbau der Wirbel können zur Spondylolyse führen


Knochen sind keineswegs so statisch, wie man gemeinhin vermuten mag. Vielmehr unterliegen sie einem ständigen Auf- und Abbau. Ganz ähnlich wie die Muskulatur können sie sich an wechselnde Belastungen und Aufgaben anpassen. Werden einzelne Knochen besonders stark beansprucht, nimmt ihre Substanz zu. Umgekehrt wird in Knochen, die wenig belastet werden, mehr Knochensubstanz abgebaut. Diese Prozesse laufen besonders intensiv im Kindesalter ab, wenn das gesamte Skelett ohnehin einem starken Wachstum unterliegt.

Außerdem unterscheidet sich das Knochengewebe von Mensch zu Mensch. Viele Eigenschaften unserer Knochen werden genetisch beeinflusst, sodass manche Patientinnen und Patienten eher zu Erkrankungen der Knochensubstanz neigen als andere.

Die Spondylolyse trifft Jung und Alt


Wiederholte Überlastungen der Wirbelbogengelenke, wie sie zum Beispiel durch ein starkes Hohlkreuz hervorgerufen werden, können gerade in Verbindung mit einer genetisch bedingt vergleichsweise instabilen Knochensubstanz dazu führen, dass sich die Gelenkflächen des oberen und unteren Wirbels voneinander entfernen. Diesen Vorgang nennt man Spondylolyse. Gerade bei Kindern passt sich der Wirbelkörper daraufhin der Veränderung an und wächst besonders stark in seinem vorderen Bereich. Dadurch wiederum kann das eigentliche Wirbelgleiten, die Spondylolisthesis, ausgelöst werden. Der obere Wirbelkörper gleitet dann auf der Bandscheibe unter ihm nach vorn, in seltenen Fällen auch zurück. Dieser Vorgang spielt sich am häufigsten im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule ab, in seltenen Fällen auch in der Halswirbelsäule.

Weitere Ursachen einer Spondylolyse


Natürlich kann eine Spondylolyse mit Spondylolisthesis auch durch eine Verletzung der Wirbelsäule, zum Beispiel im Rahmen eines Unfalls, hervorgerufen werden.

Und auch altersbedingte Veränderungen der Wirbelsäule können ein Wirbelgleiten verursachen. So werden mit zunehmendem Alter die Bandscheiben kleiner und weniger elastisch. Auch an Knochen und Gelenken kommt es zu altersbedingten Abnutzungserscheinungen. Wenn sich durch diese sogenannten degenerativen Prozesse die Biomechanik der Wirbelsäule verändert, kann ein Wirbelgleiten ausgelöst werden.

Von einer degenerativen Spondylolisthesis sind Frauen eher betroffen als Männer. Das hängt mit hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren zusammen. Östrogen schützt den Knochen vor Abbauprozessen. Wenn nach der Menopause der Östrogenspiegel sinkt, wird auch das Knochengewebe instabiler und ist damit anfälliger für Veränderungen, die dann zum Wirbelgleiten führen können.

Risikofaktoren für ein Wirbelgleiten


  • Sport mit starker Hohlkreuzbildung
    • Turnen
    • Ballett
    • Delfinschwimmen
    • Speerwerfen
    • Gewichtheben
  • das weibliche Geschlecht nach der Menopause
  • genetische Veranlagung
  • Wirbelsäulenverletzungen

Wie macht sich eine Spondylolyse bemerkbar?

Patientinnen und Patienten mit Spondylolisthesis haben in den meisten Fällen keine Beschwerden.

Allerdings kann ein Gleitwirbel intensive Schmerzen verursachen. In den meisten Fällen handelt es sich dann um starke Kreuzschmerzen, die belastungsabhängig auftreten. Die Schmerzen können in verschiedene Körperregionen ausstrahlen. Bei Kreuzschmerzen sind häufig Gesäß und Oberschenkel von einer Schmerzausstrahlung betroffen.

Weitere Symptome einer Spondylolyse


Wenn die Spinalnerven durch den Gleitwirbel irritiert werden, kann es auch zu Empfindungsstörungen im Rücken oder im Bein kommen. Dies kann gerade bei einer altersbedingten Spondylolisthesis der Fall sein. Insgesamt sind Beschwerden, die auf Irritationen eines Spinalnerven zurückzuführen sind, bei einem Gleitwirbel aber eher selten.

Ist die Spondylolisthesis schon weit fortgeschritten, so kann bei Patientinnen und Patienten auch ein ausgeprägtes Hohlkreuz sichtbar sein.

Schmerzsymptome durch einen Gleitwirbel zusammengefasst


  • meist in der Umgebung des Kreuzbeins lokalisiert
  • belastungsabhängig
  • mitunter ausstrahlend in andere Körperregionen
    • meist Gesäß und Oberschenkel
    • selten Empfindungsstörungen im Bein
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Wie lässt sich ein Wirbelgleiten diagnostizieren?

Anamnese und Untersuchung begründen den Verdacht


Der erste Schritt zur Diagnose einer Spondylolisthesis ist ein ausführliches Anamnesegespräch und eine anschließende Körperliche Untersuchung. Ärztinnen und Ärzte fragen zunächst genau nach Dauer, Art und Ort des Schmerzes. Auch hilft es ihnen, zu erfahren, in welchen Situationen die Schmerzen vornehmlich auftreten. Darüber hinaus werden Patientinnen und Patienten eventuell zu Sport- und Freizeitgewohnheiten oder zu Erkrankungen von Familienmitgliedern befragt.

Anschließend folgt eine gründliche Untersuchung der Wirbelsäule. Dabei analysieren Ärztinnen und Ärzte die Stabilität und Beweglichkeit des gesamten Rückens, das Gangbild und die Sensibilität der Haut. Auch die Überprüfung charakteristischer Reflexe kann Teil der Untersuchung sein.

Röntgen und MRT machen das Wirbelgleiten sichtbar


Ergibt sich in Anamnese und Untersuchung der Verdacht auf eine Spondylolisthesis, dann sollten Bildaufnahmen der Wirbelsäule angefertigt werden. Dafür stehen sowohl das Röntgen, als auch die Kernspintomographie (MRT) zur Verfügung. Beide Techniken haben in der Analyse eines Gleitwirbels ihre jeweils eigene Bedeutung. So lässt sich im Röntgenbild die Spaltbildung im Wirbelbogengelenk besonders gut beurteilen. Auch lässt sich ausmessen, wie weit der Gleitwirbel im Vergleich zu seinem Nachbarn schon nach vorn oder hinten verschoben wurde.

Das MRT spielt seine Stärken in der Darstellung der Knochensubstanz und des weicheren Nervengewebes aus. Durch das Erscheinungsbild des Knochens kann im MRT die Spondylolisthesis bereits in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert werden. Auch Beeinträchtigungen der Nervenwurzeln sind im MRT gut zu sehen, sodass es eine wichtige Ergänzung zur Röntgen-Diagnostik darstellt.


Wie wird eine Spondylolisthesis behandelt?

Ein Gleitwirbel wird in aller Regel konservativ behandelt. Ziel der Behandlung ist es, dass Patientinnen und Patienten zügig von ihren Schmerzen befreit werden und eine große Beweglichkeit ihres Rückens wiedererlangen.

Mögliche Therapiemaßnahmen


Zur Schmerztherapie kommen mehrere gut bewährte und verträgliche Medikamente in Betracht. Diese können in Tablettenform eingenommen oder von Ärztinnen und Ärzten direkt in die betroffene Region infiltriert werden.

In der Akutphase sollten Patientinnen und Patienten ihren Alltag an den Gleitwirbel durch Sport- und Belastungspausen sowie die Optimierung des Arbeitsumfeldes anpassen. Auch die Unterstützung der Wirbelsäule durch ein Korsett kann in dieser Phase hilfreich sein.

Stabilisierung der Wirbelsäule


Daraufhin steht die Stabilisierung der Wirbelsäule durch Rückenschulung, Physiotherapie, und angepasste, rückenstärkende sportliche Übungen im Vordergrund. Damit aus einer Spondylolisthesis keine langfristigen Beschwerden entstehen, ist es entscheidend, dass Patientinnen und Patienten ein Gefühl für ihre Erkrankung entwickeln, um sich durch gezielte Übungen selbst helfen und schützen zu können.

Tritt der Gleitwirbel bereits im Kinder- und Jugendalter auf, ist es wichtig, den Verlauf zu beobachten und regelmäßig Vorsorgetermine bei einer Orthopädin oder einem Orthopäden zu vereinbaren.

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Wie lässt sich einem Gleitwirbel vorbeugen?

Es gibt viele verschiedene Ursachen, die zur Entstehung eines Gleitwirbels beitragen können. Nicht alle davon sind direkt beeinflussbar. Die genetische Veranlagung oder das Alter etwa können wir nicht verändern.

Beeinflussbare Ursachen


Andere Risikofaktoren hingegen lassen sich reduzieren. Insbesondere bei einer regelmäßigen und andauernden Überlastung der Lendenwirbelsäule im Hohlkreuz, wie sie durch verschiedene Sportarten bedingt werden kann, sollten Patientinnen und Patienten vorsichtig sein.

Eine einseitige Belastung der Wirbelsäule sollte in Beruf und Freizeit vermieden werden. Gerade wenn Patientinnen und Patienten Sportarten ausüben, die mit einem Risiko für die Entstehung eines Gleitwirbels verbunden sind, sollten sie die Grenzen ihres Körpers achten und ausgleichend auch Übungen in ihr Training einbeziehen, die zu einer allgemeinen Kräftigung und Stabilisierung der Rückenmuskulatur beitragen.

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